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Nahostkonflikt und Berichtssaison im Fokus Dax vor schwieriger Woche – Zwischen Hoffen und Bangen

Dax vor schwieriger Woche - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Dax steht vor einer schwierigen Woche. Der anhaltende Gegenwind für die Aktienmärkte flaut nicht ab, im Gegenteil, mit dem Nahostkonflikt ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor dazu gekommen, der die ohnehin schon schwierige Lage an den Märkten zusätzlich belastet. Demgegenüber steht ein zunehmend bärisches Marktsentiment, was auch eine Chance für den Index bietet. Es bleibt zudem die Hoffnung, dass die beginnende Berichtssaison gute Unternehmensergebnisse liefert.

Die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahostkonflikt hat dem Dax vor dem Wochenende kräftige Kursverluste eingebracht. Trotz eines gelungenen Auftakts in die US-Berichtssaison, die dem Dow Jones ein kleines Plus bescherte, rutschte der deutsche Leitindex ab. Kurz vor Börsenschluss fiel das Börsenbarometer auf ein Tagestief bei 15.178 Punkten und beendete den Handel schließlich bei 15.186 Zählern. Unter dem Strich stand ein sattes Minus von 238 Punkten (1,55%) zu Buche, wodurch der Dax auf Wochensicht ein Verlust von 0,3% einfuhr.

Charttechnisch hat sich die Lage für den Dax aufgrund des Rutsches unter die 200-Tage-EMA (aktuell 15.442 Punkte) wieder eingetrübt. Zu Beginn der neuen Woche rücken damit die 15.000-Punkte-Marke sowie das Oktober-Tief bei 14.948 Punkten wieder in den Fokus. Neben den Risiken einer Ausweitung des Nahostkonflikts, bleiben die Kapitalmarktzinsen weiterhin ein Belastungsfaktor. Die Renditen zogen nach einer kurzen Korrektur zuletzt wieder an.

Sollte sich der Renditeanstieg fortsetzen, dann könnten die Aktienmärkte weiter unter Druck geraten. Außerdem dürfte der zuletzt kräftig gestiegene Ölpreis erneut die Inflationsrisiken befeuern. Doch die pessimistische Stimmung und Positionierung unter den Anlegern sind eher als Kontraindikator für weiter nachgebende Kurse zu interpretieren. Aus saisonaler Sicht hellt sich die Lage in der zweiten Oktoberhälfte deutlich auf und macht damit etwas Hoffnung auf eine Stabilisierung. Dafür müssten die Unternehmen aber in den kommenden zwei Wochen gute Zahlen melden.

Konjunkturdaten

Am Dienstag stehen hierzulande die ZEW-Konjunkturerwartungen auf der Agenda, während in den USA die Einzelhandelsumsätze sowie Industriedaten erscheinen. Für den deutschen ZEW-Index erwarten Analysten eine leichte Aufhellung im Oktober auf -10,8 von zuvor -11,4 Punkten. Am Mittwoch dürften dann frische BIP-Zahlen (Q3) und Daten der Industrieproduktion aus China neue Hinweise auf den Zustand der Wirtschaft liefern. Mit Blick auf die Geldpolitik steht ebenfalls der Verbraucherpreisindex (Sep) der Eurozone im Fokus. Erwartet wird eine Preissteigerung von 4,3% nach 5,2%. Die Kernrate soll indessen von 5,3% auf 4,5% zurückgehen.

Gespannt dürften die Händler zudem auf die an Fahrt gewinnende Berichtssaison schauen. Am Dienstag und Mittwoch legen weitere US-Großbanken ihr Zahlen vor, dazu gehören Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley. Zur Wochenmitte öffnen mit Tesla und Netflix auch die ersten Tech-Schwergewichte ihre Bücher. Die Berichtssaison hat das Potenzial, die Kurse im Dax und den US-Indizes trotz der vielen Belastungsfaktoren zu stützen.

Dax: 15.000-Punkte-Marke im Blick

Long: Nachdem der Dax am Freitag nachbörslich noch auf ein Tief bei 15.130 gefallen war, notiert er im frühen Montag-Handel wieder nahe seines Schlusskurses von Freitag. Bei einem Anstieg über 15.205 könnte sich die Erholung zunächst bis 15.258 ausweiten. Hier droht aber schon wieder die Gefahr einer Umkehr. Um die nächsten Anlaufpunkte auf der Oberseite bei 15.335 und 15.370 anzuvisieren, muss sich der Index im Bereich von 15.260 etablieren. Oberhalb von 15.370 rückt das Freitags-Hoch bei 15.409 und das Gap bei 15.425 ins Visier.

Short: Unter 15.178 drohen weitere Rücksetzer bis zum nachbörslichen Tief bei 15.130, zudem dürfte der Dax das Gap 15.128 schließen. Bei 15.106 sollte er spätestens wieder drehen, andernfalls sind Abgaben bis zum Vorwochentief bei 15.077 und 15.049 wahrscheinlich. Ein Rutsch unter 15.033 dürfte schließlich Kurse unterhalb von 15.000 zur Folge haben. Dann rücken das Oktober-Tief bei 14.948 und das große Korrekturziel bei 14.800 in den Fokus.

Dax Index: 15.000-Punkte-Marke im Fokus - Nahostkonflikt und Berichtssaison

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.178 – Tagestief 13.10.

15.128 – Gap 09.10.

15.106 – Pivot S1

15.077 – Tagestief 09.10.

15.049 – Horizontale

15.033 – Tagestief 06.10.

15.000 – Psycho-Marke

14.948 – Tagestief 04.10.

14.874 – Pivot S3

14.817 – 161,8% Ext. (ABC-Korrektur: 16.528 – 15.468)

Dax Widerstände (WS):

15.258 – Pivot Punkt

15.335/338 – Horizontale / Pivot R1

15.409 – Tageshoch 13.10.

15.425 – Gap 12.10.

15.442 – 200-Tage-EMA

15.475 – Horizontale

15.516 – Tageshoch 29.09.

15.572 – Tageshoch 25.09.

15.575 – Tageshoch 12.10.

15.640 – 200-Tage-SMA

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