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Elon Musk: Nach „funding secured“ ist nun die Mitleidsmasche an der Reihe

Elon Musk sprudelt derzeit vor Kreativität. Ständig nur Stress mit Tesla, mit den nervigen Analysten, und dann noch die Presse. Sein Prestigeprojekt Tesla macht laut aktuellster Schätzung der UBS pro verkauften Modell 3 ganze 5900 Dollar Verlust. So viel Geld muss man erstmal verbrennen. Aber Musk hielt auch jüngst daran fest, dass Tesla noch in diesem Jahr in die Gewinnzone kommen werde.

Dann kam vor Kurzem sein inzwischen legendärer Tweet, dass er die Tesla-Aktie einfach komplett von der Börse nehmen und Tesla zu einer nicht an der Börse gelisteten AG umwandeln werde. Die Finanzierung dafür sei gesichert („funding secured“). Auch nach Tagen kann er immer noch keinen Finanzier nennen, der ihm dieses De-Listing wirklich schriftlich garantiert hätte. Nach seinen Aussagen hätte ihm der saudische Staatsfonds generell Unterstützung zugesagt. Aber eine feste Zusage klingt anders.

Inzwischen macht sich das Netz zunehmend lustig über Musk´s Tweet mit dem Spruch „funding secured“, weil niemand daran glaubt, dass Musk irgendeine konkrete Zusage hat. So gibt es aktuell zum Beispiel Sprüche im Netz, wo Männer schreiben, was sie ihren Frauen schöne Dinge versprochen haben (Urlaubsreisen, Schmuck etc), und dahinter der Zusatz „funding secured“. Mehr Häme gibt es wohl kaum für den doch eigentlich so smarten Elon Musk.

Aber das Loch hat er sich selbst gegraben, in dem er jetzt sitzt. Die Börsenaufsicht und die Aktionäre von Tesla dürften Musk massive rechtliche Probleme bereiten, wenn er nicht bald einen echten Geldgeber präsentiert – denn sonst könnte man ihm seinen Tweet als massive Kursmanipulation der Tesla-Aktie auslegen. Und was macht Musk jetzt? Er zieht den Mitleids-Joker. So hat er aktuell der NYT ein Interview gegeben.

Er arbeite so viel (120 Stunden die Woche). Er habe sogar seinen Geburtstag in der Tesla-Fabrik verbracht. Und obwohl er so extrem viel arbeite, könne er nur mit starken Schlafmitteln ein Auge zumachen. Der Aufsichtsrat von Tesla sucht laut NYT derzeit schon einen Manager als Vize um Musk zu entlasten. Musk selbst will davon aber nichts mitbekommen haben. Die letzten Monate seien von der Arbeitsbelastung her unerträglich gewesen, so Musk. Ohhh, wie schlimm, der arme Elon.

Soll die Tesla-Aktie jetzt vielleicht aus Mitleid für den Chef steigen? Aber auch das wäre den Musk-Jüngern zuzutrauen, die ihm ja stumpf alles glauben. Aber jetzt genug der Häme. Was sagt die Tesla-Aktie? Nach seinem De-Listing-Tweet stieg sie am 7. August von 342 auf 387 Dollar. Seitdem geht es nur abwärts auf zuletzt 335 Dollar. Vorbörslich liegt die Aktie heute mit 2,4% im Minus bei 327,40 Dollar.

Elon Musk
Foto: Maurizio Pesce from Milan, Italia – Elon Musk, Tesla Factory, Fremont (CA, USA) (CC BY 2.0) – Ausschnitt aus Originalfoto



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1 Kommentar

  1. Tesla bräuchte jemanden an der Spitze der aus der Autobranche kommt, einen erfahrenen Manager der CEO wird und der das ganze strategisch lenkt. Elon Musk ist dazu nicht in der Lage, und deswegen sollten ihn die Investoren rausschmeißen! Ich denke wenn man so handeln würde, das würden sicherlich auch die Investoren nicht schlecht finden…

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