Europa

Deutsche Wirtschaft: Einkaufsmanagerindex – „Wachstum kommt zum Stillstand“

..Dienstleistungssektor schrumpft

Deutsche Wirtschaft im Stillstand

Soeben wurde der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Wirtschaft (Markit PMI; erste Veröffentlichung für Dezember) veröffentlicht – einer der zentralen Indikatoren für die deutsche Konjunktur:

Verarbeitendes Gewerbe: 57,9 (Prognose war 56,8; Vormonat war 57,4)

Dienstleistung: 48,4 (Prognose war 51,0; Vormonat war 52,7)

Gesamtindex: 50,0 (Prognose war 51,0; Vormonat war 52,0)

Kurz zuvor war der Einkaufsmanagerindex aus Frankreich mit 54,9 für Gewerbe (Prognose war 55,5; Vormonat war 55,9) und mit 57,1 für Dienstleistung (Prognose war 56,0; Vormonat war 57,4) veröffentlicht worden.

Dazu schreibt Markit, das die Daten erhebt:

„Infolge der neuerlichen Corona-Eindämmungsmaßnahmen kam das Wachstum der deutschen Wirtschaft im Dezember zum Stillstand. Der Servicesektor verbuchte erstmals seit acht Monaten wieder Geschäftseinbußen, während die Industrieproduktion mit leicht beschleunigter Rate gesteigert wurde.“

Dazu kommentiert Phil Smith von Markit zusammenfassend:

„Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft wurde im Dezember durch das Wiederaufflammen der Pandemie gestoppt, da erneute Beschränkungen und die erhöhte Unsicherheit die Geschäftstätigkeit im gesamten Dienstleistungssektor des Landes dämpften. Trotz des frustrierend niedrig ausgefallenen Composite-Indexes liefern die Dezember-Flashes jedoch eine Reihe positiver Erkenntnisse, wie zum Beispiel das beschleunigte Wachstumstempo der Industrie und die robusten Geschäftsaussichten.

Die Industrieproduktion wurde stärker ausgeweitet als in den beiden Vormonaten, was darauf zurückzuführen war, dass sich die Lieferzeiten im
geringsten Ausmaß seit Januar verlängerten. Bislang scheint sich auch die Unterbrechung der Lieferketten durch das Auftreten der OmikronVariante in Grenzen zu halten, auch wenn die Auswirkungen möglicherweise noch nicht spürbar sind und sich die Situation schnell ändern kann, wenn weitere Fälle auftreten – insbesondere in Ländern mit einer Null-Covid-Strategie.

Die verbesserten Geschäftserwartungen deuten darauf hin, dass die Unternehmen über die gegenwärtigen Probleme hinaus auf bessere Aussichten im Jahr 2022 blicken. So erwartet man, dass die Pandemie an Bedeutung verlieren wird und die Lieferkettenengpässe nachlassen werden. Die Unternehmen stellen sich also auf ein starkes Wachstum im nächsten Jahr ein und stellen weiter mit überdurchschnittlich hohem Tempo neues Personal ein.

Der Preisdruck ist nach wie vor extrem hoch, wenngleich die Dezember-Umfrage zumindest erste Anzeichen dafür liefert, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, da die Steigerungsraten bei den Ein- und Verkaufspreisen gegenüber den mehrjährigen Allzeithochs von November leicht nachgelassen haben.“



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