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Risikoprämien italienischer Anleihen gestiegen EZB in Alarmbereitschaft wegen Italiens Staatsanleihen

EZB Italien Staatsanleihen

Die EZB macht sich Sorgen um Italien und seine Staatsanleihen, nachdem die Risikoprämien italienischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Staatsanleihen seit August deutlich angezogen sind. Italien steckt tief in einer industriellen Rezession – italienische Politiker hatten daher die letzte Zinsanhebung der EZB scharf kritisiert.

EZB wegen Italien in Alarmbereitschaft

Die Risikoprämie für italienische Staatsanleihen hält die EZB in Alarmbereitschaft, sagte das irische Ratsmitglied Gabriel Makhlouf im Bloomberg-Interview.

Der Gouverneur der irischen Nationalbank erklärte am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds im marokkanischen Marrakesch, dass die EZB über die Mittel verfüge, im Fall des Falles etwaige Probleme einzudämmen, wie Bloomberg berichtet.

“Bei Italien geht es sowohl um die Einschätzung des Marktes hinsichtlich des Risikos von Extremszenarien der italienischen Politik, als auch um eine relative Einschätzung Italiens im Vergleich zu anderen Ländern”, sagte er. “Das ist etwas, auf das wir, die EZB, uns sehr konzentrieren werden.”

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat zuletzt von sich Reden gemacht mit einem verkorksten Versuch einer Sondersteuer für Banken sowie mit einer geplanten Ausweitung des Haushaltsdefizits.

Staatsanleihen Italien EZB in Alarmbereitschaft

Risikoprämien für Italien in gestiegen – EZB besorgt

Italien bereitet der EZB seit langem Kopfschmerzen. Letztes Jahr entwickelten die Währungshüter ein neues Instrument, das es ihnen ermöglichen würde, Verwerfungen auf dem Anleihemarkt einzudämmen, auch wenn die Zinsen weiter angehoben würden.

“Ein Teil unserer Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Geldpolitik auf das gesamte Euro-Währungsgebiet übertragen wird”, so Makhlouf. “Wenn uns dabei etwas in die Quere kommt, machen wir uns Sorgen”, jedoch: “Ich glaube auch, dass wir die Instrumente haben, um das selbst in den Griff zu bekommen”.

Kritik an konfuser Bankensteuer

Die Regierung Meloni sei zwar nicht verantwortungslos, aber ihr Vorgehen könnte dennoch die Bedenken der Anleger geschürt haben, so Makhlouf: “Ich habe das Gefühl, dass die Märkte besorgt sind, dass die Regierung zu viel ausgibt”, sagte er.

Die Bankensteuer wiederum habe die Märkte “aufgeschreckt, weil sie aus dem Nichts kam.” Sie musste dann so oft angepasst werden, “dass es Zweifel an der Effizienz und Effektivität der Politik aufkommen lässt, was dem Vertrauen nicht gerade zuträglich ist”, so Makhlouf, selbst einst hochrangiger Beamter im neuseeländischen und britischen Finanzministerium.

Solche deutlichen Worte eines EZB-Notenbankers an einer Regierung ist extrem selten – und dürfte vermutlich auch Reaktionen aus Italien hervorrufen..

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Warum berichtet man von „Instrumente“???Es sind ganz klar Manipulationen.,kann man vergleichen mit“Sondervermögen, ist gleich Schulden.

  2. Eben, die EU LÜGT seit ihrem bestehen. Von wegen die Finanzen bleiben getrennt – schon lange gibt es einen „Lastenausgleich“.

    Auf LÜGEN kann man keine EU bauen, ihr könnt euch eure EU in die Haare schmieren, wir machen regelmässig ein Grillfest mit den „Wahlunterlagen“ – denn wer wählt, sagt JA zur verlogenen EU

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