Der Goldpreis will oder kann derzeit einfach nicht steigen. Dabei spricht doch alles dafür? Wie auch die letzten Tage eiert Gold knapp über 1.800 Dollar vor sich hin. Auch die Aussagen der EZB von letzter Woche konnten keine positiven Impulse geben. Und das, obwohl laut Expertenaussagen durch die fortgesetzte Politik der EZB der Euro weiter verwässert werde – dies sei positiv für Gold zu sehen. Aber nein, nichts passierte.
Nach der EZB ist vor der Fed
Und diese Woche, da stehen am Mittwoch Abend die Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve und ihr Statement an. Laut heutiger Aussage von Daniel Briesemann von der Commerzbank würden die Marktteilnehmer jetzt darauf warten, ob die Fed den Start des sogenannten Tapering signalisiere, also des Rückführens ihrer Anleihekäufe. Dies wäre seiner Meinung nach negativ für den Goldpreis. Allerdings habe der Druck auf die Fed, ihre Geldpolitik eher schneller als langsamer zu straffen, zuletzt etwas nachgelassen.
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Dies spiegele sich zumindest in den deutlich gefallenen nominalen und realen Anleiherenditen wider, die Sorgen der Marktteilnehmer über die Erholung der US-Wirtschaft zum Ausdruck bringen würden. Sollte im Statement der Fed laut Daniel Briesemann kein Hinweis auf ein baldiges Tapering stehen und auch der Fed-Vorsitzende Powell auf der Pressekonferenz keine Andeutungen dahingehend machen, solle dies wohl den US-Dollar schwächen – und der Goldpreis könne davon profitieren. Noch fehle Gold allerdings die Unterstützung der ETF-Investoren, die weiterhin an der Seitenlinie stehen und anscheinend nicht bereit seien Gold zu kaufen.
Real yields in the U.S. hit a new all-time low, of negative 1.12: pic.twitter.com/kiGna6UXrA
— Lisa Abramowicz (@lisaabramowicz1) July 26, 2021
Auch Realzins auf Rekordtief bringt Goldpreis nicht zum Ansteigen
Und mal abseits der Fed-Aussichten: Die Realzinsen erreichen aktuell ein neues Rekordtief in den USA, ein Minus von 1,12 Prozent (Chart im Tweet reicht bis 2010 zurück). Wenn das mal nicht (normalerweise) ein Leckerbissen für Gold-Bullen ist? Aber nein, noch jedenfalls tut sich nach oben nichts im Goldpreis. Im Chart sehen wir den müden Kursverlauf seit dem 10. Juni.
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