Gold/Silber

Gold, Sachwerte: Behalten die Notenbanken die Kontrolle?

Gold, Sachwerte und Notenbanken

Gold konnte zuletzt wieder in Richtung 1800 Dollar ansteigen – trotz der klaren Ankündigung der Fed, wohl schon im November den Beginn des Tapering (Reduzierung der Anleihekäufe) zu verkünden. Dazu noch die hohe Inflation (nicht nur in den USA) – vieles scheint für Gold zu sprechen.

Robert Halver über Notenbanken-Drogen, Gold und Sachwerte

Was aber werden die Notenbanken tun, wenn die Inflation doch nicht vorübergehend ist? Im Grunde ist das Mantra einer vorübergehenden Inflation bereits „tot“ – das haben inzwischen nicht nur Notenbanker selbst erkannt (von der Fed kürzlich etwa Bostic und Bullard), sondern auch Top-Banker klar gemacht.

Zwar haben die Notenbanken Konjunktur und Finanzwelt „gerettet“, aber auch „drogenabhängig“ gemacht, wie die rheinische Frohnatur Robert Halver formuliert. Eigentlich müssten die Notenbanken angesichts der Inflation die Geldpolitik straffen, „doch schrecken Fed und EZB vor dem kalten Entzug mit mutmaßlich schweren (finanz-)wirtschaftlichen Stimmungseinbrüchen zurück“ (Halver).

In dieser Situation, so Halver, dürften daher grundsätzlich Gold und Sachwerte attraktiv sein und bleiben – während Sparer angesichts der Inflation massive Kaufkraftverluste erleiden würden.

Behalten die Notenbanken wirklich die Kontrolle?

Da stellt sich nur eine Frage an den „Dauerbullen“ Halver: werden die Notenbanken angesichts der Inflations-Gefahren dennoch einen „policy error“ begehen und in eine sich abschwächende Konjunktur die Geldpolitik straffen müssen, weil sie sonst vollständig die Kontrolle verlieren würden?

So oder so – für Gold wären beide Szenarien nicht schlecht: Szenario „a“, in dem die Notenbanken die Inflation laufen lassen ohne wirklich zu reagieren mit einem dann folgenden Kontrollverlsut bis hin zu einer Währungsreform. Oder, Szenario „b“,  sie straffen die Geldpolitik, würgen damit die Wirtschaft ab – dann fallen die Anleiherenditen, was für Gold dann wiederum auch eine gute Nachricht wäre (weil damit der Nachteile des unverzinsten Goldes weniger stark ins Gewicht fallen würden)!

Aber Halver glaubt eher an Szenario „a“ – ob zurecht, wird wohl erst die Zukunft zeigen! Man sollte nicht vergessen, dass Halver gewissermaßen sozialisiert ist an den Glauben der Allmacht der Notenbanken..



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11 Kommentare

  1. Mein Eindruck: Seinen beinahe schon sprichwörtlichen Optimismus strahlt er nicht mehr aus.
    Er kommt für mich etwas angespannt rüber…

  2. Das Horrorvideo für FMW schlechthin nach jahrelangem Aktien- und Notenbank-Bashing.

    1. @Marcuss, ach ja? Ich finde die Notenbanken waren noch nie in einer so hilflosen Lage wie jetzt – die (Zins-)Märkte sind bereits die Gegenwette eingegangen: die Fed wird die Zinsen anheben müssen oder komplett die Kontrolle verlieren! Mehr dazu heute im Marktgeflüster..

  3. Könnte mir hier schon vorstellen,das Szenario „a“ eintreten könnte,hier aber eher für die EZB.
    Zu einem ist der Druck von den Südländern zu stark und typisch ist doch seit Jahren,wie die
    „Massnahmen“ der EZB den aktuellen Entwicklungen hinterherhinkt.
    Zwar ist dies in nicht vergleichbarer Form auch bei der FED der Fall,doch sehe ich hier mit größerer
    Wahrscheinlichkeit ein „Muß“ zu „b“.
    Zwar geht der wirtschaftliche Druck der FED sicher nicht an der EZB vorbei.Hier entscheidet eher das
    Timing,allerdings die Arroganz und Unbeweglichkeit der EZB Repräsentanten wird ihnen wohl eher den
    Hals brechen und ganz Europa mit,was ich natürlich nicht hoffe,aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

    1. So sehe ich das auch. Die EZB wird wegen der Südländer anders reagieren also die Fed.

  4. Der Halver soll sich mal seine Videos vor nem Jahr angucken….das iss der Lauterbach unter den Finanzen!°!!!

  5. @Marcus: Ich bin nicht sicher, ob Sie das Video verstanden haben. Ich sehe es eher als eine Bestätigung dessen, worauf FMW seit Jahren hinweist.

  6. Was wir gerade sehen ist der Anfang des Crack up Boom. Wenn Halver Recht behält, können wir all in Aktien gehen, da Aktien im Vgl. zu Konsumgütern schneller steigen werden. Als Beispiel können wir uns Argentinien anschauen. Der Merval100 hat in 10 Jahren 3000% gemacht bei einer Inflation von 50% p. a.

    1. @Larry. Rechnen sollte man können. 50 Prozent Inflation pro Jahr ergibt nach 10 Jahren ca. 5700 Prozent. Was bleibt dann noch von den 3000 Prozent beim Merval?
      Kn = K0 * ((p / 100) + 1) hoch n

  7. Guten Morgen!
    Wenn ich Hr. Halver zuhöre muss ich schon ein klein wenig schmunzeln.
    „Wollen die Notenbanken das? Nein natürlich nicht! Sie (die Notenbanken) wollen nicht die Büchse der Pandora öffnen.“
    Die Büchse der Pandora haben sie schon geöffnet und zwar sperrangelweit als sie ihre Zinspolitik und Gelddruckorgie eingeläutet haben. Ob sie (die Notenbanken) es nun wollen oder nicht spielt doch überhaupt keine Rolle mehr. Es wird uns (vorallem in Europa) alles um die Ohren fliegen.
    Vorbereitet sein ist das Gebot der Stunde!
    Schönes WE noch!

    1. @Dyskalkulie
      Ich habe nichts gerechnet, sondern
      nur Kursverlauf und aktuelle Inflationsrate angesehen und das für sich betrachtet. Aber Frage zurück, wie erklären wir den Anstieg im arg. Aktienindex?
      Hatten die Argentinier ein Wirtschaftswunder mit über 3000 % an Wertschöpfung?

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