Europäische Aktien sind trotz der starken Rally in der ersten Jahreshälfte so günstig wie nie zuvor bewertet – zumindest im Vergleich zu US-Aktien. Die Strategen der Citigroup raten daher zum Kauf europäischer Titel, während sie die US-Werte auf neutral abstuften. In der vergangenen Woche gaben europäische Aktien deutlich stärker nach als ihre amerikanischen Pendants. Dies spiegelt sich auch in der Entwicklung der Aktienindizes wider.
Während beispielsweise der Dax rund 3,5 % einbüßte, gab der marktbreite S&P 500 gerade einmal 1,1 % auf Wochensicht nach und liegt damit immer noch 15 % seit Jahresbeginn im Plus. In der bisherigen Jahresperformance liegen die US-Indizes also weiterhin vorne. An der Spitze tront unangefochten der Nasdaq 100 mit einem Plus von 38 %. Der Euro Stoxx 50, der die 50 größten Aktiengesellschaften in Europa enthält, liegt nach dem jüngsten Rücksetzer nur 10 % im Plus – der breite Euro Stoxx 600 sogar nur noch 4,5 %.
Aktien: Hoher Abschlag für europäische Titel
Die Strategen der Citigroup raten daher auch zum Kauf europäischer Aktien, da der Abschlag zu den US-Werten ein neues Tief erreicht hat, berichtet Bloomberg. Europäische Aktien sind im Vergleich zu ihren US-Konkurrenten so günstig wie nie zuvor, so die Strategen der Citigroup, die ihre globale Asset Allocation entsprechend angepasst haben.
Das von Beata Manthey geleitete Team stufte Europa auf „übergewichten“ hoch, während es US-Aktien auf „neutral“ zurückstufte. „Europa wird wieder einmal mit einem Rekordabschlag gehandelt und sollte von einem schwächeren Dollar und jeglichen Stimuli aus China profitieren“, schrieben die Citi-Strategen in einer Notiz vom Montag.
Auf der Grundlage des 12-Monats-Kurs-Gewinn-Verhältnisses handelt der Stoxx Europe 600 mit einem Abschlag von 36 % gegenüber dem S&P 500. Die beiden Aktien-Benchmarks haben sich komplett auseinanderentwickelt, weil die Rallye an der Wall Street in der ersten Jahreshälfte weitgehend von Tech-Giganten wie Apple, Microsoft und Nvidia angetrieben wurde.
Manthey und ihr Team, die die Outperformance Europas gegenüber den USA zu Beginn des Jahres richtig vorausgesagt hatte, bevor sie im März negativer wurde, stuften die globalen Technologie-Aktien herab. Sie rechnen mit einem Rückschlag bei den Wachstumswerten der Megacaps, wollen aber bei diesen Kursrückgängen zukaufen.
Europa im Vergleich zu den USA günstig wie nie
Der breite Stoxx 600 wird aktuell mit einem Rekordabschlag gegenüber dem S&P 500 gehandelt. Während die US-Aktien in diesem Jahr rasant zulegten, kamen die Gewinne in Europa zum Stillstand, da die Sorge um eine ungleichmäßige Erholung in China, eingetrübte Konjunkturaussichten und die Sorge um höhere Zinsen die Aktien belasteten. Die chinesischen Inflationsdaten vom Montag schürten die Angst vor einer Deflation und nährten Spekulationen über mögliche Konjunkturmaßnahmen Pekings.
Die Citi-Strategen stuften auch die Aktien der Schwellenländer auf „übergewichten“ hoch, während sie die britischen Aktien auf „neutral“ herabstuften, was das mangelnde Engagement der Londoner Börse in Wachstumswerten widerspiegelt, während ein stärkeres Pfund weiterhin eine Belastung darstellen könnte.
Was die Aussichten für die Unternehmensgewinne anbelangt, so rechnen Manthey und ihre Kollegen eher mit einem leichten Rückgang der Gewinne pro Aktie als mit einer vollständigen Rezession. „Die Risiken für die Wirtschaftsaussichten sind ausgewogener. Szenarien für eine „sanfte Landung“ erscheinen plausibel, aber die Verschärfung der Kreditbedingungen bleibt ein entscheidender Belastungsfaktor“, schreiben sie in ihrer Notiz.
FMW/Bloomberg/erster Chart von TradingView
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Einfach umwerfend, die zweite Grafik, welche zum genialen Artikel ergänzt wurde. Sollten sich die Bären als Bildschirmschoner besorgen.
Aktien Verkäufer raten zum Kauf von Aktien.
Staubsaugverkäufer sehen große Gewinne beim Kauf von Staubsaugern.
Makler stellen fest das Immobilien in Zukunft noch viel teurer sein könnten und raten zum Kauf.
Autoverkäufer finden die Autos in Amerika viel zu teuer und die überteuerung im Vergleich zu Europe gar nicht mal so groß und raten zum Kauf.
Die ewige Suche nach dem letzten Dummen.
So ist es im Leben – die „Experten“ sind nur auf ihr eigenes Wohl bedacht..
Die Gewinnerwartungen sollten ja nicht wirklich durch die Decke gegangen sein – eher das Gegenteil.
Obwohl laut unserem BK erwarten wir ja ein neues Wirtschaftswunder.
Mal schauen was kommt..
Das ist sehr traurig was sie da versuchen.
Beim Lidl gibt es Rettertüten. Kann man sowas nicht auch für Europäische Aktien machen?
Also – grad noch gut aber kurz vorm vergammeln dafür aber billig?
würde es aber nicht Retterfonds nennen das könnte zu Mißverständnissen führen.