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Insolvenzen: Nichts los im Februar, keine Steigerung in Sicht

Insolvenz-Schild

Mit den Insolvenzen ist das weiterhin so eine Sache. Die offiziellen Zahlen zeigen auch weiterhin keine signifikanten Steigerungen an, obwohl unzählige Unternehmen ruiniert sind, oder kurz davor stehen. Heute meldet das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) seinen IWH-Insolvenztrend. Nach einem spürbaren Anstieg im Dezember und einem Rückgang im Januar 2021 hat sich demnach die Zahl der Insolvenzen bei Unternehmen im Februar auf niedrigem Niveau stabilisiert. Im Februar wurden 715 Personen- und Kapitalgesellschaften als insolvent gemeldet. Damit lagen die Insolvenzen im Februar nur um 4 Prozent über den Januar-Zahlen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Insolvenzen um 21 Prozent.

Wie kann das IWH schon verlässliche Daten zu den Insolvenzen für den Monat Februar bringen, während die staatlichen Statistiker zwei Monate hinterher hinken? Laut IWH wertet man die aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Daher sollen die Zahlen ziemlich verlässlich sein, und dann zwei Monate später nur sehr geringfügig abweichen zu den endgültigen staatlich veröffentlichten Zahlen.

Geht man nach dem IWH, bleibt es in den nächsten Monaten erst einmal weiter ruhig bei den Insolvenzen. Denn die Frühindikatoren für die nächsten Monate würden keinen wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen bei den Personen- und Kapitalgesellschaften anzeigen. Zwar sei fraglich, wie lange Unternehmen in besonders betroffenen Branchen noch durchhalten können. Aber die dramatischen Prognosen einiger Unternehmensbefragungen sind bisher nicht in der Insolvenzstatistik angekommen, so das IWH. Und warum genau bleiben die Zahlen bei den Insolvenzen so niedrig, trotz des zweiten viel längeren Lockdowns? Zitat IWH:

Die Gründe für die weiter niedrigen Insolvenzzahlen sieht der Leiter der Abteilung Strukturwandel und Produktivität und der dort angesiedelten IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller, in einer Mischung aus staatlichen Hilfsmaßnahmen und der teilweisen Aussetzung der Insolvenzantragspflicht auf der einen Seite und einer abwartenden Haltung der Unternehmen auf der anderen Seite.

Laut IW Halle steigt die Zahl der Insolvenzen nicht an



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1 Kommentar

  1. Ich sehe die Gründe etwas anders.
    Besonders der Dienstleistungssektor spart sich durch das Kurzarbeitergeld Personalkosten in hohem Maße, Mieten u. ä. kann man vielleicht etwas drücken.
    Hinausgeschobene Insolvenzanmeldepflicht hilft natürlich schon.

    Im Gegensatz zu einer Krise in Normalzeiten (zu wenig Umsatz) gehen Unternehmer und Staat davon aus, daß es sich um eine vorübergehende Notlage handelt, die bald zu einer Rückkehr normaler Verhältnisse führt.
    Deshalb können auch bedenkenloser Kredite genommen und gewährt werden.

    Erst wenn diese Hilfestellungen entfallen werden sich Spreu vom Weizen trennen.

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