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„Wenn du nicht grün bist, bist du unerwünscht“ EZB: Mitarbeiter protestieren gegen grüne Agenda von Lagarde

Klimawandel Aufgabe der EZB?

EZB Lagarde Klimawandel
Foto: Alex Kraus/Bloomberg

Mitarbeiter der EZB zeigten sich „schockiert“ über die Äußerungen eines Spitzenbeamten der Institution zum Umgang mit dem Klimawandel und forderten Präsidentin Christine Lagarde und ihre Kollegen auf, ihren Führungsstil zu überdenken. Darüber berichtet Bloomberg.

Mitarbeiter der EZB protestieren gegen gründe Agenda der Führung

Die Personalvertretung der EZB richtete am 28. Februar ein Schreiben an die Führungsspitze der Institution, nachdem Direktoriumsmitglied Frank Elderson auf einer internen Veranstaltung in Frage gestellt hatte, warum die Zentralbank Leute einstelle, „die wir umprogrammieren müssen, weil sie von den besten Universitäten kommen, aber immer noch nicht wissen, wie man das Wort ‚Klima‘ schreibt“. De facto hatte Elderson klar gemacht, dass EZB-Mitarbeiter, die die grüne Agenda der Notenbank nicht unterstützen, unerwünscht seien. Lagarde wiederum hatte daraufhin Elderson den Rücken gestärkt.

In dem von Bloomberg eingesehenen Dokument, über das zuerst die Financial Times berichtete, erklärte die Personalvertretung, dass „die Idee, Menschen ‚umzuprogrammieren‘, sehr im Widerspruch zu Diversität und Inklusion, insbesondere zur Vielfalt der Gedanken, steht und über diese Aspekte hinausgeht.“

EZB: Wirklich tolreant und divers?

Damit treffen die EZB-Mitarbeiter einen wunden Punkt, vor allem bei Lagarde und Elderson: einerseits gibt man sich tolerant und ungemein „divers“ – tatsächlich aber wird jede Kritik an der grünen Agenda nicht toleriert, was letztlich weder besonders tolerant noch divers ist.

Die Frage, ob und wie sich die EZB im Kampf gegen den Klimawandel engagieren sollte, wird seit Jahren diskutiert und hat das Verhältnis zwischen den Mitarbeitern der Zentralbank und ihrer Führung bereits belastet.

„Viele Kollegen unterstützen im Einzelnen die Entscheidung der EZB, den Klimawandel in das Mandat der EZB aufzunehmen“, so die Personalvertretung. „Es gibt jedoch auch gute Gründe, die Legitimität der EZB in Frage zu stellen, die Grenzen ihres eigenen Mandats ohne Änderung des rechtlichen Rahmens und auf der Grundlage persönlicher Meinungen ihrer Führung selbst auszuweiten“.

Auch das ist ein wunder Punkt: Fraglos ist die grüne Agenda nicht durch das EZB-Mandat gedeckt – Aufgabe der Notenbank ist lediglich die Sicherstellung der Preisstabilität. Aber die Führung der EZB hatte hier eine Hintertür entdeckt: da der Klimawandel Folgen etwa für Lebensmittelpreise habe. müsse sich die Notenbank eben auch um das Klima kümmern. So werden Banken, die Kredite für Unternehmen geben, die vor allem fossile Energie fördern, bestraft. Elderson selbst hatte den Banken mit ernsten Konsequenzen gedroht, wenn sie mittels ihrer Kreditvergabe die Klima-Wünsche der EZB nicht einhalten.

Faktisch agiert die EZB also im Namen der Toleranz und Diversität, ist selbst aber intolerant und anti-divers (was andere Ansichten angeht). Denn wie die Energieversorgung einer hochentwickelten Industriegesellschaft ohne fossile Brensstoffe ausreichend gelingen soll, hat uns die EZB bisher nicht erklären können. Man setzt hier offenkundig lieber auf Wunschdenken aus dem Reich Wolkenkuckucksheim nach dem Motto: am grünen Wesen wird und muß die Welt genesen.

Schade nur, dass die Welt ausserhalb Europas das bisher scheinbar anders sieht..

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Moin, moin,

    das ist nicht nur in der EZB so. Auch in normalen Firmen ist „Grün-Sein“ erwünscht. Wer etwa die Ansichten von Dr. Markus Krall oder Max Otte vertritt oder zumindest in den Raum stellt, bekommt Probleme mit den Kollegen.

    Also immer schön den Grünen-Anschein nach außen waren, sonst gibt es Probleme. Wo bleibt die Hotline zur Meldung auffälliger Kollegen, die irgendwie nicht Grün sind?

    1. Eine solche Hotline ist unnötig, es sind schon KI-Roboter erhältlich, die besagte Kollegen mit grünen Laserstrahlen eliminieren. Die Roboter werden selbstverständlich mit Ökostrom betrieben.

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