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Schwache Konjunkturdaten belasten EURUSD: Rezessionssorgen verschärfen sich – Euro bricht ein

EURUSD: Rezessionssorgen verschärfen sich – Euro bricht ein

Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland, Frankreich und der Eurozone verschärfen am Freitagmorgen die Rezessionssorgen. Die am Morgen veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes fielen deutlich schwächer aus als erwartet. Sowohl in Deutschland, Frankreich als auch in der Eurozone sind die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes eingebrochen. Infolgedessen beschleunigte sich die Talfahrt des Euro gegenüber dem Dollar. Tags zuvor befand sich das beliebte Devisenpaar EURUSD noch im Rally-Modus.

An den Finanzmärkten gilt die Befragung von Einkaufsleitern und Firmenchefs als einer der einflussreichsten Wirtschaftsindikatoren, weil sie die Wirtschaftsentwicklung eines Landes zu einem frühen Zeitpunkt aus mehreren Winkeln abbildet. Vor allem der Absturz der Industrie bereitet den Märkten sorgen, aber auch die Abkühlung im bisher gut laufenden Dienstleistungssektor.

In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, fielen die Daten dramatisch schlecht aus. Das Verarbeitendes Gewerbe: 41,0 (Prognose 43,5). Der schlechteste Wert seit 37 Monaten, damit rutscht die deutsche Industrie immer tiefer in die Rezession. Ein Wert unter der Schwelle von 50 signalisiert eine Schrumpfung der Wirtschaftstätigkeit. In der Eurozone liegt der Wert für Juni bei 43,6, erwartet wurden 44,8, wie im Monat zuvor.

Die Rezessionssorgen dürften wohl größer statt kleiner werden, nachdem Deutschland und die Eurozone zuvor schon in eine technische Rezession gerutscht waren. Erste Auswirkungen sind aktuell im EURUSD-Paar zu erkennen.

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Euro-Dollar: Rezessionssorgen vs. Straffungskurs

Während der Aktienmarkt in Form des Dax die schwachen EMI-Daten und damit auch die eingetrübten Konjunkturaussichten ignoriert, fällt der Euro gegenüber dem Dollar deutlich zurück. Am Donnerstag war der Euro noch über die Marke von 1,10 Dollar gestiegen. Mit dem heutigen Einbruch dürfte die jüngste Rally jedoch erst einmal beendet sein. EURUSD stürzte am Freitagmorgen innerhalb weniger Stunden von 1,1011 auf 1,0844 US-Dollar ab.

Die vergangenen drei Wochen liefen durchaus gut für das Währungspaar EURUSD. Der Euro erholte sich Stück für Stück nach einem kräftigen Rücksetzer im April und Mai. Die Zinsentscheidungen der EZB und Fed stützten den Euro-Dollar Kurs ebenfalls. Während die US-Notenbank eine Zinspause verkündete, erhöhte die EZB die Zinsen um einen Viertelpunkt und stellte zugleich weitere Zinsanhebungen in Aussicht. Doch die Schwäche der europäischen Konjunktur wiegt zu schwer auf dem Euro, da hilft es auch nichts, dass die EZB die Zinsen weiter anheben wird. Angesichts der eingetrübten Konjunkturaussichten für die Eurozone dürfte es spannend bleiben, ob die EZB wie geplant ihren Straffungskurs durchzieht.

EURUSD: Rally zunächst beendet

EURUSD ist gestern an der horizontalen Hürde bei 1,1005 nach unten abgeprallt. Der Abwärtsdruck hatte aber erst im Vorfeld und nach der Veröffentlichung der EMI-Daten zugenommen. Der Kurs stürzte bis auf ein Tief bei 1,0844 US-Dollar. An der EMA200 im H4-Chart fand EURUSD schließlich Halt und vollzieht derzeit einen Pullback. Stabilisiert sich der Kurs an der Durchschnittslinie im Bereich von 1,0840, so könnte es zu einer Gegenbewegung in Richtung der Zone 1,0907 (38,2% Retracement) bis 1,0927 (50%) kommen. Hier liegt neben den Fib-Retracements ebenfalls eine horizontale Widerstandszone.

Bei einem Bruch der EMA200 würde hingegen die Unterstützung bei 1,0831/0823 in den Fokus rücken. Darunter drohen sogar stärkere Abgaben bis 1,0774 und 1,0700 USD.

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