In genau vier Wochen steht die nächste Zinsentscheidung der EZB an. In den letzten zwölf Monaten hat die Zentralbank den Leitzins kräftig angehoben von 0,0 % auf aktuell 4,25 %, und den Einlagensatz für Banken von -0,50 % auf aktuell +3,75 %. Unbeeindruckt von den jüngsten Anzeichen, dass der Inflationsdruck nachlässt, gehen Ökonomen aktuell weiterhin davon aus, dass die EZB im nächsten Monat eine letzte Zinserhöhung vornehmen wird. Einer Bloomberg-Umfrage zufolge wird der Einlagensatz im September von derzeit 3,75 % auf 4,0 % angehoben werden. Gleichzeitig gehen die Befragten davon aus, dass die Notenbanker im März 2024 mit der Senkung der Kreditkosten beginnen werden — einen Monat früher als bisher angenommen (siehe Grafik).
EZB legt nach trotz guter Signale bei der Inflation
In den wichtigsten Zentralbanken der Welt wird derzeit über das Ende ihrer mehr als einjährigen Zinserhöhungskampagnen nachgedacht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, dass auf der EZB-Sitzung am 13. und 14. September entweder eine zehnte Zinserhöhung in Folge vorgenommen oder eine Pause eingelegt werden soll. Seit der letzten Ratssitzung haben Analysen der EZB ergeben, dass die Kerninflation wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht hat. Darüber hinaus ergab eine separate Umfrage unter Verbrauchern, dass die Erwartungen bezüglich des Preiswachstums in der Eurozone weiter gesunken sind, obwohl sie weiterhin über dem Ziel von 2% liegen.
Die in der Bloomberg-Umfrage befragten Analysten haben jedoch ihre Prognosen für die Inflation im Jahr 2023 und für die Kerninflation in diesem und im nächsten Jahr erhöht. Und ein Marktmaß für Preissteigerungen ist auf Kurs zu einem Rekordhoch. An den Geldmärkten wird derzeit eine 70%ige Chance für eine EZB-Erhöhung um 25 Basispunkte im nächsten Monat gesehen. Jenseits der Inflation werden die Warnungen vor wirtschaftlicher Schwäche immer lauter. EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta mahnte diesen Monat zur Vorsicht “bei der Kalibrierung unseres geldpolitischen Kurses, wenn wir unser Inflationsziel erreichen wollen, ohne die Wirtschaftstätigkeit unnötig zu schädigen.”
Während die Eurozone bisher einer Rezession entgangen ist und dies wahrscheinlich auch weiterhin tun wird, erlitt Deutschland einen Wintereinbruch und stagnierte im zweiten Quartal. Ökonomen erwarten für das dritte Quartal weiterhin Nullwachstum. Im Gesamtjahr werde die Wirtschaftsleistung um 0,3% schrumpfen. Die Wachstumsprognose für Deutschland im nächsten Jahr wurde von 1% auf 0,8% verringert.
FMW/Bloomberg
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Wir haben seit über 10 Jahren ,ein Weichwährung! Der Euro wird scheitern! Wird der Euro zur Lira ,sind die Tage gezählt. Die Zinsen unten zu halten, funktioniert nicht ewig! In Ost – Europa liegt sogar ,die Inflation bei 25 %! Das Ende des Euros,ist absehbar!10 Jahre, haben Aktien profitiert und Sparer,sind die Dummen! Schluss damit! Entweder,wird der Euro zur DM wieder oder das Ende wird alle hart Treffen! Politik lügt nur und die Inflation hat am Ende ,die Weimarer Republik zerstört! Die Währung muss stabil sein !