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Deutsche Bank-Quartalszahlen: 3,1 Milliarden Euro Verlust

Die Deutsche Bank-Quartalszahlen wurden soeben veröffentlicht. Hier die wichtigsten Kennzahlen.

Der Ertrag (Umsatz) liegt bei 6,2 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 6,59 Mrd). Der Verlust nach Steuern liegt bei 3,15 Milliarden Euro (Vorjahresquartal +401 Mio).

Die harte Kernkapitalquote liegt bei 13,4% nach 13,7% vor einem Jahr.

Die Aktie notiert vorbörslich mit -1,4%

Es natürlich keine Überraschung. Die Deutsche Bank hatte unlängst angekündigt nach ihrem gigantischen Job-Kahlschlag die Sonderkosten in das hier besprochene 2. Quartal verbuchen zu wollen. Dementsprechend wird aus einem möglichen kleinen Gewinn kurzfristig ein fettes Minus! Die Erwartung für diesen Verlust lag aber bei ungefähr 1,7 Milliarden Euro. Also fällt er deutlich höher aus als erwartet! Die Restrukturierungskosten liegen bei 3,4 Milliarden Euro. Ein „signifikanter Teil“ der erwarteten Kosten der Transformation sei laut DB damit bereits verbucht. Man bedenke abseits von Gewinn/Verlust aber auch, dass der Ertrag/Umsatz fast 400 Millionen Euro geringer ausgefallen ist als im Vorjahr!

Die Deutsche Bank verweist aber auch auf einige gute Kennzahlen. Zitat:

– Das Kreditvolumen stieg um 14 Milliarden Euro.
– Die Nettomittelzuflüsse beim verwalteten Vermögen betrugen 20 Milliarden Euro.
– Insgesamt erhöhte sich das verwaltete Vermögen um 88 Milliarden Euro.

Hier die Headline-Aussage von Christian Sewing im Wortlaut:

Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank: „Wir haben bereits wichtige Schritte unternommen, um unsere Strategie umzusetzen und die Deutsche Bank zu transformieren. Das schlägt sich auch in unseren Ergebnissen nieder: Einen erheblichen Teil der Restrukturierungskosten haben wir bereits im zweiten Quartal verbucht. Ohne diese Belastungen für den Umbau wäre die Deutsche Bank profitabel gewesen. In unseren stabileren Geschäftsbereichen waren die Erträge konstant oder sind gestiegen. Zusammen mit unserer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist das eine gute Grundlage für Wachstum.“

Deutsche Bank-Finanzkennzahlen
Zum Vergrößern bitte die Grafik anklicken.

Hier weitere Aussagen der DB auszugsweise im Wortlaut:

Die Deutsche Bank hat bereits begonnen, den strategischen Umbau umzusetzen. Im ersten Halbjahr 2019 hat die Bank bei Vermögenswerten, die in die Capital Release Unit eingebracht werden, 38 Milliarden Euro der Gesamt-verschuldungsposition und 9 Milliarden Euro der risikogewichteten Aktiva abgebaut. Verhandlungen über den Verkauf des Geschäfts mit Hedgefonds und der elektronischen Aktienplattform an BNP Paribas laufen planmäßig. Im Aktiengeschäft wurden Positionen abgebaut, und die entsprechenden Systeme werden heruntergefahren. Seit Bekanntgabe des strategischen Umbaus wurden über 900 Mitarbeiter darüber informiert, dass ihr Arbeitsverhältnis endet oder ihre Stelle entfällt.

Anteil der stabileren Bereiche an den Erträgen wächst
Die Erträge lagen im zweiten Quartal bei 6,2 Milliarden Euro und damit um 6% niedriger als im Vorjahresquartal. Bereinigt um Sondereffekte (Sondereffekte im Berichtsquartal und im Vorjahresquartal) betrug der Rückgang 5%. Die Sondereffekte schlugen im zweiten Quartal positiv mit 109 Millionen Euro zu Buche, nachdem sie im Vorjahresquartal ein Plus von 194 Millionen Euro ausgemacht hatten.

In der Unternehmens- und Investmentbank beliefen sich die Erträge auf 2,9 Milliarden Euro, ein Rückgang um 18%. Die Erträge der Privat- und Firmenkundenbank lagen 2% niedriger, bereinigt um Sondereffekte1 waren sie stabil. Im Asset Management waren die Erträge 6% höher als im Vorjahresquartal.

Insgesamt sanken die Erträge in den stabileren Geschäftsbereichen – Globale Transaktionsbank, Privat- und Firmenkundenbank und Asset Management – um 2%, bereinigt um Sondereffekte1 waren sie jedoch 1% höher. Diese Bereiche steuerten im zweiten Quartal 65% zu den Gesamterträgen bei.

Kosten sinken weiter (ohne die Belastungen für strategischen Umbau)

Die zinsunabhängigen Aufwendungen beliefen sich auf 7,0 Milliarden Euro, nach 5,8 Milliarden Euro im Vorjahresquartal, einschließlich der oben genannten 1,4 Milliarden Euro an Belastungen durch den Umbau. Ohne diese Belastungen lagen die zinsunabhängigen Aufwendungen 3% unter dem Vorjahreswert.

Die bereinigten Kosten (Zinsunabhängige Aufwendungen und bereinigte Kosten im Berichtsquartal und im Vorjahresquartal) betrugen im Berichtsquartal 5,7 Milliarden Euro. Rechnet man die Belastungen durch den Umbau heraus, die aus den oben genannten Abschreibungen auf Software und Rückstellungen für bestehende Dienstleistungsverträge bestehen, fielen bereinigte Kosten von 5,3 Milliarden Euro an, ein Rückgang um 4% gegenüber dem Vorjahresquartal. Dieser Rückgang beruht auf niedrigeren Personal- und Beratungskosten, was höhere IT-Aufwendungen mehr als ausglich. Die Bank ist weiterhin auf gutem Weg, ihr Ziel für die bereinigten Kosten (ohne Belastungen für den Umbau) von 21,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2019 zu erreichen.

Unternehmens- und Investmentbank (CIB)
Die Erträge lagen bei 2,9 Milliarden Euro, ein Rückgang von 18% gegenüber dem Vorjahr.

In der Transaktionsbank (GTB) lagen die Erträge im Jahresvergleich um 6% niedriger bei 949 Millionen Euro. Bereinigt um einen Sondereffekt1 aufgrund eines Einmalgewinns im Vorjahresquartal waren die Erträge nahezu stabil. Die Bank verzeichnete Wachstum im Zahlungsverkehr (Cash Management) und bei Handelsfinanzierungen, gab aber im Bereich Wertpapierdienste (Securities Services) bestimmte Geschäfte auf, was Erträge kostete.

Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen gingen die Erträge um 4% auf 1,3 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um einen Sondereffekt1 durch eine Bewertungsänderung bei einer Beteiligung belief sich der Rückgang auf 11%. Während sich das Geschäft mit Unternehmensanleihen stabil entwickelte, litt das Währungsgeschäft unter einer geringen Volatilität der Märkte. Der Zinshandel erzielte unter Berücksichtigung des 2018 verringerten Geschäftsumfangs solide Ergebnisse. Generell wurde die Ertragsentwicklung im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen belastet durch Veränderungen bei Portfoliopositionen im Vergleich zum Vorjahr.

Deutsche Bank-Quartalszahlen
Foto: Deutsche Bank AG



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