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Konjunkturflaute: Infineon senkt Erwartungen, Chip-Aktien fallen

Infineon hat eine Umsatz- und Gewinnwarnung veröffentlicht. Wenn man nur den Text des Unternehmens liest, dann ist dort zum Beispiel die Rede von einem steigenden Umsatz, von 7,6 Milliarden Euro in 2018 auf 8 Milliarden Euro in 2019. Also ein Plus von 5%. Damit hat Infineon formal seine Pflicht gemäß der Transparenz-Richtlinien „ad hoc“ erfüllt. Aber dazu muss man wissen, dass die bisherigen Wachstumserwartungen für 2019 bei +9% liegen. Somit senkt der Chiphersteller aktuell seine Erwartungen spürbar ab. Im Text kann man den Konjunkturabschwung regelrecht herauslesen. Geschäftsindikatoren würden auf eine sich weniger dynamisch als erwartet entwickelnde Nachfrage hindeuten, so Infineon. Die Aktie fällt aktuell um 5% gegenüber gestern Abend. Texas Instruments verliert 1,42%, AMD 2,8%. Broadcom verliert nur 0,3%, und Intel verliert nur 0,2%.

Zitat Infineon:

Angesichts fortbestehender weltwirtschaftlicher Unsicherheiten und schwächerer Nachfragedynamik in den Endmärkten senkt die Infineon Technologies AG den Ausblick für Umsatz und Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2019.

Für den Umsatz wird nunmehr ein Wert von 8,0 Milliarden Euro, plus oder minus 2 Prozent, erwartet nach 7,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Dabei wird unverändert ein künftiger EUR/USD-Wechselkurs von 1,15 unterstellt. Für die Segmente Automotive und Industrial Power Control wird erwartet, dass das Umsatzwachstum über dem Konzerndurchschnitt liegen wird. Beim Segment Power Management & Multimarket dagegen sollte der Umsatz leicht geringer als im Konzerndurchschnitt steigen. Für das Segment Digital Security Solutions wird weiterhin von einem Umsatzrückgang um einen mittleren einstelligen Prozentsatz gegenüber dem Vorjahr ausgegangen.

Geschäftsindikatoren deuten auf eine sich weniger dynamisch als erwartet entwickelnde Nachfrage hin. Weiterhin zeigen sich Schwächen in einer Reihe von Endmärkten, insbesondere hat sich der Rückgang des Fahrzeugabsatzes in China im Februar beschleunigt, resultierend in erhöhten Händlerbeständen. Ebenso sind Bestände im Distributionskanal, vor allem im Segment Power Management & Multimarket in China, hochgegangen.

Gleichfalls aktualisiert wurde die Prognose für die Segmentergebnismarge, die nunmehr bei 16 Prozent in der Mitte der angepassten Umsatzerwartung liegt, nach zuvor 17,5 Prozent. In dieser Schätzung enthalten sind Leerstandskosten aufgrund reduzierter Fertigungsvolumina, die durch kurzfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der Profitabilität nur zum Teil kompensiert werden können.

Für das laufende zweite Quartal des Geschäftsjahres 2019 sollten Umsatz und Ergebnis im Rahmen der Erwartungen liegen, also bei einem gegenüber dem ersten Quartal konstanten Umsatz, plus oder minus zwei Prozent, mit einer Segmentergebnismarge von 16 Prozent. Trotz anhaltendem starken strukturellen Wachstum wird nunmehr für das zweite Geschäftshalbjahr ein niedrigerer als saisonal üblicher Umsatzanstieg erwartet.

Das geplante Investitionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro soll vorerst beibehalten werden. Dies beruht in hohem Maße auf Geschäftsfeldern, in denen die aktuellen Fertigungskapazitäten zur Befriedigung der Nachfrage weiterhin nicht ausreichen, wie der Elektromobilität.

Infineon
Infineon in Neubiberg. Foto: Rufus46 CC BY-SA 3.0



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