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Ölpreis fällt wegen China-Lockdown – wichtige Termine, es wird spannend!

Öl-Bohranlage

Der Ölpreis ist weiter im Abwärtstrend. WTI-Öl fällt gegenüber Freitag Abend von 97,73 Dollar auf vorhin 93,10 Dollar im Tief. Brent-Öl fällt entsprechend von 102,60 Dollar auf 97,71 Dollar. Die letzten Tage waren die Ölpreise bereits deutlich am Fallen. Ein wichtiger drückender Faktor war die Bekanntgabe der Freigabe von gigantischen 240 Millionen Barrels Öl aus staatlichen Öl-Reserven weltweit. Dies wird über die nächsten sechs Monate geschehen. Damit erhöht man global die Angebotsmenge, und erreicht (hoffentlich?) nachhaltig einen tieferen Ölpreis. Aber auch der Lockdown in China hat die letzten Tage auf die Stimmung am Ölmarkt gedrückt.

Shanghai-Lockdown dämpft Erwartung an Öl-Nachfrage – Ölpreis fällt

Und auch zu Anfang dieser Woche drückt der Lockdown in der Mega-Metropole Shanghai auf die Laune am Ölmarkt. Seit Tagen gehen immer obskurere Videos durchs Netz, wo sogar Eingangstüren zu Wohnblocks zugeschweißt werden, um die Leute leichter in ihren Wohnungen eingesperrt zu halten. Viele Menschen klagen über Hunger, weil zu wenig Lebensmittel geliefert werden usw. Wie auch Markus Koch es gerade erst heute besprochen hat – vor den Häfen rund um Shanghai stauen sich die Containerschiffe. All das lässt auf weniger wirtschaftliche Aktivität in China schließen, und damit auf weniger Öl-Nachfrage.

Die Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank sagt heute zum Lockdown in Shanghai, dass nicht nur in der Stadt selbst der Flugverkehr auf 10 Prozent der üblichen Auslastung zurückgefallen sei, auch an anderen Orten des Landes seien viele Langstreckenflüge abgesagt worden. Sie erwähnt Aussagen des Beratungsunternehmens FGE, wonach sich die Ausfälle bei der Transportnachfrage insgesamt auf 1,2-1,3 Million Barrel Öl pro Tag belaufen sollen, wobei Kerosin davon die Hälfte ausmacht. Solche Mengen an nicht nachgefragten Öl können in der Tat auf den Ölpreis einen deutlich negativen Einfluss haben.

Wichtiger Termine!

Werden wichtige Organisationen diese Woche den Lockdown in Shanghai in ihren Nachfrageprognosen für Öl zeigen? Das ist anzunehmen. Nur die Frage ist – in welchem Umfang? Morgen Mittag präsentiert die OPEC ihren Monatsbericht für April, inklusive Aussagen zu Veränderungen bei der Erwartung für Nachfrage und Angebot. Dies könnte morgen den Ölpreis beeinflussen. Fällt der erwartete Rückgang der Nachfrage groß aus, könnte der Ölpreis weiter abrutschen. Am Mittwoch dann wird die Internationale Energie-Agentur (IEA) ihren Monatsbericht vorstellen. Auch hier könnte es wichtige Aussagen zum Lockdown in China und damit einer geringeren Öl-Nachfrage geben.

Chart zeigt Kursverlauf im Ölpreis seit dem 29. März



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2 Kommentare

  1. Der aktuelle Ölpreis führt dazu, daß die US-Fracking-Erdölindustrie entsprechende Bohraktivitäten durchführt.

  2. Die OPEC+ erklärte aktuell der EU, daß sie einen vollständigen Ausfall von russischem Erdöl nicht vollständig kompensieren könnte. Von daher bekräftige ich meine Ablehnung gegen ein russisches Öl-Embargo. Ich finde es jedoch konstruktiv/zielführend, daß beispielsweise die USA ihre Fracking-Erdöl-Förderung erhöht, oder Kanada ein Offshore-Ölförderung-Projekt genehmigt. Auch mein Land Bundesrepublik Deutschland ist aufgerufen, das eigene Ölvorkommen entsprechend auszuschöpfen. Desweiteren kommt hoffentlich ein JCPOA-Deal zustande, nachdem der bisherige einseitig aufgekündigt wurde. Der syrische Präsident Dr. Bashar-Hafiz al-Assad möchte alle besetzten Gebiete in seinem Land zurückerobern. Im Rahmen des aktuellen Ramadan spricht er sich für einen gemäßigten Islam, und somit gegen Islamisten/Dschihadisten aus. Desweiteren muß die Besetzung der Ölfelder im Nordosten Syriens, die Besetzung der Golan-Höhen, wo sich Ölvorkommen befinden (im Gegenzug Anerkennung Israel durch Syrien), und das Caesar-Gesetz gegen die syrisch-russische Offshore-Ölförderung beendet werden. USA, NATO und EU als Wertegemeinschaft freier und demokratischer Staaten o.k.. Schließlich entspricht dies ja auch der Verfassung/Grundgesetz meines Landes BRD. Eine Außen- und Sicherheitspolitik zugunsten wirtschaftlicher und strategischer Interessen sollte es jedoch nicht geben, da die UN-Charta das Selbstbestimmungsecht der Völker vorsieht. Die genannten Maßnahmen würden dem Bedarf von russischem Erdöl auf dem Weltmarkt logischerweise reduzieren.

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