Die letzten Tage hagelt es vor allem aus Deutschland Daten, die eine klare Diskrepanz aufweisen zwischen dem Ist-Zustand für die Industrie, und der Aussicht für die nächsten Monate. Heute sehen wir Jubelmeldungen aus China. Die Exporte sind im November im Jahresvergleich um 21,1 Prozent gestiegen, bei Erwartungen von um die 12 Prozent. Die folgende Grafik zeigt den Volumen-Verlauf der chinesischen Exporte in den letzten fünf Jahren. Man sieht das Corona-Loch, und danach die aktuell stark steigenden Exporte, wohl als Nachhol-Effekt.
source: tradingeconomics.com
Auch in Deutschland vernimmt man tolle Zahlen im Ist-Zustand. Heute berichteten wir bereits über die deutsche Industrieproduktion, die weiter anzieht und die Corona-Lücke beim Produktionsvolumen weiter verkleinert. Von September auf Oktober stieg die Produktion der Industrie um 3,2 Prozent (hier die Details).
Auch die Auftragseingänge der deutschen Industrie wurden letzte Woche so gut vermeldet, dass die wirtschaftliche Coronakrise zumindest basierend auf dieser Kennzahl vorbei zu sein scheint – wie gesagt, wenn es danach geht, was aktuell vermeldet wird. Von September auf Oktober stiegen die Auftragseingänge um 2,9 Prozent weiter an (hier die Details).
Industrie mit ganz anderem Gesicht bei Zukunftsaussichten
Aber bei den derzeitigen Zahlen, die den Ist-Zustand zeigen, geht es oft um Daten aus Oktober oder November. Hier sah man noch Effekte aus Sommer und Herbst, wo sich die Volkswirtschaften weltweit immer stärker von der Coronakrise zu erholen schienen. Inzwischen leben wir vor allem in Europa im zweiten Lockdown. Und die Aussichten der Industrie sind deutlich düsterer. Erst letzte Woche präsentierte das ifo-Institut richtig finstere Aussichten für die deutsche Autoindustrie. Der Index der Geschäftserwartung der Branche stürzte ab von +16,3 Indexpunkten im Oktober auf -4 Punkte im November (hier die Details).
Heute meldet das ifo-Institut ganz frisch „gedämpfte“ Erwartungen für die gesamte deutsche Industrie. Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate fielen im November auf 5,5 Punkte, nach 16,3 im Oktober. Insbesondere die konsumorientierte Industrie lege eine Verschnaufpause ein. Die Pharmabranche hingegen sehe sich im Aufwind. Hier weitere Detaildaten als Grafik und Tabelle.
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