Anleihen

Kommt heute der „haircut“ für griechische Banken?

Von Markus Fugmann

Die Aktienmärkte sind angeschlagen – und nun droht eine weitere Hiobsbotschaft: auf dem heutigen EZB Governing Council non-monetary policy meeting könnte die europäische Notenbank einen „haircut“ beschließen für die Sicherheiten, die griechische Banken hinterlegen, um in den Genuß der Notkredite (ELA) der EZB zu gelangen. Ausserdem wird die EZB entscheiden, ob sie die Notkredite erneut anheben wird.

Beschließt die EZB den haircut, reduziert das die Möglichkeit für Griechenlands Banken, an Liquidität zu kommen, ihre Lage könnte ausweglos werden. Im Gespräch sind offenkundig drei Varianten für den haircut: 44%, 65% und 80%. Je höher der hairut ausfälllt, umso dramatischer die Lage für Griechenlands Banken. Sie sind die Achillesverse der Athener Regierung: letztlich sind sie es, die über den Kauf von kurz laufenden Staatsanleihen (T-Bills) Griechenland derzeit über Wasser halten.

Sollte die EZB den haircut heute beschließen, geriete die Athener Regierung noch stärker unter Druck als ohnehin schon. Es wäre das ultimative Signal der EZB an Athen, dass die Zeit für eine Einigung mit den Gläubigern ausläuft. Es gilt als sicher, dass die EZB diesen Schritt nicht ohne die Zustimmung der Regierungen der Eurozone beschließen würde.

Berichten zufolge hat Griechenland die heute fällige Rückzahlung von 200 Millionen Euro an den IWF geleistet. Die Regierung Tsipras ist nun 100 Tage im Amt – und der heutige Tag könnte darüber entscheiden, ob sie weitere 100 Tage erleben wird..



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