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Kanada verbietet Binäre Optionen, und bekräftigt seinen Kampf gegen Betrüger

Binäre Optionen sind eigentlich keine Optionen. Denn der Optionsinhaber kann seine Option bis zum Ablaufdatum börslich oder außerbörslich wieder verkaufen. Der Käufer einer "Binären Option" geht letztlich mit seinem...

FMW-Redaktion

Binäre Optionen sind eigentlich keine Optionen. Denn der Optionsinhaber kann seine Option bis zum Ablaufdatum börslich oder außerbörslich wieder verkaufen. Der Käufer einer „Binären Option“ geht letztlich mit seinem Broker, der eher ein Wett-Buchmacher ist, ein Wettgeschäft ein für wenige Minuten oder Stunden. Bewegen sich Dax, Euro oder sonstige Werte in den nächsten Minuten oder Stunden in eine bestimmte Richtung, erhält der Kunde einen vorher festgelegten Gewinn. Wenn dies nicht exakt eintritt, ist das gesamte gesetzte Geld weg. Es wirkt verführerisch. Aber es ist eine Wette ohne attraktive Gewinnmöglichkeit, möchten wir sagen. Deswegen wird man auch keinen einzigen institutionellen Investor oder privaten Profi-Trader finden, der so etwas „handelt“.

Die kanadische Wertpapieraufsichtsbehörde Canadian Securities Administrators (CSA) erklärt nun, dass man alle Binären Optionen, die eine Laufzeit von weniger als 30 Tagen haben, verbietet. Da sie wie gesagt meistens nur Stunden oder Minuten laufen, ist dies de facto ein Total-Verbot von Binären Optionen in Kanada! Die CSA sagt klipp und klar, dass Binäre Optionen die führende Art von Betrugsmaschen seien, der kanadische Verbraucher heute ausgesetzt seien. Die Auswirkungen dieser Betrügereien auf Verbraucher nehme stark zu. Der Handel sei nun illegal, da dieses Produkt für Privatanleger unpassend sei aufgrund der extrem riskanten Spezifikationen.

Deswegen nimmt man jetzt aktiv den Kampf auf. Wenn die Kanadier Binäre Optionen zur Vermarktung, zum Handel und Vertrieb in Kanada verbieten, können aber Anbieter in der Realität weiter aus dem Ausland heraus (in der Regel Offshore) versuchen an kanadische Kunden heranzukommen. Um dies zu vermeiden, geht die CSA regelrecht in die Offensive. So erklärt man, dass man bereits zusammenarbeite mit Kreditkartenanbietern, Technologieanbietern und Werbeunternehmen, weil Betrüger aus der Binäre-Optionen-Branche auf diese Unternehmen angewiesen seien. Es ist logisch. Wenn Werbeanbieter über Werbefenster auf Webseiten keine Werbung mehr von solchen Offshore-Anbietern ausstrahlen, kann ein Privatanleger erst gar nicht darauf aufmerksam werden.

Und ein Block durch Kreditkartenanbieter macht auch extrem viel Sinn. Denn die Branche arbeitet in der Regel mit Kreditkarten-Belastungen, damit die Kunden extrem schnell Geld rüberschieben können, um so sofort loslegen zu können. Laut CSA würden oft gar keine wirklichen Transaktionen bei den Anbietern stattfinden. Es ginge nur darum das Geld der Kunden zu stehlen. Außerdem würden laut CSA viele Privatkunden, die für die Kontoeröffnung persönliche Informationen an die Anbieter übermitteln, später Opfer von Identitätsdiebstahl. Das legt den Verdacht nahe, dass Anbieter aus der Branche ein zweites Mal Kasse machen, in dem sie die wertvollen Kundendaten an dubiose „Weiterverwender“ verkaufen.

Auch weist die CSA darauf hin, dass Binäre Optionen inzwischen in anderem Aussehen dargestellt werden, so zum Beispiel als “all-or-nothing options,” “asset-or-nothing options,” “bet options,” “cash-or-nothing options,” “digital options,” “fixed-return options” and “one-touch options.” Aber letztlich ies es alles das selbe wie eine „Binäre Option“. Extrem kurze Zeit, kleiner Gewinn oder alles ist weg. Kein Handel oder Glattstellen während der Laufzeit möglich. Der Kern des Angebots soll natürlich ganz gierige Personen locken. Mach ganz schnell und ganz einfach viel Geld. Unsere Meinung: Die Kanadier geben den Startschuss für ein Verbot dieser „Industrie“ auch in anderen Industrienationen. Warum gerade diese Branche in Europa bisher von den Aufsehern ignoriert wurde, ist ein Rätsel.


Vergleichbar mit dem einarmigen Banditen? Hopp oder Top, nur für ganz kurze Zeit ein schneller Kick, oben drauf noch jede Menge Betrugsgefahr. Slot Machines in Vegas. Foto: en:User:Pcb21 / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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5 Kommentare

  1. Na endlich fangen die Aufsichtsbehörden an einmal nachzudenken.
    Rein statistisch gesehen kann man mit binären aufgrund des Chancen-Risiko-Verhältnises je Trade von kleiner 1! nur verlieren.
    Wer bei einem negativen Erwartungswert glaubt gewinnen zu können, der muß auf die Nase fallen.

    Die Frage warum das Treiben dieser Zocker-Buden in Europa ignoriert wird ist schnell beantwortet:
    Alle verdienen doch immer noch sehr gut daran. Der Broker, der Staat, die Werbung, die Rechtsanwälte.

  2. Dann schaut euch mal den“ Intelligentes Trading“, auf YouTube an….Er macht ja nur noch Werbung….

  3. Kanada macht es richtig.Ich bin seit zirka einem 3/4 Jahr bei solidcfd.Habe sogar Seniorbroker/Headbroker die auch deutsch sprechen.Auch mit forex und cfd ist für den privatanleger nichts zu verdienen.Ganz im Gegenteil.

  4. Sehr informativer Artikel, danke!

  5. Danke fürs Teilen – sehr informativer Artikel!

    Viele Grüße
    D. Haußmann
    ———-
    Geschäftsführer
    http://www.krypto-vergleich.de

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