Der Ölpreis steigt massiv an. Das europäische Brent-Öl erreicht aktuell 93,15 Dollar, und das amerikanische WTI-Öl überschreitet aktuell die 90-Dollar-Marke. Anfang der Woche waren es noch 87 Dollar, und Anfang Juli nur 70 Dollar. Seit Anfang Juli läuft die Fördermengenverknappung von Saudi-Arabien und Russland, und sie wirkt derzeit immer stärker auf die Märkte. Der Ölpreis steigt weiter an, weil immer mehr Händlern klar zu werden scheint, dass es in den nächsten Monaten eine reale Verknappung von Öl am Weltmarkt geben wird.
Ölpreis im Anstieg – IEA-Aussagen feuern weiter an
Den letzten großen „Schock“ setzte die OPEC mit ihrer Meldung vom Dienstag, dass der Weltmarkt im vierten Quartal mit 3 Millionen Barrels Öl pro Tag unterversorgt sein wird. Dann kam gestern der IEA-Ölmarktbericht für September heraus. Dort verkündete die Internationale Energie-Agentur, dass diese Angebotskürzungen wahrscheinlich zu einem „erheblichen Angebotsdefizit“ führen werden und weitere Preisschwankungen drohen, so zitiert Bloomberg es aus dem Bericht.
Höchster WTI-Ölpreis seit November 2022
Was sehen wir in diesem Chart, der bis Mai 2022 zurückreicht? Rot eingezeichnet sehen wir das 70 Dollar-Preisniveau, ab dem WTI-Öl seit Anfang Juli bis jetzt 20 Dollar gestiegen ist. Zuletzt lag der Ölpreis im November 2022 so hoch. Und weiteres Kurspotenzial nach oben ist gut denkbar, vor allem wenn Russland und Saudi-Arabien ihre Linie beibehalten.
Ideales Bild für Öl-Bullen
Jüngste Berichte zeigen auch eine zunehmende Diesel-Knappheit in den USA bei gleichzeitig hoher Nachfrage. Da passt es gut ins Bild für jeden Händler, der einen höheren Ölpreis sehen will, dass Russland seine Diesel-Exporte für den Weltmarkt gerade reduziert. Die Öl-Bullen sehen im Augenblick ein recht ideales Bild von Angebotsverknappung, hoher Nachfrage, und heraufziehender Unterversorgung mit Öl am Weltmarkt. Wie weit der Ölpreis noch klettern kann? Unklar. Im Augenblick jedenfalls läuft die Rally.
FMW/Bloomberg/Chart TradingView
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Das OPEC+-Mitgliedsland Staat Libyen hat seine Ölexporte wieder aufgenommen. Im Zusammenhang mit dem aktuellen Ölpreis können dadurch die Auswirkungen der Überschwemmungen mitfinanziert werden.