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IWF: „Öl und QE unterstützen Erholung in Europa“, und auf Zypern „läuft alles bestens“

Von Claudio Kummerfeld

Der IWF hat heute seine Sichtweisen zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone und speziell auch zur Lage im IWF-Programmland Zypern erläutert. Die Eurozone sei auf einem guten Weg sich deutlich zu erholen, dies werde angefeuert durch den niedrigen Ölpreis und das seit März laufende Anleihekaufprogramm der EZB, das Cash in die Bankbilanzen spült, welches irgendwie arbeiten muss.

Hier das Statement zur Eurozone.

Laut IWF soll die Inflation von derzeit 0% auf 1,1% im nächsten Jahr anspringen. Das Ziel von maximal 2% Inflation p.a. gilt als gesundes Wachstum. Zu wenig Wachstum an der Nulllinie birgt ständig die Gefahr einer Deflation, die in einer Negativspirale endet. Was im folgenden Zitat recht zögerlich beschrieben wird, hat ein Sprecher des IWF im Nachhinein klar zum Ausdruck gebracht. Der IWF würde es toll finden, wenn die EZB ihr Anleihekaufprogramm nicht nur voll ausschöpfen würde, sondern es auch über September 2016 hinaus fortsetzen würde – also eine dauerhafte Überflutung des Marktes mit Geld.

„Directors noted that quantitative easing under the expanded asset purchase program has improved confidence and financial conditions, and raised inflation expectations. They supported full implementation of the expanded asset purchase program, with flexibility in asset purchases, until there is a sustained adjustment in inflation consistent with meeting the medium-term price stability objective, while addressing potential financial stability concerns through macro-prudential policies.“

Zum Thema Zypern äußert sich der IWF separat. Zypern ist „Programmland“ des IWF, d.h. es unterliegt immer noch seinen Auflagen. Im Juli war ein Team des IWF 10 Tage lang vor Ort um die Reformfortschritte zu begutachten. Um die IWF-Sprache zusammenzufassen: „Alles bestens auf Zypern“. Banken, Schulden-Restrukturierung, überall Fortschritte laut IWF. Was man moniert: Die vor Kurzem verabschiedeten Gesetze für Insolvenzen und Zwangsversteigerungen sollen rasch in die Tat umgesetzt werden. Was werden wohl die laut EU-Statistikbehörde Eurostat derzeit offiziell 16% Arbeitslosen auf Zypern wohl dazu sagen, dass bei ihnen alles bestens läuft? (tatsächlich werden es natürlich deutlich über 20% sein).

Hier das Statement zu Zypern.



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2 Kommentare

  1. Rendite, Rendite, Rendite – Rotation („Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe“), und das alles für den IWF.

  2. Ich lesen Jelen und Draghi und was sie alles bestimmen.Ich frage mich ob wir alle Idioten sind das wir uns von diesen Personen bestehlen lassen,die momentane Geldpolitik ist nicht’s anderes als Diebstahl am Volk.Jeder Kaufmann der seine Kunden auf diese Art und Weise betrügt kommt vor Gericht.

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