Die Deutsche Bank hat ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Daten. Der Ertrag (Umsatz) liegt bei 6,32 Milliarden Euro (Erwartung 6,5) nach 5,9 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Unternehmensbank und Privatkundenbank zeigen steigende Erträge, während Asset Management und Investmentbanking sinkende Erträge im Jahresvergleich zeigen. Der Gewinn vor Steuern liegt bei 775 Millionen Euro nach 82 Millionen Euro im Vorjahresquartal – für heute wurden 1,25 Milliarden Euro erwartet. Die Harte Kernkapitalquote steigt im Jahresvergleich von 13,2 % auf 13,4 %. Die Aktie reagiert aktuell vorbörslich auf Tradegate mit -0,5 %.
Headline-Aussage vom CEO: „Die Transformation der Deutschen Bank in den vergangenen dreieinhalb Jahren war ein Erfolg“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. „Indem wir uns auf unsere Stärken konzentriert haben, sind wir deutlich profitabler, diversifizierter und effizienter geworden. 2022 haben wir das beste Ergebnis seit fünfzehn Jahren erzielt. Dank der disziplinierten Umsetzung unserer Strategie konnten wir unsere Kunden in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld unterstützen und mit strikter Risikodisziplin und einer soliden Kapitalsteuerung unsere Widerstandskraft beweisen. Mit dieser Aufstellung fühlen wir uns gut gerüstet für die kommenden Jahre, in denen wir nachhaltig wachsen und die Rendite für unsere Aktionäre weiter steigern wollen.“
Bloomberg schreibt aktuell: Die Händler der Deutsche Bank AG sind im Schlussquartal des vergangenen Jahres unter den Erwartungen geblieben und konnten ihre Serie von Marktanteilsgewinnen nicht fortsetzen.
Die Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 27%, womit der Zuwachs knapp unter dem Durchschnitt von 28% blieb, den die fünf größten US-Investmentbanken vorgelegt hatten. Davor hatten die Händler von Bankchef Christian Sewing neun Quartale lang die Nase vorn gehabt.
Das schwächer als erwartet ausgefallene Handelsergebnis — mit Erträgen von 1,5 Milliarden Euro gegenüber den Analystenschätzungen von 1,6 Milliarden Euro — und der erwartete Einbruch im Beratungsgeschäft führten dazu, dass auch auf Konzernebene die Schätzungen für Erträge und Vorsteuergewinn verfehlt wurden. Die Kosten hingegen lagen über den Erwartungen.
Die Ergebnisse schließen einen vierjährigen Konzernumbau ab, während dem Sewing Tausende von Arbeitsplätzen abbaute und die Bank auf ihre Kernkompetenzen zurechtschnitt. Dabei stützte er sich stark auf die Erträge aus dem Handelsgeschäft. Mit dem Abflauen der Börsenrally und den steigenden Zinsen hat Sewing den Schwerpunkt für die kommenden Jahre auf die Unternehmens- und die Privatbank gelegt.
Trotz der verfehlten Schätzungen war der Gewinn für das Gesamtjahr der höchste seit 2007, wie die Deutsche Bank unterstrich. Das Institut übertraf auch das 8%-Ziel von Sewing für die Eigenkapitalrendite mit 9,4% deutlich. Der Bankchef hatte an diesem Ziel festgehalten, nachdem er verschiedene andere aufgegeben hatte.
FMW/Bloomberg/Deutsche Bank
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