Finanznews

PacWest Bank vor dem Kollaps Nächste Bankenpleite widerlegt Fed-Chef Powell: Jetzt Zinspause? Videoausblick

Kaum hatte Fed-Chef Powell auf seiner Pressekonferenz sein Mantra widerholt, dass das US-Bankensystem „gesund und resilient“ sei, steht die nächste Bankenpleite bevor: PacWest Bancorp erwägt „strategische Optionen“ zu prüfen, also einen Verkauf der Bank oder eine Kapitalerhöhung – mit demselben Wortlaut waren zuvor die anderen Bankenpleiten in den letzten Wochen eingeleitet worden. Die Aktien von US-Regionalbanken stürzten gestern nachbörslich daraufhin ab: jeder fragt sich nun, wer die nächste Bank ist, die kippt. Hat die Fed im Statement oder Powell in seiner Pressekonferenz gestern eine Zins-Pause angekündigt, wie vielfach zu lesen ist? Nein. Die US-Notenbank lässt sich alle Optionen offen – das hat die US-Aktienmärkte gestern enttäuscht. Der Fehler der US-Notenbank ist nicht, dass sie die Zinsen zu stark angehoben hat – sondern dass sie viel zu lange die Zinsen bei Null gelassen und mit ihrem QE noch Öl ins Feuer des Inflations-Brandes gegossen hat..

Hinweise aus Video:

1. Bankenkrise: Pac West – nächste US-Regionalbank vor Pleite

2. Powell: Der Markt stellt sich gegen die Prognosen des Fed-Chefs

3. EZB nimmt wohl Fuß vom Gas – letzter Blick 5 Stunden vor Entscheidung



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

4 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Eine Bankenkrise sehe ich erst, wenn die Dickfische Goldman Sachs und J.P.Morgan unter Druck kommen, vorher nicht.

    Vergleichen Sie bitte hierzu die Charts der beiden Unternehmen, mit denen, der zwei größten deutschen Banken, DBK und CBK, im langfristigen Kontext, seit 1990.

    Generell ist Amerika „Over Bank“. Das heißt, pro Tausend Einwohner, gibt es viel zu viele Banken. Dadurch können diese nicht genügend Marge generieren, der Konkurrenzkampf untereinander ist zu groß.

    Eine Konsolidierung wäre hier überfällig. Eine ähnliche Entwicklung hatten wir Anfang der Neunziger, mit der Sparkassen- Krise in den USA.

    Wichtiger als diese Krise ist die Bilanz der FED. Hier wäre eine Reduktion,um weitere 250 Milliarden US-DOLLAR ,pro Monat, wünschenswert.
    Das würde die Rendite der Langläufer effektiv nach oben treiben.
    Und nur wenn diese über die Inflationsrate stiege, wäre die Inflation unter Kontrolle.

    Deshalb bleibe ich dabei: „Bilanz vor Zinsen ! „.

  2. Sehr schöner und wie immer kompetenter Videoausblick!

    Natürlich widerlegt eine Bankenpleite nicht die grundsätzliche Stabilität des Systems, das ist eine Binsenweisheit der Naturwissenschaften: Die Evolution ist ein unglaublich stabiler Prozess, trotzdem sterben Tag für Tag viele Individuen. Eher ist das Gegenteil wahr. Aus meiner Sicht sind Bankenpleiten auch für Powell unabdingbar, damit sich das System stabilisiert und besser steuerbar wird. Kollateralschäden bis zu einer bestimmten Grösse werden übrigens akzeptiert tragen als dann warnendes Beispiel zur Festigung des Ganzen bei.

  3. Ursache ist die zurückliegende Nullzinspolitik, d.h. es wurde Geld quasi umsonst verliehen. Ich selbst habe mir in dieser Phase ein hübsches Wohn-Objekt im 7-stelligen Bereich angeschafft und die Bank hat für mich 100% finanziert zu einem mickrigen Zinssatz, weit unter 1%, der heute noch gilt. Das ist zwar schön und gut, aber doch irgendwo total realitätsfern, weil ich in jeder 2-3 Zimmer Wohnung mehr an Miete zahlen würde, als mich heute die Hypotheken in einem ganzen Haus kosten.
    Wenn jetzt die Banken pleite gehen, weil solche Hypotheken zu optimistisch bewertet wurden, dann wird der ganze Schrott einfach von einer anderen (grösseren) Bank gekauft. JP Morgan oder die UBS sind ja nicht blöd, und die nehmen das Zeugs nur, wenn der Staat sich ordentlich beteiligt und die übernehmenden Banken nicht dabei drauflegen, bzw. besser noch ein schönes Geschäft daraus machen. Das bedeutet, dass es sich zwar um eine Bankenpleite handelt, aber eigentlich mehr noch um eine staatlich bezuschusste Konsolidierung. Die Märkte haben sehr schnell verstanden, wie das jetzt wohl jedesmal abläuft und es tritt bereits ein Gewöhnungseffekt ein. Den Haupteffekt, den ich aus der Bankenkrise erkenne, ist eine Verknappung der Liquidität. Banken vergeben nicht mehr so locker Kredite, der Staat verplempert mehr Geld in die Rettung von Banken oder in höhere Garantien, usw.. Ansonsten wird in der momentanen Phase eigentlich nur fleissig konsolidiert, und das auf Kosten der Allgemeinheit und Sparer. Aber vielleicht gibt es in diesem Prozess auch ein Ende der Fahnenstange? Dann wäre wieder mal Kreativität gefragt.

  4. @Permanix: Aus diesem Grund werden Hypotheken normalerweise nicht zu 100% finanziert, der Bank bleibt dann genug Marge bei auch fallenden Bewertungen und Zahlungsausfall. Von Einzelbeispielen mal abgesehen. Von einem realistischen Zins auszugehen, ist wahrscheinlich realitätsfern. Die Niedrigzinsphase ist (war) der Versuch (überhaupt) Wirtschaftswachstum durch erhöhte Kreditnachfrage und social spending zu erzeugen. Solang Kredite langfristig vergeben und gesichert sind, besteht für die Banken keine Bedrohung. Die Gefahr stellt sich am kurzen Ende durch die Inversionskurve dar, verbunden mit der realen Stagnation. Natürlich handelt es sich um eine Konsolidierung. Falls der Staat dann, wie immer, weitreichende Zusagen an die Bankkunden abgibt, auch um ein staatlich finanzierte. In der Politikersprache heißt es dann allerdings „flankiert“ statt „finanziert“. Es müssen ja nicht alle mitkriegen, was abgeht.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage