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Goldpreis fällt – US-Rendite über 3 Prozent – Experte mit klarer Aussage

Gold

Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen hat gestern Abend kurzzeitig die große runde Marke von 3 Prozent überschritten – das höchste Niveau seit 3 1/2 Jahren. Aktuell sehen wir 2,98 Prozent. Vor einer Woche war das Renditeniveau noch bei 2,76 Prozent. Auf Gold hat dies einen massiv negativen Einfluss. Der Goldpreis rauschte bereits gestern nach unten, und ist auch heute weiter unter Druck. Am Freitag Abend noch bei 1.910 Dollar, so lag das Tief heute bereits bei 1.850 Dollar – der tiefste Stand seit Mitte Februar.

Goldpreis unter Druck – Experte mit klarer Aussage

Wie wir gestern bereits schrieben – der starke US-Dollar und die gestiegenen US-Anleiherenditen drücken gegen Gold. Ebenso sieht man einen Rückzug der Spekulanten am Terminmarkt – und seit 14 Wochen ohne Pause Anstieg nun erstmals einen Rückgang der Mittelzuflüsse in Gold-ETFs. Der Experte Daniel Briesemann von der Commerzbank verweist heute darauf, dass wegen dem Anstieg der Anleiherenditen in den USA die Realzinsen erstmals seit über zwei Jahren wieder in positives Terrain vorgestoßen sind, was Gold als zinslose Anlagealternative weniger attraktiv macht. Und – so kann man es sagen – damit wird der Abwärtsdruck gegen den Goldpreis verstärkt. Laut Daniel Briesemann haben die ETF-Investoren möglicherweise auch deshalb gestern weitere vier Tonnen Gold verkauft.

Fed-Entscheidung voraus

Mittwoch Abend fällt die Federal Reserve ihre Zinsentscheidung. Erwartet wird am Markt eine Anhebung um 0,50 Prozent. Diese anstehende Zinswende hat die Renditen bereits seit einiger Zeit ansteigen und damit Gold fallen lassen. Eigentlich, so darf man es erwarten, ist dieses morgige Ereignis längst in sämtlichen Kursen am Kapitalmarkt eingepreist. Aber man weiß ja nie. Und auch wird man sehen, welche Aussagen Jerome Powell treffen wird, die die Anleiherenditen eventuell weiter anheizen und damit den Goldpreis weiter unter Druck bringen können. Die Lage für Gold ist wacklig. Gerade morgen Abend kann einiges an Action in die Kurse kommen. Es ist immer wieder überraschend, wie die Märkte reagieren. Manchmal stellt man fest, dass sie eben doch noch nicht eingepreist haben, was eigentlich schon lange erwartet wurde.

Chart vergleicht Verlauf von Goldpreis gegen US-Anleiherendite TradingView Chart zeigt Goldpreis (blau) gegen die US-Anleiherendite (orange) seit dem 6. April.



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6 Kommentare

  1. Wie kann denn die Realrendite bei 3% Anleihezinsen und 8% Inflation positiv sein? Nach meiner Rechnung verliert man da immer noch gesichert 5% pro Jahr???

    1. Taschenrechnertrick

      @ Thomas

      Der Experte Daniel Briesemann hat auf seinem Taschenrechner die „Plus/Minus“ Taste gedrückt. Dadurch wurde aus einem negativen Ergebnis, ein Positives. Ganz einfach ;-)

      Der kann uns vielleicht auf Anfrage unsere Altersvorsorge berechnen ;-) Da kommt bestimmt ein positives Ergebnis raus ;-)

    2. Young Global Leader

      Wenn sie ’ne 10-jährige kaufen und darauf wetten, dass die Inflation in den nächsten 1-2 Jahren fallen wird und sie keine besseren Anlagemöglichkeit sehen ( welche? ), sind 3% wahrlich nicht schlecht.

      1. Natürlich ist das schlecht. Es ist garantierte Wertvernichtung. Aktuell mit 5% pro Jahr. Inflation bedeutet dass der Geldwert sinkt und Anleihen entwertet werden. Ware und damit auch Gold bleibt stabil. Anleihen sind erst dann attraktiv wenn sie einen REALEN Zins abwerfen. Das gilt auch für Aktien, die aktuell im Schnitt ebenfalls einen Ertrag unterhalb der Inflationsrate abwerfen und damit Geld vernichten.

  2. Habe ich das richtig verstanden?
    Wer einen Teil seines Vermögens in amerikanische Staatsanleihen steckt, erhält 3% Zinsen, bei etwa 8 % Inflationsrate. Und muss von dem Zinsgewinn (oder besser gesagt „Zinsverlusten“) auch noch Steuern zahlen?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Und wenn man dann sieht, dass die Aktien-Dickfische in den USA zwischen 12 und 37 % in diesem Jahr verloren haben. Da sind Billionen den Bach abgegangen.
    Gold hat in Euro immer noch seit Jahresanfang um etwa 10% zugelegt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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