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Der Euro steuert auf die achte Verlustwoche in Folge zu EUR/USD: Darum ist der Euro gegen den Dollar chancenlos

EUR/USD: Darum ist der Euro gegen den Dollar chancenlos

Wenn der US-Dollar und die Renditen gleichzeitig steigen, sind Probleme für den Euro vorprogrammiert. Das beliebte Devisenpaar Euro zum US-Dollar (EUR/USD) setzt seinen Abwärtstrend fort und steuert auf die achte Woche in Folge mit einem Verlust zu. Aktuell notiert der Kurs bei 1,0736 Dollar. Die Benchmark-Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen hat zuletzt mit 4,35% ein 16-Jahreshoch erreicht, während der Dollarindex auf das höchste Niveau seit März gestiegen ist. Für den Euro sieht es sowohl aus charttechnischer als auch aus fundamentaler Sicht nicht gut aus. Die Dynamik des Dollars ist stark und es stellt sich die Frage, was ihn derzeit aufhalten soll?

Eine Möglichkeit wäre es, wenn die Fed eine dovishe Haltung einnehmen würde und das Ende des Zinserhöhungszyklus ankündigt, was aktuell jedoch unwahrscheinlich ist. Ganz im Gegenteil – die Marktteilnehmer rechnen damit, dass die Zinsen bis in den Frühling hinein auf dem jetzigen Niveau von 5,25 bis 5,5 % verharren. Laut dem FedWatch Tool besteht sogar eine Wahrscheinlichkeit von knapp 43 %, dass die Fed die Zinsen im November ein weiteres Mal um 25 Basispunkte anhebt. Da die Erwartungen auf weitere Zinserhöhungen durch die EZB angesichts schwacher Konjunkturdaten rapide abnehmen, stehen die Chancen für eine Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar eher schlecht. Diese Annahme hat zuletzt dazu beigetragen, dass der EUR/USD-Kurs weiter nachgab.

Dollarstärke: Dollar-Index bricht nach oben aus
Der Dollar-Index bricht nach oben aus

Euro: Rezessionssorgen in der Eurozone

Es reicht ein Blick auf die Werte der jüngsten PMIs zu werfen, um zu verstehen, warum der Euro strauchelt, während der US-Dollar zulegt. Angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten steigen die Befürchtungen einer Rezession in der Eurozone. Die US-Wirtschaft präsentiert sich indessen deutlich robuster, obwohl es auch in den USA vereinzelte Anzeichen einer Wirtschaftsabschwächung gibt. Ungeachtet dessen macht die Fed vor ihrer nächsten Sitzung am 20. September keine Anstalten, schon bald von ihrem Straffungskurs abzuweichen. Es spricht derzeit also einiges für den Dollar und gegen den Euro. Blicken wir zudem auf die technische Lage im EUR/USD.

EUR/USD: Unter der 200-Tage-Linie

Nachdem das EUR/USD-Paar den 200-Tage-SMA (1,0861) und die EMA200 (1,0830) nach unten durchbrochen hat, haben sich die Aussichten auf eine baldige Trendwende weiter verschlechtert. Der Abwärtstrend ist weiterhin voll intakt. Allerdings ist der EUR/USD kurzfristig überverkauft, was einen Pullback in Richtung der 1,08 USD-Marke wahrscheinlich macht. Zu einer Aufhellung des Chartbilds auf Tagesbasis bedarf es einen Anstieg über die Hürde von 1,0942 USD. Ein Sprung über die EMA200 bei 1,0830 wäre jedoch schon ein erstes positives Signal. Gelingt anschließend der Ausbruch aus dem fallenden Trendkanal, könnte es zum Verlaufshoch bei 1,0942 USD gehen.

Da sich der EUR/USD in einem Abwärtstrend befindet, ist jedoch weiterhin die Abwärtsseite zu präferieren. Unterhalb der EMA und SMA200 könnte sich der Trend ausweiten. Die nächste markante Anlaufstelle befindet sich bei 1,0680/0666 Dollar. Hier könnte es schließlich zu einer Gegenbewegung kommen. Sollte die Unterstützung hingegen fallen, könnte sogar ein Abschwung bis auf 1,0526 oder im schlimmsten Fall 1,0325 USD drohen.

EUR/USD: Euro gegen Dollar im Abwärtstrend - Renditen und Dollar-Stärke

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