Krypto-Währungen

Kryptowährungen: Auf diese Risiken sollten Anleger achten!

Beispielfoto für die drei wichtigsten Kryptowährungen

Befürworter von Kryptowährungen argumentieren oft, dass die frühen Investoren später einmal zu den Gewinnern zählen werden. Dann, wenn fast alle nur noch mit Kryptowährungen bezahlen werden, seien Anleger der ersten Stunde reich. Geworben wird gern mit der oft begrenzten Anzahl ausgegebener Tokens oder dem berühmten Amazon- oder Apple-Beispiel: „Wer vor 20 Jahren 1000 US-Dollar in diese Aktie investierte, ist jetzt Millionär“. Dass es so einfach nicht ist, führt die Website deadcoins.com eindrucksvoll vor Augen. Denn die Zahl toter Kryptowährungen übersteigt die Zahl aktiver Kryptowährungen bei weitem.

Die schnellen Kursanstiege bei Bitcoin haben zahllose Glücksritter angezogen, die mit hastig zusammenprogrammierten Kryptowährungen das schnelle Geld witterten. Die Website coinmarketcap.com listet aktuell 5.002 verschiedene Kryptowährungen auf. Die große Zahl zeigt bereits, dass es für Anleger unmöglich ist zu prognostizieren, welche Kryptowährungen langfristig das Rennen machen und die Welt dominieren werden, sofern das überhaupt geschehen sollte. 5.002 Kryptowährungen, das sind um rund den Faktor 25 mehr als offizielle Landeswährungen und kommen der Zahl der handelbaren Aktien in den USA nahe. 5.002 Kryptowährungen demonstrieren auch eindrucksvoll, wie leicht es ist, eine neue Kryptowährung aus der Taufe zu heben. Es kann also keinesfalls als gesetzt gelten, dass Bitcoin und Ethereum auch in zehn Jahren noch zu den Marktführern zählen. Vielleicht kommt schon morgen jemand mit einer noch besseren Idee um die Ecke und die dann fünftausenddritte Kryptowährung ersetzt Bitcoin und Ethereum in der Anleger- und Nutzergunst.

Weniger als 1% aller Kryptowährungen wird halbwegs aktiv gehandelt

Von den derzeit gelisteten 5.002 Kryptowährungen zähle ich 42 zu den halbwegs aktiven Währungen. Das sind Währungen mit einer Marktkapitalisierung von wenigstens 100 Millionen Euro. Ziehen Sie die Grenze bei zehn Millionen Euro, reden wir trotzdem nur über 196 aktive Währungen – vergleichbar mit der Zahl der weltweit ausgegebenen Landeswährungen. Selbst bei 42 oder 196 Kandidaten ist es schwierig, die langfristig erfolgreichen herauszufinden. Denn dass Bitcoin irgendwann einen nennenswerten des Zahlungsverkehrs in Landeswährung ersetzen wird, ist angesichts des hinter Bitcoin stehenden technischen Aufwands unwahrscheinlich. Transaktionen in Bitcoin sind schlicht unwirtschaftlich. So kostete eine durchschnittliche Bitcoin-Transaktion gestern 31 US-Cent. Eine SEPA-Überweisung in Euro ist selbst dann in der Regel günstiger, wenn sowohl Absender als auch Empfänger ein Kontomodell wählten, bei dem pro Transaktion bezahlt werden muss. Eine Ethereum-Transaktion kam auf 7 US-Cent und liegt damit immerhin schon unter den Kosten einer klassischen SEPA-Überweisung, die für Verbraucher meistens kostenlos ist, Unternehmen aber je nach Bank und Kontomodell 10 bis 20 Eurocent kostet.

Knapp 900 Parodien und betrügerische Kryptowährungen existier(t)en

Krypto-Anleger sehen sich jedoch nicht nur mit der Frage konfrontiert, welche Währung langfristig zu den Gewinnern zählen wird. Fraglich ist auch, welche Währung überhaupt überlebt und keinen Totalverlust darstellen wird. Immerhin 1.839 tote Kryptowährungen listet die Website deadcoins.com inzwischen. Neben der klassischen Projektaufgabe durch die Initiatoren wird immer wieder auch die Begründung „Scam“ für den Tod einer Kryptowährung angeführt – also vorsätzlicher Betrug. Nicht weniger als 702 Betrugswährungen wurden bis heute gezählt. Die Seite listet auch 96 Parodien von Kryptowährungen auf.

Nicht immer müssen Parodien in der Aufgabe einer Kryptowährung enden. So wurde Dogecoin als Parodie gestartet und zählt heute nach Marktkapitalisierung zur 29. größten Kryptowährung der Welt.

Nächstes reales Risiko: 51%-Attacken!

Für Anleger ähnlich schmerzlich wie ein Betrug sind Hacks von Kryptowährungen. 29 zählt deadcoins.com. Allerdings zählt die Website dazu auch Betrugsversuche durch mit Schadsoftware verseuchte Wallets, die ich persönlich zu „Scam“ zählen würde. Seltener sind echte Hacks oder 51%-Attacken auf eine Kryptowährung. Bei einer 51%-Attacke vereint ein einziger Nutzer mindestens 51% der im System vorhandenen Rechenkapazität auf sich. Dadurch ist er in der Lage, selbst erzeugte Blöcke an die Blockchain anzuhängen, ohne sie durch andere Nutzer bestätigen lassen zu müssen. In diesen selbst erzeugten, selbst bestätigten Blöcken kann sich dieser Nutzer beliebige Transaktionen authentifizieren und so Tokens doppelt ausgeben. Etherium Classic und Bitcoin Gold wurden bereits Opfer eines solchen Angriffs. Nutzer können sich davor nicht wirksam schützen.

Sie sehen, als Kryptoanleger gilt es, einige Risiken zu beachten, die über die reinen Kursrisiken hinausgehen!



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2 Kommentare

  1. Die ganze shitcoins als Argument contra crypto ist genauso wie weil 10000 penny stocks gab ist der Dax fragwürdig.

  2. @sammy

    Ein Tipp: Versuchen Sie es mal in deutsch.

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