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Das "stock to flow modell" (S2F) kann helfen Kann man Bitcoin mit Gold vergleichen und wie soll das gehen?

Gold
Grafik: Ezps-Freepik.com

Ähnlich wie bei den überzeugten Edelmetall-Anlegern, die hier und da mit leicht abwertendem Ton Goldbugs genannt werden sich aber oftmals auch mit etwas Stolz gerne selber so bezeichnen, gibt es schon seit Jahren ähnlich stark fokussierte Bitcoin-HODL-Fans, deren Überzeugung für die Sache fast schon religiöse Züge annimmt. Gemeinhin werden diese in Summe oftmals als Bitcoin-Hodler bezeichnet.

Es gibt aber auch dort deutliche Unterschiede in der „Radikalisierung“ und Ausrichtung der einzelnen Personen, die Bitcoin halten

Bitcoin-Maximalisten: Diese sind der Meinung, dass Bitcoin die einzige „echte“ Kryptowährung ist und alle anderen Altcoins (alternative Kryptowährungen) wertlos sind. Sie glauben, dass Bitcoin das Potenzial hat, das globale Finanzsystem zu revolutionieren.

Bitcoin-Evangelisten: Diese sind sehr enthusiastisch für Bitcoin und versuchen, andere von den Vorteilen der Kryptowährung zu überzeugen. Sie sehen Bitcoin als eine Lösung für die Probleme des aktuellen Finanzsystems.

Bitcoin-Cypherpunks: Diese fokussieren sich stark auf die technischen Aspekte von Bitcoin und die dahinterstehende Kryptographie. Sie schätzen die dezentrale Natur von Bitcoin und die damit verbundene Freiheit und Kontrolle über die eigenen Finanzen.

Bitcoin-Anarchisten: Diese sehen Bitcoin als ein Werkzeug zur Befreiung von staatlicher Kontrolle und Zentralisierung. Sie glauben, dass Bitcoin das Potenzial hat, die Macht der Zentralbanken und Regierungen zu reduzieren.

Goldbugs und HODLer sitzen im selben Boot, ohne das wirklich wahrzunehmen

Wenn man sich die unterschiedlichen Ansätze und Beweggründe von Bitcoin-Fans ansieht, sitzen viele dieser HODL-Gruppierungen im Prinzip mit den Goldbugs doch eigentlich im selben Boot und verfolgen ähnliche Ansätze mit fast identischen Motiven bei ihren Investitionen, dennoch hat man das Gefühl, dass sich beide Gruppen bis heute spinnefeind zu sein scheinen und eher gegeneinander arbeiten und argumentieren. Ein Grund dafür mag eine Art Generationen-Konflikt sein. Gefühlt und wohl auch real sind Bitcoin-Besitzer in der Regel im Schnitt vermutlich deutlich jünger als die von Edelmetall in Form von Münzen, Barren oder ähnlichen Produkten. Dennoch möchte ich persönlich solch eine Unterscheidung oder Trennung nicht vornehmen, denn sowohl Bitcoin als auch Gold und Silber werden immer Vorteile besitzen, die die jeweilige andere Anlageform nicht bieten kann, der Hauptunterschied liegt schlicht und ergreifend darin, dass das eine Produkt komplett digital zu erwerben und zu besitzen ist und man das andere auch haptisch also sozusagen „zum Anfassen“ besitzen und wichtiger noch, zur (oder in der) Not auch transportieren kann.

Das Stock-to-Flow-Modell (S2F-Modell) kann beim Vergleich Bitcoin vs. Gold helfen

Das Stock-to-Flow-Modell (S2F-Modell) ist ein quantitatives Modell, welches zur Bewertung des Preises eines Vermögenswerts verwendet wird, indem das Verhältnis seines Lagerbestands (z. B. Gold, Bitcoin) zu seinem Fluss (z. B. jährliche Produktion) betrachtet wird. Das Modell basiert auf der Annahme, dass der Wert eines Vermögenswerts durch seine Knappheit bestimmt wird. Das ist im Prinzip das gute alte Angebot/Nachfrage-Spiel, dem jedes Wirtschaftsgut in einem freien Markt ausgesetzt ist und was den daraus ermittelten Preis auch darüber maßgeblich von der Produktionsrate abhängig macht. Das S2F-Modell befasst sich aber gerade nicht mit der Nachfrage und lässt auch andere relevante Dinge außen vor, neben der Nachfrage nach einem Vermögenswert wären das: die Kosten für dessen Produktion und Lagerung sowie das Marktsentiment und last not least die generelle Verfügbarkeit und die ist bei Bitcoin generell endlich und dürfte es auch beim Gold sein (außer man baut Edelmetalle irgendwann mal auf Asteroiden o. Ä. im All ab). Daher sollte das S2F-Modell nicht als einziger Faktor bei der Bewertung eines Vermögenswerts verwendet werden. Es hat aber gerade durch diese Simplifizierung auch seine Berechtigung.

Anwendung des S2F-Modells:

Zunächst benötigt man den „Stock“ also den Lagerbestand. Dieser ist die Gesamtmenge eines Vermögenswerts, die derzeit existiert. Für Rohstoffe wie Gold ist das die Menge des Metalls, die jemals abgebaut und im Anschluss überirdisch gelagert wurde. Für Kryptowährungen wie Bitcoin ist es die Gesamtzahl der bereits geminten Coins.  Anschließend muss der „Flow“(Fluss) berechnet werden. Der Fluss ist die Menge eines Vermögenswerts, die pro Zeiteinheit neu produziert wird. Für Rohstoffe ist dies die jährliche Fördermenge. Für Kryptowährungen ist es die Anzahl der Bitcoins, die pro Block generiert werden. Zur Berechnung des Stock-to-Flow-Verhältnisses wird der Lagerbestand durch den Fluss dividiert wird. Ein hohes S2F-Verhältnis deutet auf einen knappen Vermögenswert hin, während ein niedriges S2F-Verhältnis auf einen weniger knappen Vermögenswert hinweist.

Beispielrechnung zum Gold:

Angenommen, der Lagerbestand von Gold beträgt 35.000 Tonnen und die jährliche Goldförderung beträgt 3.500 Tonnen (laut meinen Recherchen könnten diese Werte durchaus passen). Das S2F-Verhältnis für Gold wäre dann 10 (35.000 / 3.500). Da aber nicht der Lagerbestand als solches (der ist ohnehin zweifelhaft, wenn man zum Beispiel an die im Ausland eingelagerten deutschen Bestände denkt) sondern die Zahl allen jemals geförderten Goldes verwendet werden soll, muss man eher mit der Formel 200.000/3.500 agieren was dann grob die Zahl 57 ergibt.

Beispielrechnung zum Bitcoin:

Laut Statista sind bis Januar 2024 etwa 19,61 Millionen (von generell nur 21 Millionen jemals möglichen) via Mining in Umlauf gekommen. Die Berechnung des Flows ist beim Bitcoin etwas komplexer, vor allem in Jahren wie 2024, in denen ein so genanntes „Halving“ (Halbierung) ansteht. Nach solch einem Event halbiert sich die Zahl der BTC, die die Miner als Block-Reward bekommen (im aktuellen Fall dann im April/Mai 2024 von 6,25 auf nur noch 3,125 Bitcoin). Darüber hinaus schwankt die Zahl der geschürften Bitcoin generell ein wenig und ist auch stark abhängig von den dazu benötigten Rechnerleistungen (der so genannten Hashrate) und pauschal den enstehenden Energiekosten. Letzteres trifft ja auch auf die Gewinnung von Erzen aus dem Erdreich zu. Da es generell jemals nur 21 Millionen Bitcoin geben wird und es darüber hinaus, bedingt durch die Halvings, noch weit über hundert Jahre dauern wird, bis die letzten geschürft worden sind, wird die Zahl neu hinzukommender Bitcoins von Jahr zu Jahr und von Halving zu Halving immer mehr schrumpfen und reduziert werden. Die exakte Zahl geschürfter neuer Bitcoin lässt sich aber, aufgrund der zuvor benannten Zusammenhänge, nicht zu 100% vorab ermitteln. Im Jahr 2023 müssten es nach eigenen Berechnungen ca. 0,375 Millionen gewesen sein (hier kann ich mich aber nicht exakt festlegen). Ende 2022 gab es ca. 19,235 Millionen und Anfang 2024 ca. 19,61 Millionen. Somit hätte die Formel für das S2F-Verhältnis von Bitcoin  ca. 19.235.000/375.000 als Berechnungsgrundlage, was einem Ergebnis von ca. 51 entsprechen würde.

S2F-Modell – Theorie und Praxis beißen sich etwas

Nimmt man die beiden ermittelten Werte (hierbei sei erst einmal egal, wie exakt und nahe sie an den tatsächlichen Werten liegen aber die müssten schon halbwegs grob passen) so sind sie mit ca. 57 beim Gold und 51 beim Bitcoin derzeit noch relativ nahe beieinander. Man würde mit dem ermitteltem Wert derzeit also 57 Jahre Gold schürfen müssen, um auf dieselbe Menge des aktuell bislang insgesamt geschürften Goldes zu kommen. Beim Bitcoin wären es halt (theoretisch) ca. 51 Jahre. Solche Aussagen können vor allem beim Bitcoin nur theoretischer Art sein, denn immerhin sind bereits gut 93% aller überhaupt jemals verfügbaren Coins schon geschürft, es ist also in der Praxis gar nicht mehr möglich, die bislang bereits geschürften Mengen jemals noch einmal zu verdoppeln. Durch die Halvings wird zudem der Effekt einsetzen, dass bereits im Jahr 2024 wohl maximal 2/3 und ab dem Jahr 2025 nur noch maximal die Hälfte der Coins geschürft werden können, wie in 2023. Dadurch verändert sich in Zukunft die Formel zur Berechnung zum Beispiel für ca. 2025 auf etwa (beides ca. Werte) 19.800.000/188.000 wobei man auf einen Wert von 105 kommen würde. Im weiteren Verlauf würde sich dieser Wert mathematisch mit jedem Halving grob etwas mehr als verdoppeln. Somit wird in einem direkten Vergleich Bitcoin spätestens ab April 2024 ein wertvolleres bzw. ungleich knapper verfügbares Gut als Gold werden. Das S2F-Modell ist als Modell  einfach anzuwenden, aber es ist wichtig, sich seiner Grenzen bewusst zu sein, wenn man es anwendet. Ich persönlich würde mir deshalb auch nicht anmessen wollen, mit dieser Methode irgendwelche Preisvorhersagen tätigen zu wollen, egal ob für Gold oder auch den Bitcoin, dafür halte ich Charts für besser geeignet.

Fazit: Hodler und Goldbugs sollten sich meiner Meinung nach zusammen tun und miteinander statt gegeneinander arbeiten

Etwaige Vor- und Nachteile von Gold im Vergleich zum Bitcoin sind sicherlich immer gegeben und werden auch weiter existieren. Sich aber lediglich in einer der beiden Welten aufzuhalten birgt vermutlich auch die Gefahr, sich allzu sehr auf lediglich ein Asset zur Vermögenssicherung (oder zum Werterhalt/Inflationsschutz und was auch sonst man damit bezweckt) zu verlassen. Eine gesunde Mischung bzw. Beimischung im persönlichen Depot könnte hier Abhilfe schaffen. Bei aller Sturheit, die man den Goldbugs aber auch der HODL-Fraktion nachsagen mag, gibt es doch in den Ansätzen zum Erwerb und Besitz von Gold wie auch Bitcoins sehr viele Gemeinsamkeiten und Überschneidungen auf die vermutlich beide Lager aber noch nie mit der Nase drauf gestoßen worden sind. Eventuell hilft dieser Artikel ja, die verhärteten Fronten zwischen den Lagern ein wenig aufzuweichen.



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13 Kommentare

  1. Ja zu einer Mischung aus Euro, US-Dollar, Bitcoin und Gold.

  2. Ich habe mangels Interesse noch nicht nachgefragt, aber meine in einem Zolllager gelagerten Edelmetalle kann ich online verkaufen, und mir den Verkaufserlös auf mein Konto in Deutschland oder Spanien überweisen lassen.
    Wenn das auch mit Bitcoins funktionieren würde, wäre das für mich eine Lösung, wenn ich unbedingt mit Bitcoin etwas kaufen wollte/ müsste.
    Die über jahrtausende Jahre bewiesene Goldstabilität auf der einen Seite und ein anonymes Zahlungsmittel auf der anderen Seite.
    Ob das alles funktioniert, werden wir erfahren, wenn Währungen noch schneller ihre Kaufkraft verlieren, und ob dann der Verkäufer einer Wahre eher Bitcoins akzeptiet, als Gold oder Silber.
    Ein Bargeldverbot würde sicherlich interessant für Bitcoins sein. Und da wäre tatsächlich ein Bitcoinkonto sehr interessant, denn so könnte der Verkaufspreis von Edelmetallen im Ausland gleich auf mein Bitcoinkonto überwiesen werden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut
      “Ich habe mangels Interesse noch nicht nachgefragt, aber meine in einem Zolllager gelagerten Edelmetalle kann ich online verkaufen, und mir den Verkaufserlös auf mein Konto in Deutschland oder Spanien überweisen lassen.
      Wenn das auch mit Bitcoins funktionieren würde, wäre das für mich eine Lösung.“

      Dass du Bitcoins online verkaufen kannst, davon ist auszugehen. Das haben digitale Dinge meistens so an sich 😂
      Dass der Erlös auf ein Konto überwiesen wird, ist sehr wahrscheinlich. Du kannst ihn auch mit der richtigen Karte an manchen Geldautomaten abheben. In Gold wird es dir wohl niemand auszahlen 🤣
      Ob du allerdings deine Bitcoins in einem Zolllager bunkern kannst, wage ich zu bezweifeln. Das ist mit Nullen und Einsen immer etwas schwierig. Die bleiben lieber schön brav und digital in der Blockchain gespeichert. Dort, wo jeder ganz öffentlich dein Konto und deine Transaktionen einsehen kann. Nur weiß halt niemand ohne deinen privaten Schlüssel, dass du dahinter steckst 😁
      Du kannst aber gerne dein Zettelchen, deinen USB-Stick oder deine Hardware-Wallet dort lagern. Ein Tresor oder Schließfach tut‘s allerdings auch. Allerdings solltest du dein Passwort bei einer evtl. Verschlüsselung nicht daneben legen. Dafür suchst du dir am besten ein zweites Zolllager. Oder du merkst es dir einfach. Aber nicht vergesslich werden, sonst ist alles futsch 😅
      Und für den Falle deines Todes sollten die Erben schon Kenntnis oder Zugang zu privatem Schlüssel und ggf. Entschlüsselungspasswort haben, etwa indem ein Backup bei einem Notar hinterlegt wird. Sonst behalten sie dich nicht in guter Erinnerung ☹️

    2. Ein bitcoin Konto ist einfach eine riesige Zufallszahl. Deshalb müsste man Zahlen verbieten um bitcoin Kontos zu verbieten. Es muss auch niemand um Erlaubnis gefragt werden, um so ein Konto zu erstellen.
      Bitcoin kann man sehr fein unterteilen und die stattgefundende Zahlung validieren. Das ist wesentlich einfacher als zu prüfen ob die Goldmünze von jemanden Fremden echt und das Thema Wechselgeld.

  3. Gut erklärter Artikel. Es bedarf noch einer Richtigstellung:
    Das besondere beim bitcoin Schürfen ist die zeitlich vorgegebene Ausschüttung neuer Einheiten. Das gab es vorher noch nie bei einem Gut. Das halving ist deshalb so bedeutend, weil alle 4 Jahre die mathematische Gleichung eine weitere Halbierung der neuen bitcoin auslöst, mit der alle umgehen müssen. Bis circa 21 April sind es 6,25 bitcoin Alle zehn Minuten und danach 3,125. Die Geldpolitik von bitcoin ist deshalb bis in das Jahr 2140 in seiner Ausschüttung mathematisch Festsbeschrieben und planbar, egal wie schnell Computer noch werden. Das macht es so neu und revolutionär. Anschließend werden keine neuen bitcoin mehr hinzukommen. Wenn bei anderen Rohstoffen der Preis steigt, kann auf verstärkte Nachfrage mit mehr Förderung/Herstellung reagiert werden. Bei bitcoin ist das nicht so. Wenn man mit in das Schürfen einsteigt, dann erhält man einfach einen kleinen Anteil der vorbestimmten Menge und die anderen entsprechend weniger.
    Deshalb ist die Aussage, die neue Menge sei stark abhängig von der Rechenleistung und den Energiekosten nicht korrekt. Bitcoin ist extra so gestaltet, das diese Beziehung nicht existiert (Stichwort difficulty adjustment/Schwierigkeitsanpassung)

    1. Moin! Ich hab mich wohl dabei etwas missverständlich ausgedrückt, es ging in dieser Textstelle nämlich nicht spezifisch um die absolute Zahl der bzw. aller geschürften Bitcoins sondern um die Blockrewards, die man halt als Miner erhält und die Chancen dafür, diese zu erhalten sind natürlich höher, je mehr Qualität und Quantität bei den dazu eingesetzten Rechnern eingesetzt wird und je mehr man davon einsetzt, desto mehr Energiekosten entstehen halt auch und machen es dann schlimmsten Falls sogar unrentabel, weshalb ja viele Miner auch auf Solarstrom setzen. Aber danke für den ergänzenden Hinweis, man freut sich immer, wenn Leser einen Artikel aufmerksam durchlesen

  4. 1:1 meine Meinung, daher: Gold, Silber und Bitcoin wenn es um das Halten von Geld geht. Darüber hinaus natürlich noch das jeweilige Fiatmoney, das man zum Bestreiten des Alltags benötigt (Steuern zahlen etc.). Die Mischung muss jeder selbst für sich festlegen. Wie gesagt, diese Gedanken beziehen sich auf Geld bzw. das Halten von Geld. Ich vergleiche Geld/Geld halten (kein Cash Flow) nie mit Aktien oder Immobilien etc.

  5. Mich würde das auch interessieren.
    Wenn ich Helmut richtig verstanden habe, dann hat er praktisch gefragt, ob des Zollager, was bei einem Verkauf von Edelmetallen einerseits den Verkaufserlös auf das Konto des Verkäufers überweisen kann, auch mittels Bitcoin direkt auf sein (falls vorhandenes) Bitcoin-Konto überweisen werden kann.
    So könnte praktisch Niemand nachprüfen, dass er aus der Schweiz von seinem Gold-Konto Entnahmen hatte, und was dann später für die Bitcoin gekauft wurde. Weil ja nicht erst das Geld von dem Verkaufserlös als Euro-Betrag auf seinem Konto erscheint, von dem er dann Bitcoin kaufen könnte, sondern sofort auf sein Bitcoin-Konto überwiesen wird.
    Ich meine, wenn das möglich wäre, dann wären Bitcoins sicherlich für eine Menge Leute interessant.

  6. Zum Zolllager: Das ganze macht bei Bitcoin keinen Sinn. Wenn man Bitcoin hällt, muss man sich zunächst entscheiden, ob man sie von einer „Bank“ halten lässt, also von Kryptoprovidern wie Bison, Binance etc. Dieser „Bank“ muss man vertrauen. Oder, ob man seine Bitcoin selber hält. Das bedeutet, man selber ist im Besitz der Private Keys, und kein Unternehmen sonst weltweit. Seine Keys kann man auf Papier haben (Paper-Wallet), auf Festplatte, oder in sog. Hardware-Wallets. „Not your keys, not your Bitcoins!“.

    Du könntest deine privaten Schlüssel in einem Zolllager deponieren, aber das ganze macht wie du erkennst Null Sinn. Du hättest die Schlüssel ja vorher kopieren können (bei einem Paper-Wallet sprichwörtlich mit dem Kopierer), d.h dein Käufer kann sich nicht sicher sein, dass du keine Kopien hast. Das selbe gilt für dich, woher weist du, dass nicht Mitarbeiter des Zollagers eine Kopie ziehen und dann deine Bitcoin auf ein anderes Wallet transferieren? Ein Verkauf läuft so ab, dass derjenige, der die Privaten Schlüssel für eine Wallet hat, Bitcoins auf eine andere Wallet (vom Käufer) transferiert. Das kannst du entweder deine „Bank“ machen lassen (dazu muss sie schon im Besitz der Schlüssel sein) oder es selber tun. Aber du kannst nirgends Bitcoins zur anonymen Weitergabe „lagern“.

    Generell wird es schwieriger Bitcoin zu verkaufen in EU-Land wenn man anonym sein will. Natürlich kann man selbst Wallets anlegen und Bitcoin handeln. Aber sobald man sie in Fiatgeld umwandeln will, muss man das über die Cryptoprovider tun. Und die haben mittlerweile alle einen KYC Prozess implementiert und Ende des Jahres wird dieser EU-weit noch deutlich verschärft (siehe Bargeldverschärfung, selbes Gesetz.). Wenn man also weiter anonym sein will muss man das über den Schwarzmarkt tun und gegen Gesetze verstoßen. Ich persönlich sehe darin keine Bitcoin-Besonderheit, für Bargeld und Gold gilt 100% das selbe in der EU.

    PS: Natürlich sind die anderen 10.000 „Cryptos“ Ausnutzung von Dummen und Gierigen. Sie haben mit dem einzigen dezentralen, nicht-manipulierbaren, digitalen Asset der Welt – Bitcoin – nicht das geringste zu tun. Je eher man versteht warum, desto besser.

    1. Richtig, Anonymität im Zusammenhang mit Wertspeicherung in größerem Stil ist nur mehr eine Fata Morgana. Spätestens beim Verkauf der Wertanlagen ist es aus damit. Auch in der Schweiz.
      Trotzdem wird die nicht vorhandene Anonymität von Bitcoin- und Goldfans immer noch eifrig gefeiert.

    2. Hallo dontspeak,
      vielen Dank für die Aufklärung.
      Im Moment ist ja praktisch alles noch mit Bargeld bezahlbar. Und wenn mal irgendwann das Bargeld abgeschafft werden sollte, dann werden sich andere Zahlungsmittel profilieren.
      Ich denke, Gold und Silber werden auch dazugehören.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. Gold=Bargeld
        Wenn Bargeld abgeschafft wird, wird auch Gold…vielleicht nicht gerade abgeschafft, aber als Zahlungsmittel, als Wertspeicher eingeschränkt und/oder stark reglementiert. Mit der üblichen Geldwäsche-Ausrede.
        Sonst bräuchte man ja das Bargeld nicht abschaffen.

      2. @Helmut

        Ich bin mir nicht sicher, ob Zahlungsmittel soviel Bewusstsein, Geltungsdrang und Eitelkeit besitzen oder an einer solchen Profilneurose leiden, dass sie sich profilieren wollen. Aber sie werden sich bestimmt etablieren 😉

        Und werfen Sie mir bitte jetzt nicht vor, ich würde Sie wegen Rechtschreibfehlern kritisieren. Das wäre nämlich glatt gelogen. Und so etwas liegt Ihnen doch völlig fern…

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