Der Dollar-Index ist auf den höchsten Stand seit März gestiegen – und das verursacht Stress in vielen Teilen der Welt, so auch in Japan und China! Denn ein starker Dollar erhöht die Kosten für Rohstoff-importierende Länder wie Japan und China (weil die Rohstoffe in US-Dollar notiert sind). Gleichzeitig ist der Greenback die Weltleitwährung, in der große Teile der Welt verschuldet sind. Steigt der Dollar, steigen also faktisch die Schulden in der jeweiligen Landeswährung.
Dollar-Anstieg: Japan und China reagieren
Ein erneuter Anstieg des Dollars lässt die asiatischen Währungen auf Mehrmonatstiefs fallen und veranlasst die Behörden in China und Japan, ihre angeschlagenen Wechselkurse stärker zu verteidigen. Darüber berichtet Bloomberg.
Japan warnte am Mittwoch so eindringlich wie seit Wochen nicht mehr vor einem raschen Verfall des Yen, der zum Dollar auf den tiefsten Stand seit November gefallen war. Der oberste Währungshüter Kanda erklärte, Japan sei bereit, angesichts der spekulativen Bewegungen auf dem Devisenmarkt Maßnahmen zu ergreifen:
„Wenn diese Bewegungen anhalten, wird die Regierung angemessen darauf reagieren, ohne irgendwelche Optionen auszuschließen. Diese Entwicklungen bringen Unsicherheit für Unternehmen und Haushalte mit sich, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken wird“.
Japans Zentralbank betreibt weiterhin eine ultralaxe Geldpolitik – als einzige der großen Notenbanken. Das sorgt für Abwärtungsdruck des Yen gegenüber der US-Währung.
Kurz darauf gab die chinesische Zentralbank mit ihrem täglichen Referenzkurs für den Yuan die deutlichsten Hinweise, nachdem der Yuan auf ein seit 2007 nicht mehr gekanntes Niveau zum Dollar gesunken war.
Dollar: Asiatisches Währungsbarometer fällt auf 10-Monats-Tief
Die Bewegungen kamen, als der Bloomberg Asia Dollar Index – ein Indikator für die Währungen in der Region – auf den niedrigsten Stand seit November fiel, nachdem der Dollar zulegte. Ein Indikator, der die Stärke der US-Währung misst, wurde um ein Sechsmonatshoch gehandelt – weil die robuste Wirtschaft in den USA die Argumente für höhere Zinsen in denUSA unterstreicht.
Der Yen und der Yuan gehören in diesem Jahr zu den asiatischen Währungen mit der schlechtesten Performance gegenüber dem Dollar, da ihre große geldpolitische Divergenz mit den USA zu Kapital-Abflüssen führt. Die Wirtschaft in China bleibt schwach – die Stimulus-Maßnahmen schwächen laten den Yuan.
Während Japan keine aggressiveren Instrumente zur Stützung seiner Währung einsetzte, hat China bereits versucht, den Yuan zu stützen, indem es staatliche Banken zum Verkauf von Dollars aufforderte und die Banken des Landes die Käufe von Fremdwährungen deutlich reduzierten, um Short-Währungswetten auf den Yuan zu unterdrücken.
FMW/Bloomberg
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