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Aber nur ein Sektor ist negativ Erzeugerpreise für Dienstleistungen in der Deflation – aber Vorsicht!

Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen sind aktuell zwar klar deflationär, aber abgesehen von einem Bereich sind alle Sektoren ansteigend.

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Ist das ein weiterer Baustein für eine weiter sinkende Inflation? Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen befinden sich jetzt das zweite Quartal in Folge in der Deflation. Nach -0,8 % im ersten Quartal sehen wir laut heutiger Veröffentlichung vom Statistischen Bundesamt, dass die Preise im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 2,8 % sinken. Für einen weiteren Rückgang der Verbraucherpreise ist das sehr wichtig. Denn neben den fallenden Vorlaufindikatoren für Warenpreise müssen wir ja auch sinkende Dienstleistungspreise sehen, wenn die Inflation wirklich weniger stark zulegen soll.

Sinkende Erzeugerpreise für Dienstleistungen – ein Sektor ist entscheidend

Der Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei sorgt mit dem dicken Minus von 13,3 % für den negativen Gesamtschnitt. In allen anderen Dienstleistungsbereichen stiegen die Preise. Maßgeblich verantwortlich für diesen Rückgang bei Verkehr und Lagerei war mit -53,7 % der Bereich See- und Küstenschifffahrt. Durch die globale Nachfrageschwäche konnten die Reedereien ihre Schiffe nicht voll auslasten, was zu sinkenden Frachtraten führte. Ebenfalls sinkende Preise verzeichneten die Bereiche Luftfahrt mit -11,1 % und Speditionen mit -8,1 %. Bei Letzteren waren insbesondere See- und Luftfrachtspeditionen die Treiber für den Preisrückgang.

Entwicklung der Erzeugerpreise für Dienstleistungen seit 2020

Andere Bereiche zeigen steigende Preise

Steigende Erzeugerpreise zeigen diese Bereiche: Der Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation legt um 2,5 % im Jahresvergleich zu. Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen zeigt um 4,6 % steigende Preise. Der Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen legt um 8,1 % zu. Man sieht also: Eine breit angelegte deflationäre Tendenz ist das nicht. Die meisten Bereiche bei den Dienstleistungen zeigen spürbar steigende Erzeugerpreise. Von diesem Bereich aus gesehen kann also noch keine Entwarnung beim Thema Inflation gegeben werden.



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6 Kommentare

  1. Die Hotelpreise haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, wie ich kürzlich in meiner Gegend feststellen konnte.
    Wird übrigens von den deutschen Urlaubsgästen als völlig normal hingenommen und ohne Murren bezahlt.
    Reiches Land…(auch wenn Daniel Stelter anderer Meinung ist).

  2. Stelter weiss was er sagt

    @ Columbo, kürzlich noch Inflationsleugner und jetzt sowas ? Und wieder bringt er ein Beispiel der oberen Zehntausend. Das sind anscheinend die Kreise in denen er sich selber bewegt.

    1. Krall weiß auch, was er sagt

      Ihre kleinkarierte persönliche Vendetta gegen @Columbo vernebelt anscheinend komplett den Blick auf die Realität. In Südtirol und im Trentino finden Sie nicht die oberen Zehntausend, dort machen Hinz und Kunz Urlaub.
      Es sei denn, 1 bis 2 Millionen Übernachtungen Monat für Monat werden von den Zehntausend gebucht 😂
      https://astat.provinz.bz.it/de/aktuelles-publikationen-info.asp?news_action=4&news_article_id=678333
      https://www.t-online.de/leben/reisen/id_100161376/suedtirol-verhaengt-tourismus-stopp-italien-region-ist-am-limit.html
      https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2023/07/astat-fast-3-millionen-gaste-in-funf-monaten–ed596d8b-3b38-4713-a76f-20629a87eeb7.html

      Erstaunlich ist auch, mit welchem Herzblut Sie sich auf einer Finanzmarktseite immer wieder für die notleidenden und unterdrückten deutschen Bevölkerungsschichten einsetzen. Normalweise findet man dort eher diejenigen, die genug Geld für Anlageinvestitionen übrig haben.
      An dem Punkt müssen Sie äußerst vorsichtig sein. Denn Ihre Protegés sind die, denen Dr. Krall das Wahlrecht entziehen will. Von dem sind Sie doch auch ein gläubiger Anhänger, nicht wahr? Und ohne Wahlrecht keine Stimmen für die AfD, ohne AfD kein antidemokratischer Umsturz und keine Rückkehr zu einem Vasallenland des Kreml.

    2. @Stelter weiß, was er sagt

      „…dort machen Hinz und Kunz Urlaub…“
      sagt richtig @Krall weiß auch…

  3. Das Problem ist die Undurchsichtigkeit im Zustandekommen von Waren/Serviceleistungskörben zur Inflations-/Deflationsberechnung. Die individuelle Belastung von Individuen oder Unternehmen können vollkommen abgekoppelt von den errechneten Werten sein. Je nach individuellem Warenkorb sind zb. Volkswirtschaften mit bestimmten Strukturen mehr/weniger belastet. Am Ende des Tages ist der entscheidende Faktor was am Ende des Monats noch am Konto ist. Wenn da schon am 23. Ebbe ist wird auch nicht mehr konsumiert oder es muss auf Pump zu hohen Finanzierungskosten kaschiert werden.

    Die Frage ist daher wie aussagekräftig sind diese Zahlen zur Inflation und deren realwirtschaftlichen Auswirkungen eigentlich? Wenn Schiffs-Frachtraten, die offensichtlich nennenswerte Gewichtung aufweisen, kurzfristig einbrechen und man daraus Deflation im Dienstleistungsbereich herauslesen möchte, kann man das natürlich. Die Frage ist nur wo/wann so etwas tatsächlich in den Preisen ankommt. Für mich ist eher die übergeordnete Information, dass bei Einbruch im Transportbereich offensichtlich der (internationale) Warenstrom eingebrochen ist – jede(r) darf sich nun ausdenken, was das bedeuten könnte nachdem die Rückverlagerung von Produktionskapazitäten aus ASia wohl nicht schon im letzten Quartal stattgefunden hat. Das schafft nicht mal der Inflation Act ;)

  4. Gutmenschen retten die Welt

    @ Märchenonkels, dass sich die Hotelpreise generell verdoppelt haben scheint unwahrscheinlich und dass Hinz und Kunz dies ohne Murren akzeptieren ist noch unwahrscheinlicher.Dass man als Zweifler dieser Geschichten gleich in die AfD Ecke gestellt wird zeugt von
    sehr hoher Intelligenz dieser intoleranten Gutmenschen.

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