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Analyse von Goldman Sachs „Investoren wenden sich Aktien außerhalb der USA zu“

Laut Goldman Sachs wenden sich Investoren von den USA ab, und wenden sich anderen Regionen zu, zum Beispiel über Aktienfonds.

Bankentürme in Franfurt

Krieg und hohe Inflation in Europa, Rezession, hohe Energiepreise…. all das machte Europa als Anlageregion im letzten Jahr gefühlt weniger attraktiv. Aber wendet sich das Blatt? Strömt man zunehmend vom US-Kapitalmarkt Richtung europäische Aktien, weil sich dort einige Aspekte entschärft haben? Die Aktienmärkte beginnen das Jahr 2023 mit einer dramatischen Trendwende, da die Anleger in Scharen in Nicht-US-Anlagen investieren, so die Strategen von Goldman Sachs laut Bloomberg.

Allein in den ersten beiden Wochen des Jahres seien rund 5 Milliarden US-Dollar aus den Aktienmärkten abgeflossen, schreiben die Strategen um Cecilia Mariotti in einer Notiz vom 17. Januar. In der Zwischenzeit haben niedrigere Gaspreise, ein schwächerer Dollar und der Optimismus über die wirtschaftliche Wiederbelebung Chinas zu Zuflüssen in Aktienfonds aus Europa, China und anderen Schwellenländern geführt.

„Wir könnten uns an einem Wendepunkt für regionale Aktienfonds befinden“, schrieb Mariotti und fügte hinzu, dass es Gründe für eine „bedeutsamere Beschleunigung“ bei den Zuflüssen außerhalb der USA gebe, „da sich die regionale Diversifizierung in der Vergangenheit als wertvoller erwiesen hat, als der Dollar seinen Höhepunkt überschritten hatte“.

Nach Angaben von Goldman Sachs, wo man sich auf Daten von EPFR Global und Haver Analytics beruft, verzeichneten europäische Aktienfonds zum ersten Mal seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor fast einem Jahr Zuflüsse (siehe Balken bei „EM Eq“ in der Grafik).

Übersicht der Geldflüsse für einzelne Assetklassen von Goldman Sachs

Die Daten sind der jüngste Beweis dafür, dass die Anleger angesichts der drohenden Rezession nach Möglichkeiten außerhalb der USA Ausschau halten. Außerdem könnte die Dominanz teurer wachstumsorientierter Sektoren wie Technologie im S&P 500 einige abschrecken, da die Zinsen immer noch steigen. Die jüngste Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern in dieser Woche zeigte, dass die Anleger in US-Aktien so untergewichtet sind wie seit 2005 nicht mehr.

Andernorts sind Strategen, unter anderem bei der Citigroup und Goldman Sachs, optimistischer gegenüber europäischen Aktien, da sich das Wirtschaftswachstum als widerstandsfähig erweist. Mariotti sagte, dass ein Rückgang der Rohstoffpreise und Anzeichen für eine Abkühlung der Inflation den Optimismus der Märkte im Allgemeinen gestärkt hätten, wodurch der bankeigene Indikator für die Risikobereitschaft seit Anfang des Jahres in den positiven Bereich gestiegen sei.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Vorsicht!!!Vorsicht!!! Wenn die Amis uns unsere europäischen Aktien schmackhaft machen wollen ahne ich Schlimmes…

    1. In 2022 sind + ca. 75 Mr. In EM Q geflossen. Daher verstehe ich die Aussage nicht:

      „verzeichneten europäische Aktienfonds zum ersten Mal seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor fast einem Jahr Zuflüsse (siehe Balken bei „EM Eq“ in der Grafik).“

  2. Pingback: Unsere Meldungen vom 19. Januar 2023 | das-bewegt-die-welt.de

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