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Europace Hauspreisindex Immobilienpreise: Zweigeteilter Markt – aktuelle Daten

Nach fünf Monaten Rückgang steigen die Immobilienpreise im September minimal. Man sieht klar eine Zweiteilung am Immobilienmarkt.

Mehrfamilienhaus
Mehrfamilienhaus. Foto: Iatsunnadiia - Freepik.com

Die Immobilienpreise in Deutschland sind bis August fünf Monate am Stück gefallen. Aber jetzt sehen wir in den neusten Daten des Europace Hauspreisindex für den Monat September: Der Index steigt minimal an von 209,77 auf 210,07 Punkte. Es gibt eine zunehmende Zweiteilung am Immobilienmarkt.

Entwicklung der deutschen Immobilienpreise seit dem Jahr 2018

Immobilienpreise steigen minimal – Neubauhäuser fast auf Rekordhoch

Der Immobilienmarkt ist immer noch schwach. Die Grafik zeigt als lila Linie den Gesamtindex beim Europace Hauspreisindex. Und in türkis sehen wir die Entwicklung der Preise für Neubauhäuser – dort läuft die Preisentwicklung fast auf ein Allzeithoch. Hier sehen wir im Monatsvergleich von August auf September einen Index-Anstieg von 228,21 auf 230,19 Indexpunkte. Das Rekordhoch lag im März bei 232,74 Punkten, die Tendenz ist aber aufwärts gerichtet. Der gesamte Blick auf die Immobilienpreise in Deutschland wäre noch viel düsterer, wenn der Preisdruck bei neuen Objekten nicht vorhanden wäre!

Eigentumswohnungen und Bestandshäuser weiter fallend

Die Zweiteilung am Immobilienmarkt sieht man klar beim Blick auf die Bestandsobjekte. Der Index für Eigentumswohnungen sank im Monatsvergleich von 206,87 auf 206,16 Punkte – der niedrigste Stand seit zwei Jahren. Bei Bestandshäusern sank der Index von 194,22 auf 193,85 Punkte – auch der niedrigste Wert seit zwei Jahren. Die Immobilienpreise für ältere Bestandsobjekte dürften wohl zunehmend unter Druck geraten, weil der staatliche Druck auf die Gebäudesanierung zunehmend höhere Kosten verursacht, und die wollen sich Käufer von Objekten natürlich in Form niedrigerer Kaufpreise kompensieren lassen.

Einordnung

Der staatliche Druck zur Wärmesanierung sorgt zusammen mit hohen Baukosten und weiter steigenden Bauzinsen für fortgesetzten Druck auf die Immobilienpreise in Deutschland. Und wie die EZB gerade nochmal klar gemacht hat, werden die Zinsen erstmal weiter hoch bleiben. Eine Entschärfung der Lage ist also erst einmal nicht in Sicht.



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6 Kommentare

  1. Es wird keine Gebäudesanierungen geben, da deren Effekt im Verhältnis zu den Kosten viel zu gering ist. Der finanzielle Aufwand amortisiert sich in 200-300 Jahren.

    1. Auch bei einer Amortisation von <30 Jahren ist wirtschaftlich keine Sinnigkeit erkennbar. Ökologisch ohnehin nicht.

      Vor 5 Jahre waren den Eigenheimkäufern die Opportunitätskosten zu groß, das wird sich auch mit einer grünen Regierung nicht ändern. Oder hat das „einfache“ Volk inzwischen Geld für grünen Idealismus über?

  2. In spätestens 23 Monaten ist die nächste Bundestagswahl. Danach ist das GebäudeEnergieGesetz GEG hoffentlich weg. Dann startet der Run auf Immobilien wieder.

    1. Die EZB bestimmt die Musik…
      Wenn die Zinsen bleiben/weiter steigen, ist da nichts mit „Run“.

      Gerade rennen alle vor Immobilien weg (Die Blase platzt gerade). Heute mal in der Schweiz.

    2. Die EZB bestimmt die Musik.
      In der Zinsumgebung müssen erstmal die Fantasiepreise wieder in der Realität ankommen.

  3. Ich denke, dass eine CDU-geführte Regierung sich nicht trauen wird, das GEG entfallen zu lassen. Wohnen in Deutschland wird einfach teurer werden. Standortfaktor Energie. Billige Alt-Immobilien werden langsam durch neue ersetzt, da sich die Sanierung nicht tragen würde. Der Wertverlust durch rückläufige Preise des Altbestands zahlen dann langfristig wieder die Mieter. Die Schuldenquote steigt damit ebenfalls, das Geld liegt nicht auf der Straße.

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