Sieht man Horizont mehr und mehr das Ende der Immobilienkrise in Deutschland, zumindest bei Wohnimmobilien? Zahlreiche Immobilienportale und auch Banken haben dies in den letzten Wochen bereits angedeutet. Heute gibt es hoffnungsfrohe Aussagen des deutschen Anbieters LEG Immobilien, dessen Aktie heute 4,2 % im Plus notiert. Die Abwertung des Portfolios von LEG Immobilien hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2023 verlangsamt, und der Vermieter nimmt seine Dividendenzahlung wieder auf. Dies nährt die Hoffnung, dass die Flaute im deutschen Wohnimmobiliensektor nachlässt.
Die LEG hatte für das zweite Halbjahr 2023 eine Abwertung von 4% bis 6% in Aussicht gestellt und kam schließlich mit 4,9% fast genau in der Mitte dieser Spanne heraus, wie die am Montag vorgelegten Jahresergebnisse laut Bloomberg zeigen. In der ersten Jahreshälfte hatte die Abwertung noch 7,4% betragen. Die LEG geht im Jahresverlauf von einer “allmählichen Stabilisierung des Bewertungsniveaus” aus. FMW: Dass die Immobilienkrise sich möglicherweise dem ende nähert, kann man auch an folgendem Umstand ablesen, dazu weiter von Bloomberg: Der Konzern will je Aktie eine Dividende von 2,45 Euro ausschütten und übertraf damit die Erwartungen. Vergangenes Jahr hatte das Management die Dividendenzahlung ausgesetzt, um Mittel zu sparen. “Die Stabilisierung der Zinsen und die absehbare Öffnung der Transaktionsmärkte sind weitere, gute Nachrichten für die Branche und für die LEG”, hieß es vom Unternehmen. “Hinzu kommt die weiter steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum.”
Von zentraler Bedeutung indessen bleibt das Schuldenmanagement. Die Beleihungsquote (LTV) ist im Gesamtjahr auf 48,4% gestiegen. Dieser Wert liegt leicht unter den Schätzungen der Analysten, aber sowohl über der Zielvorgabe von 45% und als auch über dem Branchenniveau. Bis Mitte 2025 stehen bei LEG keine Fälligkeiten an. Mit einem Portfolio von rund 160.000 Mietwohnungen ist die LEG der zweitgrößte Wohnungsvermieter Deutschlands.
FMW: Für die Immobilienkrise im Segment der Wohnimmobilien sind das in der Tat hoffnungsfrohe Aussagen. Zudem ist ja längst absehbar, dass die EZB in den nächsten Monaten die Zinsen senken wird. Derzeit scheint der Termin im Juni die größte Wahrscheinlichkeit zu sein, wann die Zinsen das erste Mal wieder gesenkt werden.
FMW/Bloomberg
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