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Der Dax erreicht ein wichtiges Korrekturlevel – was nun?

Der Dax erreicht ein wichtiges Korrekturlevel - was nun?

Der Dax dürfte heute mit einem Abwärts-Gap in den Handel starten, nachdem er bereits im gestrigen Handel die wichtige Unterstützungszone bei 14.800 Punkten gebrochen hat und das erste Mal seit elf Monaten wieder unter der Range-Unterkante handelt. Dabei hat er nachbörslich bereits ein erstes wichtiges Korrekturlevel bei 14.544 Punkten abgearbeitet. Es waren einmal mehr die aufkeimenden Sorgen vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine, die den deutschen Aktienindex schwer belastet haben. Wladimir Putin hat in einer Rede die Region Donezk und Luhansk als unabhängig anerkannt und anschließend russische Truppen in die Ostukraine gesendet. Zur Börseneröffnung war die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung noch groß, weshalb der Dax bis auf ein Tageshoch bei 15.192 Punkten ansteigen konnte.

Ukraine-Konflikt sorgt für Unsicherheit

Auf Initiative Frankreichs ist nämlich ein Treffen zwischen den beiden Staatschefs Joe Biden und Wladimir Putin geplant. Die Meldung sorgte zuerst für Erleichterung bei den Anlegern, die postwendend einen Erholungsversuch im Dax starteten. Allerdings hat die aufkeimende Hoffnung nur sehr kurz angehalten, da die russische Regierung bekannt gab, dass es noch keine konkreten Pläne für ein Treffen gibt. Daraufhin geriet der deutsche Leitindex zunehmend unter Druck und sackte in der Folge bis auf ein Tief bei 14.617 Punkten ab. Am Ende des Handelstages stand schließlich ein dickes Minus von 311 Punkten (2,07%) bei 14.731 Zählern zu Buche. Damit schloss der Leitindex seit Monaten wieder unterhalb der bedeutenden Unterstützungszone bei 14.800 Punkten.

Neben dem Ukraine-Konflikt drücken ebenfalls die Zinssorgen weiter auf die Stimmung der Investoren. Es zeichnet sich ab, dass immer mehr EZB-Mitglieder eine Zinserhöhung in Erwägung ziehen. Ein derartiger Schritt dürfte niemanden mehr überraschen, wenn man bedenkt, dass die Inflation über fünf Prozent notiert und die deutschen Erzeugerpreise den kräftigsten Anstieg seit 1949 vollzogen haben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Produzentenpreise um satte 25 Prozent und übertrafen damit die Erwartungen. Die Lage im Dax bleibt in den kommenden Tagen kritisch. Wie ich bereits im gestrigen Wochenausblick erläutert habe, steht der deutsche Leitindex am Scheideweg. Unterhalb der richtungsweisenden Marke von 14.800 Punkten dürfte sich der Ausverkauf fortsetzen. Ein erstes Ziel liegt demnach im Bereich von 14.540 und ein zweites bei 14.060 Punkten.

News und Konjunkturdaten

Heute blicken Dax-Anleger um 10:00 Uhr auf den viel beachteten ifo-Geschäftsklimaindex. Hier gehen Analysten aufgrund der leichten Corona-Lockerungen von einem Anstieg im Februar auf 96,5 von zuvor 95,7 Punkten aus. Am Nachmittag stehen dann noch Konjunkturdaten aus den USA auf dem Programm. Zuerst erscheint um 15:45 Uhr der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, bevor um 16:00 Uhr das Verbrauchervertrauen vom Conference Board folgt. Unternehmensseitig stehen zudem die Quartalszahlen der Dax-Unternehmen Fresenius Medical Care und der Muttergesellschaft Fresenius sowie dem IT-Dienstleister Datagroup auf dem Terminplan.

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Der Dax verlor nachbörslich weiter an Boden und dürfte folglich mit einer Kurslücke in den Handel starten. Händler sollten zunächst das 127,2% Extensionslevel bei 14.544 im Blick behalten, hier könnte ein Boden entstehen. Um einen Boden auszubilden, muss der Index nachhaltig über den Punkt 1 bei 14.585 ansteigen. Dann hätte er die Chance auf eine Zwischenerholung in Richtung 14.648 und 14.699 (Pivot). Auch ein Gap-Close bei 14.731 wäre denkbar. Erst mit einer Rückkehr in die vorherige Range, also einem Anstieg über 14.818, hellt sich die Lage etwas auf.

Gelingt es dem Dax nicht einen Boden über 14.585 auszubilden, dann könnte es nochmal zu einem Rücklauf in Richtung der Nachttiefs kommen. Eine erste Unterstützung befindet sich bei 14.463. Unterhalb von 14.430 könnte der Punkt 2 einer möglichen Bodenbildung Halt bieten. Darunter dürfte der Abwärtsdruck allerdings wieder zunehmen. Bei einem Bruch des Nachttiefs bei 14.385 rücken die nächsten Unterstützungen 14.306 und 14.192 in den Fokus. Bei 14.059 liegt zudem das 161,8% Extensionslevel. Hier sollte der Dax spätestens Halt finden.

Dax Ausblick: Gegenreaktion nach Kurseinbruch

Dax Unterstützungen (US)

14.544 – 127,2% Ext. (16.290-14.913)

14.463 – Zwischentief

14.430 – Punkt 2

14.385 – Nachttief

14.306 – Tief März 2021

14.192 – horizontale US

14.059 – 161,8% Ext. (16.290-14.913)

Dax Widerstände (WS):

14.585 – Punkt 1 Bodenbildung

14.648 – EMA20 H1

14.699 – Pivot Punkt

14.731 – Gap 21.02.

14.818 – Unterkante Range

14.922 – Zwischentief

15.006 – Pivot R1

15.192 – Tageshoch 21.02.

15.235 – Zwischenhoch

15.317 – Tageshoch 18.02.

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