Von Markus Fugmann
Der Dax war vom gestrigen Abverkauf stark angeschlagen und schien heute weiter nach unten durchzurutschen – aber dann brachten die starken Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Frankreich die Wende und verhalfen dem Index am heutigen US-Feiertag zu einem kleinen Plus, und das obwohl der Euro auch heute nach der an einer weiter steigenden Inflation zweifelnden Fed (gestern FOMC-Protokoll) und den starken Einkaufsmanagerindizes weiter zulegen konnte. Damit ist der Dax noch lange nicht aus dem Schneider und entwickelt sich weiterhin schwächer als andere europäische Indizes. Aber immerhin hat der Dax heute so etwas wie „Charakter“ gezeigt, dazu durchaus Volatilität den ganzen Tag über im deutschen Leitindex, was alles andere als normal ist an US-Feiertagen!
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Hätten wir noch die DM und die Bundesbank, würde der Diskontsatz beim heutigen Wirtschaftsboom mindestens 3% und höher stehen. Die 10-jährige Bundesanleihe läge bei 5% und DM/Dollar-Relation wäre ca. 1,50 und nicht 1,18.
Und der DAX? Sorry, tut mir fast weh, das behaupten zu müssen – der stünde bei der vor Kraft strotzenden Wirtschaft trotzdem bei 13000 und höher.
Gesetzt den Fall und angenommen ich hätte recht, dann darf ich weiterhin schlussfolgern, dass den deutschen Unternehmen auch ein evtl. weiter steigender Euro nichts anhaben kann. Solange er nicht die (oben erwähnten) 1,50 plus/minus x,oo übersteigt. Wohlgemerkt den Unternehmen – auf die Kurse würde es vorübergehend sehr wohl stark dämpfend wirken.
Dass einstürzende Aktienmärkte in den USA uns mit in die Tiefe reißen, kann man wohl vergessen. Wie Herr Fugmann sogar grafisch belegt, ist es seit vielen Tagen ganz anders.
Nachdem der Dow und der SuP mir bereits einen auf die Mütze gegeben haben, ist jetzt selbst der überbewerte Russel ist nicht mehr zu bremsen und beschert mir seit drei Tagen nur noch negative Gefühle auf dem Konto.
Aber immerhin, lieber Beobachter, muss ich (im Moment) wenigstens nicht beim DAX auch noch auf die 12400 hoffen.
Die Sache mit den Koalitionsverhandlungen dürfte für den DAX leider auch kein großes Ding mehr sein.
Wie gesagt, die wollen alle ihr Pöstchen haben und als Minister leben wie die Made im Speck. Dafür werden sie reden und reden. Wenn es sein muss bis Weihnachten. Und wenn es bis dahin nicht klappen sollte – im nächsten Jahr gibts auch noch ein Weihnachten.