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Geldmenge M1 schrumpft um 8 % im Vergleich zum Vorjahr

Die Geldmenge M1 in der Eurozone sinkt um 8 %, das Wachstum der Kreditvergabe tendiert fast gegen Null. Hier aktuelle Details von der EZB.

In der Eurozone schrumpfte die Geldmenge M1 im Juni im Jahresvergleich um 8 %, nach -7 % im Mai. Das zeigen aktuell veröffentlichte Daten der EZB. In der folgenden Grafik sehen wir seit 2018 in blau den Verlauf der Geldmenge M1 – man sieht seit 2021, wie das prozentuale Wachstum massiv abstürzt, und sich seit Ende 2022 in den negativen Bereich abgesenkt hat. Die Schrumpfung nimmt nun immer mehr Fahrt auf. In gelb sehen wir das prozentuale Wachstum der größeren Geldmenge M3, die im Juni mit +0,6 % nur noch minimal wuchs, nach +1,0 % im Mai.

Prozentuale Entwicklung der Geldmenge M1 und M3 in der Eurozone

Erläuterungen der Geldmenge M1, M2 und M3

Die enger gefasste Geldmenge M1 in der Eurozone beinhaltet den Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen bei Banken. Die breit gefasste Geldmenge M3 umfasst neben M2 (Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten) auch Repogeschäfte, Geldmarktfondsanteile und Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren. Die Geldmenge M3 ist laut Aussage der Bundesbank ein wichtiger Indikator für die monetäre Analyse, die den geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems zugrunde liegt. Folgend sieht man aufgeschlüsselt, wie die fast auf Null gesunkene Wachstumsrate bei M3 zustande kommt. Vor allem geringere Kredite an den Privatsektor und an Staaten sind dafür verantwortlich (orange und rote Balken).

Details zur Geldmenge M3

Kredite in der Eurozone

Gestern berichteten wir: Die stark erhöhten Zinsen der EZB haben jüngst die Kreditnachfrage in der Eurozone mit -42 % so stark fallen lassen wie noch nie. Daraus kann man ablesen, dass sich die tatsächliche Kreditvergabe wohl ebenfalls stark abschwächen wird. Vorliegen tun von der EZB heute Daten zur Kreditvergabe für den Monat Juni. Was die Kreditdynamik betrifft, so sank die Jahreswachstumsrate der Gesamtkreditvergabe an Ansässige im Euroraum im Juni 2023 auf nur noch +0,3 % gegenüber +0,9 % im Vormonat. Die Jahreswachstumsrate der Kreditvergabe an den Staat lag im Juni bei -2,5 %, verglichen mit -2,2 % im Mai, während die Jahreswachstumsrate der Kreditvergabe an den privaten Sektor von +2,2 % im Mai auf +1,5 % im Juni zurückging.

Kredite an den Privatsektor in der Eurozone



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