Europa

Großhandelspreise nur noch +12,8 % – weiter auf dem Rückzug

Die deutschen Großhandelspreise sind mit nur noch +12,8 % weiter auf dem Rückzug. Im Monatsvergleich ist ein spürbares Minus.

Taschenrechner im Schraubstock

Die deutschen Großhandelspreise für den Monat Dezember wurden vor wenigen Minuten vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Wir sehen einen weiteren Rückgang der Steigerungsraten. Sie steigen im Jahresvergleich nur noch mit +12,8 %. Damit ist sie niedriger als im November 2022 (+14,9 %) und im Oktober (+17,4 %). Im April 2022 hatte die Steigerungsrate mit +23,8 % ihren Höhepunkt erreicht, seitdem geht es bergab. Im aktuellen Monatsvergleich von November auf Dezember 2022 zeigen die Großhandelspreise einen Rückgang von 1,6 %. Einen stärkeren Preisrückgang zum Vormonat gab es zuletzt im Dezember 2008 (-3,1 %). Dieser weitere Rückgang der Steigerungsraten im Jahresvergleich zusammen mit dem deutlichen Rückgang im Monatsvergleich ist ein Indiz für eine sich abschwächende Inflation.

Entwicklung der Großhandelspreise seit 2017

Hier die Detailangaben der Statistiker, im Wortlaut: Hohe Vorjahresveränderung durch stark gestiegene Preise für Rohstoffe und Vorprodukte

Wie schon in den Vormonaten sind hauptsächlich Rohstoffe und Vorprodukte für den hohen Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich verantwortlich. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im Dezember 2022 der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (+22,8 %).

Besonders kräftige Preiserhöhungen gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit festen Brennstoffen (+82,3 %) sowie mit lebenden Tieren (+47,6 %). Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (+32,8 %), chemischen Erzeugnissen (+24,5 %) sowie mit Fleisch und Fleischwaren (+22,6 %). Dagegen sanken die Preise im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen im Vorjahresvergleich um 20,2 % sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug um 2,3 %.

Im Vormonatsvergleich deutliche Preisrückgänge bei Mineralölerzeugnissen und Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln

Gegenüber November 2022 fielen im Dezember 2022 insbesondere die Preise im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (-8,9 %), Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-5,5 %) sowie mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren (-3,3 %).

Großhandelspreise im Jahresdurchschnitt 2022 um 18,8 % gestiegen

Im Jahresdurchschnitt 2022 stiegen die Großhandelsverkaufspreise gegenüber dem Vorjahr 2021 um 18,8 %. Insbesondere die Preissteigerungen im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (+50,1 %) hatten einen entscheidenden Einfluss auf die Veränderung gegenüber dem Vorjahr.

Auch im Großhandel mit chemischen Erzeugnissen (+37,7 %), mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+32,9 %) sowie mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (+32,6 %) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+21,7 %) stiegen die Preise im Jahresdurchschnitt 2022 gegenüber dem Vorjahr erheblich.



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