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Deutsche Bank-Quartalszahlen aktuell: Umsatz rückläufig, Gewinn über Erwartung

Die Deutsche Bank-Quartalszahlen wurden soeben vermeldet. Hier die wichtigsten Kennzahlen.

Der Ertrag (Umsatz) liegt bei 6,17 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 6,77)

Der Nettogewinn liegt bei 229 Millionen Euro (Vorjahresquartal 649/erwartet ca 150).

Die Aktie notiert vorbörslich bei +0,4%. Die Börsianer honorieren also ein wenig den Gewinn, der zwar deutlich niedriger ist als im Vorjahr, aber dennoch höher als erwartet (bei sinkendem Ertrag).

Die Kernkapitalquote liegt bei 14% nach 13,8% vor einem Jahr und 13,7% im vorigen Quartal.

Den sinkenden Ertrag erklärt die Deutsche Bank folgendermaßen, Zitat:

Dies ist zum Teil auf bestimmte Einmaleffekte im Vorjahresquartal sowie auf die niedrigere Volatilität und geringere Kundenaktivität in der Unternehmens- und Investmentbank im dritten Quartal 2018 zurückzuführen. In den ersten neun Monaten 2018 lagen die Erträge bei 19,7 Milliarden Euro, das bedeutet einen Rückgang um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Deutsche Bank-Quartalszahlen

Zu den Arbeitsplätzen schreibt die Bank, Zitat:

Zahl der Vollzeitstellen sinkt wie geplant. Zum Ende des dritten Quartals hatte die Deutsche Bank 94.717 Vollzeitstellen, was einem Nettoabbau von etwa 700 in den drei Monaten von Juli bis September entspricht. Rund 1.450 Arbeitsplätze, allen voran in der Infrastruktur, fielen weg, während die Bank rund 750 Hochschulabsolventen einstellte. In den ersten neun Monaten ging die Zahl der Vollzeitstellen um rund 2.800 zurück. Der Vorstand bekräftigt die Ziele, die Zahl der Vollzeitstellen bis zum Jahresende auf weniger als 93.000 und bis Ende 2019 auf deutlich unter 90.000 zu senken. In dem Ausblick berücksichtigt ist der Effekt des bereits vereinbarten Teilverkaufs des Privatkundengeschäfts in Polen, der voraussichtlich im vierten Quartal abgeschlossen wird. Dadurch wird sich die Zahl der Arbeitsplätze im Konzern um rund 1.400 verringern.

Wer es sich durchlesen möchte: Hier der aktuelle Brief von Deutsche Bank-Chef Christian Sewing, offiziell an die Mitarbeiter gerichtet. Aber er richtet sich wohl eher an die Börse. Zitat:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch im dritten Quartal haben wir gehalten, was wir im April versprochen hatten. Und wir sind auf dem Weg, zum ersten Mal seit 2014 wieder ein Jahr mit Gewinn abzuschließen.

Insbesondere beim Kostenabbau sind wir gut vorangekommen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die gesteckten Ziele für 2018 erreichen werden. Andererseits lässt die Wende bei den Erträgen auf sich warten. Deshalb müssen wir weiter daran arbeiten, wieder in allen Geschäftsbereichen zu wachsen.

Die Bilanz der vergangenen sechs Monate kann sich durchaus sehen lassen:

— Wir spüren inzwischen eine neue Disziplin in unserer Bank, die sich auch in Zahlen niederschlägt. Das ist die Basis dafür, dass sich unsere Kreditratings verbessern und wir einen höheren Aktienkurs erreichen. Und seien Sie sich sicher: Wir werden alles dafür tun, dass es in diesem Jahr im vierten Quartal nicht den bislang typischen Kostenanstieg geben wird.
— Unsere soliden Quartalsergebnisse beruhen in erster Linie auf geringeren Kosten und niedrigeren Rückstellungen für Kreditausfälle. Das hat auch mit dem Umbau unserer Unternehmens- und Investmentbank zu tun, der Erträge gekostet hat, inzwischen aber weitgehend abgeschlossen ist. Nun sind wir in einer Position, aus der wir wieder angreifen können.
— Wir können uns jetzt auf Wachstum konzentrieren, denn wir haben mit einer Eigenkapitalquote von 14 Prozent und einer Überschussliquidität von 76 Milliarden Euro eine so starke Bilanz wie selten zuvor. Das ist eine solide Basis für das Geschäft mit unseren Kunden.
Der Vorsteuergewinn von 506 Millionen Euro in den vergangenen drei Monaten ist also ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltig profitablen Bank. Seit Jahresbeginn sind es bereits 1,6 Milliarden Euro. Das ist Ihr Erfolg.

Diese Dynamik müssen wir nutzen, um im nächsten Jahr die versprochene Eigenkapitalrendite nach Steuern von vier Prozent zu erreichen.

Die Voraussetzungen dafür sind gut. Die vergangenen Wochen und Monate haben erneut bewiesen, wie sehr Unternehmen, institutionelle Investoren und Privatpersonen mit uns arbeiten wollen und wie gut und stabil unsere Beziehungen zu ihnen sind. Hier nur einige Beispiele:

— Beeindruckend waren zuletzt unsere Erfolge im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft. Gemessen an den Provisionseinnahmen waren wir an sechs der zehn größten Transaktionen weltweit beteiligt. In Europa haben wir im bisherigen Jahresverlauf bei vier der fünf größten IPOs federführend beraten, damit sind wir Marktführer. Und unsere Auftragsbücher sind weiterhin gut gefüllt. Das ist eine herausragende Leistung der verschiedenen Teams.
— Insgesamt ist unsere Investmentbank in wichtigen Geschäftsfeldern trotz rückläufiger Erträge gut unterwegs. Im Bereich Leveraged Finance haben wir heute einen höheren Marktanteil als vor einem Jahr. Und auch im Anleihe- und Währungshandel haben wir im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal Boden gut gemacht.
— Unsere Transaktionsbank hat sich am amerikanischen Start-up Modo beteiligt, mit dessen Technologie wir künftig Zahlungen auf Nichtbanken-Plattformen wie Alipay, Paypal, M-Pesa und WeChat abwickeln können – ein großes Wachstumsfeld innerhalb des Zahlungsverkehrs. Bei Handelsfinanzierungen kooperieren wir künftig mit sechs anderen Banken auf der Plattform „Trade Information Network“. Zwar sind wir bei den Erträgen noch nicht da, wo wir sein wollen. Aber wir haben den unbedingten Willen, die Transaktionsbank mit Stefan Hoops als neuem Chef als eine wichtige Säule unserer Bank auszubauen.
— Wir haben das Kreditvolumen in unseren Kerngeschäftsfeldern im dritten Quartal um sieben Milliarden Euro gesteigert. Davon entfallen drei Milliarden Euro auf die Privat-und Firmenkundenbank. Gleichzeitig kommen wir bei der Integration des Privat- und Firmenkundengeschäfts von Deutscher Bank und Postbank auf unserem Heimatmarkt gut voran. Die neue Führungsstruktur für die Zentrale und die Infrastrukturbereiche werden wir in Kürze bekanntgeben.
— Die DWS hat seit dem Börsengang ihren Vorsteuergewinn kontinuierlich steigern können. Im dritten Quartal hat sie eine Partnerschaft mit dem Vermögensverwalter Tikehau Capital vereinbart, der auf alternative Anlagen spezialisiert ist. Im Frühjahr hatten sich die Franzosen bereits am Börsengang der DWS beteiligt. Darüber hinaus werden wir die Zusammenarbeit mit dem italienischen Versicherer Generali ausbauen, der die DWS beim Vertrieb von Fonds-Policen in Europa als einen seiner bevorzugten Vermögensverwalter positionieren wird.

All das belegt: Unsere Kunden setzen auf uns. Ob drohender Handelskrieg oder Brexit, ob hohe Staatsverschuldung in vielen Ländern weltweit oder die zunehmenden Schwankungen an den Märkten – gerade in unsicheren Zeiten können wir uns als Berater und Risikomanager unserer Kunden bewähren. Wir haben in vielen Bereichen einzigartige Expertise, die wir im Sinne unserer Kunden nutzen sollten.

Wir können also ein wenig stolz darauf sein, wie wir in den vergangenen Monaten vorangekommen sind. Doch wir dürfen uns nicht zurücklehnen, im Gegenteil. Wir brauchen ein starkes Jahresende.

Wir werden unseren Kurs bei den Kosten diszipliniert weiterverfolgen und bei den Erträgen die Wende schaffen – und das ohne bei unseren Kontrollen und unseren Werten Abstriche zu machen. Der bisherige Jahresverlauf stimmt mich zuversichtlich. Machen wir also weiter so.

Herzliche Grüße

Ihr

Christian Sewing



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1 Kommentar

  1. OMG,… Viel blablabla vom Märchenonkel. Auf gut deutsch, der Laden ist pleite und es droht die Kernschmelze. PUNKT.

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