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Dax: Wäre alles so schön..

Aufgrund der Euro-Stärke bleiben awir bei unserer skeptischen Haltung zum Dax. Der Index zeigt derzeit selbst bei Anstiegen keine wirklich überzeugende Performance, das bullische Moment, das nach dem Sieg Macrons klar erkennbar der Fall war, ist entfleucht. Wir gehen daher weiter davon aus, dass der Dax die untere Kante des Macron-Gaps bei 12090 Punkten testen wird! Wenn nicht heute, dann bald - oder wie die Fed sagen würde: "relatively soon!"

FMW-Redaktion

Ach, es wäre doch alles so schön für den Dax – wenn da nicht der Euro wäre! Die Fed gestern mit der indirekten Ansage, dass die Zweifel über einen weiteren Anstieg der Inflation immer größer werden, damit werden die Projektionen der US-Notenbank weiterer Zinsanhebungen in Frage gestellt. Also eine dovishe Message gestern durch die Fed, und das ist eigentlich durchaus im Sinne der Aktienmärkte. Dazu gestern nachbörslich noch gute Zahlen von Facebook – eigentlich ideale Voraussetzungen für den Dax.

Eigentlich. Aber was passiert, wenn der Euro weiter steigt und damit für international agierende deutsche Konzerne die Dinge nicht gerade einfacher macht? Spätestens jetzt werden viele Dax-Konzeren darüber nachdenken müssen, wie sie sich gegen weitere Anstiege des Euros abhedgen können. Was sich im Euro-Dollar-Kurs widerspiegelt ist dabei weniger eigentliche Euro-Stärke, auch wenn die Aussicht auf ein bald beginnendes Tapering gestern durch EZB-Mitglied Nowotny noch einmal bestätigt wurde, der mit dem Januar 2018 erstmals einen ganz konkreten Termin für die Verminderung der Anleihekäufe durch die EZB genannt hatte.

Aber übergeordnet ist das eine Schwäche des Dollars, die Fed bewegt sich gewissermaßen auf den Kurs von Trump zu, der Niedrigzinsen will, vor allem aber auch einen schwachen Dollar. Der schwache Dollar wiederum ist güt für die amerikanischen „multi nationals“, für die global agierende Konzerne aus den USA. Ein schwacher Dollar bringt ökonomisch das auf den Punkt, was Trump mit dem Slogan „America first“ ausdrückt: Hauptsache uns geht es gut, der Rest kann schauen, wo er bleibt, der Dollar ist unsere Währung – und wird nun zunehmend euer Problem. Der Dollar ist ohnehin schon der Leidtragende schlechthin der Unfähigkeit der Trump-Administration, ihre Versprechen Realität werden zu lassen – kommt noch eine dovishe Fed obendrauf, droht ein weiterer Absturz.

Was heißt das alles für den Dax? Heute Zahlen der Deutschen Bank, dazu die Schwergewichte BASF und Bayer. Der Euro ist also nicht der einzige relevante Faktor, jetzt kommt auch hierzulande die Berichtssaison auf ihren Hochpunkt.

Schauen wir uns einmal den Dax an, wie er auf X-Dax-Basis heute herein kommt:

Das sah auf X-Dax-Basis zunächst gar nicht so schlecht aus, man war kurz vor der 12300er-Marke. Aber nun wieder etwas Druck – das zeigt, dass der heutige Handelstag nicht eben einfach werden dürfte für den Dax. Zwar ist der Euro von seinen Hochs heute Nacht etwas zurück gekommen, aber the trend is your friend, daher dürften Abgaben des Euro sehr begrenzt bleiben. Und damit bleibt ein zentrales Motiv der Dax-Schwäche bestehen, das kann man drehen und wenden wie man will.

Und daher bleiben wir auch bei unserer skeptischen Haltung zum Dax. Der Index zeigt derzeit selbst bei Anstiegen keine wirklich überzeugende Performance, das bullische Moment, das nach dem Sieg Macrons klar erkennbar der Fall war, ist entfleucht. Wir gehen daher weiter davon aus, dass der Dax die untere Kante des Macron-Gaps bei 12090 Punkten testen wird! Wenn nicht heute, dann bald – oder wie die Fed sagen würde: „relatively soon!“



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