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Country Garden und Vanke vor dem Aus? Immobilien China: Kampf der Giganten ums Überleben

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Foto: Travelscape - Freepik.com

Im Ringen ums Überleben stehen zwei Immobilien-Schwergewichte in China dieser Tage im Mittelpunkt: Country Garden und Vanke. Country Garden wurde heute vom Aktienhandel in Hongkong ausgeschlossen, während gleichzeitig die Rettungsbemühungen für Vanke, ein weiteres prominentes Immobilien-Unternehmen, von der chinesischen Regierung koordiniert werden. Dies beiden Dramen entfalten sich vor dem weiteren Rückgang der Verkaufszahlen chinesischere Immobilien.

China: Country Garden – Finanzdrama löst Aussetzung des Börsenhandels aus

Das Drama auf dem chinesischen Immobilien-Markt nimmt weiter Fahrt auf, und Country Garden Holdings Co. steckt mittendrin. Der Handel der Aktien des Immobilienentwicklers wurde heute vom Handel ausgeschlossen. Der Grund? Die lang erwarteten Jahresfinanzergebnisse wurden verschoben, und das ist nicht alles.

Country Garden hatte im vergangenen Jahr seine Auslandsschulden nicht beglichen und steht jetzt mit dem Rücken zur Wand. Ein Antrag auf Liquidation droht wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen zu schweben, während die erste Anhörung für den 17. Mai anberaumt ist.

Ebenfalls verpasste das Unternehmen eine Zahlung auf eine Yuan-Anleihe von 96 Millionen Yuan, was ungefähr 12,4 Millionen Euro entspricht. Die Anleihe, die bis März 2026 läuft, lässt das Unternehmen derzeit in einem finanziellen Sturm zappeln. Der Fonds sei „noch nicht vollständig bereit“, die Zahlung zu leisten, lautete die dürre Erklärung. Eine 30-tägige Gnadenfrist bleibt, bevor das Schlimmste in Betracht gezogen wird.

Die Aktien von Country Garden sind bereits um 25% gefallen – die Gründe dafür sind vielfältig. Die anhaltende Krise auf dem chinesischen Immobilien-Markt hat das Vertrauen erschüttert und den Cashflow des Unternehmens erheblich beeinträchtigt. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Während Country Garden mit verschiedenen finanziellen Schwierigkeiten kämpft, steht auch ein weiterer Gigant des chinesischen Immobilien-Marktes, die Vanke Group, vor ähnlichen Herausforderungen.

China und die Immobilien-Rettung: Vanke im Fokus staatlicher Intervention

Die chinesische Regierung hat 12 Banken gebeten, Finanzierungen für das in Bedrängnis geratene staatliche Immobilien-Unternehmen Vanke Group bereitzustellen, nur wenige Tage nachdem das Ministerium für Wohnungsbau und ländliche Entwicklung versprochen hatte, insolvente Immobilien-Entwickler bankrott gehen zu lassen.

Die Rettungsbemühungen für Vanke, an dem die Stadtregierung von Shenzhen beteiligt ist, werden vom Staatsrat, dem Kabinett Chinas, koordiniert. Dies steht im Einklang mit der Politik von Chinas Präsident Xi Jinping, staatliche Unternehmen voranzutreiben und den privaten Sektor zurückzudrängen.
Vanke wird dennoch bei Investoren auf unsicherem Terrain bleiben, nachdem Moody’s sein Kreditrating auf „Schrott“ gesenkt hat.

Die Regierungsbemühungen, Vanke zu retten, haben im Internet Diskussionen ausgelöst. Einige hinterfragen die Diskrepanz zwischen der Rettung von Vanke und dem „Hängenlassen“ von Evergrande, während andere befürchten, dass die Rettung von Vanke nationale Ressourcen verringern könnte. Das alles zu einem Zeitpunkt, in dem die Wirtschaft in Chinamit dem langsamsten Wachstum seit 1990 kämpft.

Frank Xie, Professor an der University of South Carolina Aiken Business School, führt die Unterstützung Pekings für Vanke auf dessen staatlichen Hintergrund zurück. Er betonte, dass der Ausfall staatlicher Vermögenswerte „gleichbedeutend mit dem Bankrott nationalen Kapitals“ wäre und die Fähigkeit der Kommunistischen Partei Chinas, Unternehmen zu führen, in Frage stellen würde.

China und der Immobilienmarkt: Dunkle Aussichten und lockende Anreize

Die Stimmung ist düster, die Nachfrage schwach, und der Ausblick trübe. Analysten von CRIC erwarten keine signifikante Verbesserung für den Immobilien-Markt in den kommenden Monaten. Die Entwickler stehen weiterhin unter Druck, die Zukunft bleibt unsicher. Auch Banken in China leiden unter der Krise.

Die 100 größten Immobilien-Entwickler Chinas verzeichneten einen erschreckenden Rückgang von 46% bei den Verkäufen im März im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Quartal betrug der Rückgang sogar 48%. Es ist der zehnte Monat in Folge, in dem die Immobilien-Verkaufszahlen zurückgehen, und der März brachte einen fast doppelt so hohen Rückgang wie im Vormonat.

Allerdings gibt es auch einen kleinen Lichtblick: Die durchschnittlichen Neubauhauspreise in China sind im März auf ein Niveau gestiegen, das seit langem nicht mehr gesehen wurde. Ein Anstieg von 0,27% gegenüber dem Vormonat ist ein Hoffnungsschimmer, mehr aber auch nicht, verglichen mit dem eher bescheidenen Anstieg im Februar. Aber während die Preise steigen, sinken die Verkaufszahlen weiter.

Um die Dinge anzukurbeln, lockern einige Städte weiter die Regeln und bieten attraktive Angebote. Zhengzhou, die Hauptstadt der Provinz Henan, plant den Kauf von 10.000 gebrauchten Wohnungen, um den Austausch von alt gegen neu zu fördern. Und sogar Peking hat die Regeln gelockert, um den Immobilienmarkt anzukurbeln.

Die Bühne ist gesetzt für ein weiteres Kapitel in der Saga des chinesischen Immobilienmarktes. Wird Country Garden das Ruder herumreißen können, oder wird es untergehen in den rauen Gewässern der Finanzkrise? Das Drama nimmt weiter seinen Lauf und die Beobachter warten auf den nächsten Akt.



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