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Experten vom Fach sehen die Insolvenzen im März noch harmloser als die staatlichen Statistiker

Schild mit Aufschrift Insolvenz

Wir alle wissen es. Durch Kurzarbeit, Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, und vor allem durch massive staatliche Hilfen ist letztes Jahr die eigentlich zu erwartende gigantische Welle an Insolvenzen ausgeblieben. Seit Dezember 2020 gab es aber Anzeichen für steigende Insolvenzzahlen. Kommt sie nun, die große Pleitewelle? Nun, heutige Aussagen der Experten, die es wirklich wissen sollten, besagen das Gegenteil. Wirken die Maßnahmen der Bundesregierung so gut, dass die Masse der in Schwierigkeiten befindlichen Unternehmen wirklich nicht pleite gehen wird?

Aber erstmal ein kleiner Auszug aus der heutigen Meldung vom Statistischen Bundesamts. Da ging es eigentlich um Insolvenzen für den Monat Januar. Aber man bietet auch eine Vorschau auf aktuellere Daten. So sei die Anzahl der Regelinsolvenzverfahren im Februar deutlich um 30 Prozent und im März nochmals um 37 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vormonat angestiegen. Im März lagen die Zahlen demnach erstmals seit einem Jahr über den Zahlen des Vorjahresmonats mit +18 Prozent. Die Gesamtzahl der beantragten Regelinsolvenzen, also inklusive der Verfahren, die mangels Masse nicht eröffnet wurden, lag im März 2021 sogar um 20 Prozent höher als im März 2020.

Also, es tut sich was beim Anstieg der Insolvenzen in Deutschland? Dem widerspricht heute der Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands (VID). Man geht auf die Aussagen der staatlichen Statistiker für den Monat März ein. Der Begriff „Regelinsolvenzen“ (die besprechen die staatlichen Statistiker) umfasse nicht nur die Insolvenzen von Unternehmen, sondern auch die von Privatpersonen, die aktuell oder in der Vergangenheit im größeren Umfang unternehmerisch tätig waren.

Beim deutlichen Anstieg der Regelinsolvenzen im März gebe es laut VID einen Einmaleffekt aufgrund einer Gesetzesänderung. Der Gesetzgeber hatte zum Oktober des letzten Jahres die schnellere Entschuldung von natürlichen Personen eingeführt, die allerdings erst Ende Dezember 2020 beschlossen wurde. Diese Reform ermögliche es natürlichen Personen sich nun innerhalb von drei, anstatt von sechs Jahren zu entschulden. Man sehe gerade eine starke Aufholbewegung bei den Insolvenzen von aktuell und ehemals Selbständigen, die das verkürzte Verfahren nutzen wollen und im letzten Jahr ihre Anträge in Erwartung der gesetzlichen Regelung zurückgehalten hatten, so der VID.

Dieser Sondereffekt werde im März 2021 besonders bei den eröffneten Regelinsolvenzverfahren deutlich, da Antrag und Eröffnung regelmäßig zeitlich nicht zusammenfallen. Dieser Sondereffekt sei auch nicht unmittelbar eine Folge der COVID-19-Pandemie. Man sehe derzeit kein Anzeichnen für einen starken Anstieg der Unternehmensinsolvenzen besonders gefährdeter Branchen wie der Hotellerie oder der Reise- und Tourismusbranche. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen wirken nach wie vor und führen weiterhin zu geringen Insolvenzzahlen, so die Meinung des VID.



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4 Kommentare

  1. Ich weis nicht, warum auf Finanzmarktwelt.de das Insolvenzthema immer wieder aufgewärmt wird. Es ist kein marginaler Insolvenzanstieg zu erwarten.

    1. @Zimmermann, das Thema scheint Herrn Kummerfeld persönlich am Herzen zu liegen, Was gäbe es Schöneres, als lebende Tote und den Untergang der Europäischen Union? Vor allem, wenn man all das seit mehr als einer Dekade frustriert und erfolglos proklamiert und am Ende krachend gescheitert ist? Eines Tages wird alles irgendwann eintreten, eines Tages wird uns auch ein Asteroid treffen. Die Wahrscheinlichkeit erhöht sich mit der Anzahl aufgewärmter Themen nicht, die Anzahl der Gläubigen und Meinungsmacher aber überproportional.

  2. Die ewigen immergleichen Kummerfeld- Kritiker stören sich, dass das Thema immer wieder aufgewärmt wird.Es ist alles gut und richtig was er sagt.Gewisse Speisen schmecken aufgewärmt sogar besser. Aber dieses Schuldenthema wurde eingefroren und wird später aufgewärmt ganz schrecklich schmecken.Nur weiter so, lassen sie sich von Linkstutti nicht beeindrucken.

    1. @Hopp Kummerfeld, Sie agieren hier unter tausend Namen. Könnten Sie sich nicht konsequenterweise einmal unter einem eindeutigen Namen outen, auch wenn Sie Genderthemen völlig verabscheuen?

      Was Sie kredenzen, schmeckt weder frisch, noch aufgewärmt. Sie können mich nicht leiden und scheuen sich nicht, meinen Namen immer wieder öffentlich durch den Dreck zu ziehen. Damit habe ich kein Problem, nicht zuletzt, weil es Ihre Hilflosigkeit hinsichtlich Argumenten umso mehr bestätigt und für jedermann aufzeigt, dass Sie nur auf persönliche Beleidigungen abzielen..

      Nur weiter so. Lassen Sie sich von Insolvenzi weiterhin schwer beeindrucken. Aber lassen Sie auch die leben, die anders denken und seit Jahrzehnten Recht behalten. Die im wahren Leben leben, heute, jetzt und hier, nicht in einer eingepreisten und womöglichen Zukunft.

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