Allgemein

Rüstungsindustrie in Russland soll gegen Niedergang der Wirtschaft helfen

Ein großer Rüstungskonzern soll der Öl- und Gasindustrie in Russland dabei helfen, entfallene ausländische Produkte zu ersetzen.

Der Kreml in Moskau als Symbol für Russland

Jüngst im Juli überzeugte sich Präsident Wladimir Putin persönlich davon, dass die Entwicklung zur Erdgasverflüssigung LNG in Murmansk auf Kurs ist. Noch in diesem Jahr will der Rüstungskonzern Almaz-Antey an Gazprom Ausrüstung zur Gasförderung an Vorkommen vor der Küste ausliefern. Für Russland ist das ein weiterer Schritt, sich von Technik aus dem Westen zu lösen. Die Rüstungsindustrie steht im Dienst der gesamten Volkswirtschaft und soll Lösungen liefern.

Neuer technischer Durchbruch in Russland steht bevor

„Wie üblich birgt jede Krise nicht nur Schwierigkeiten, sondern auch neue Chancen. Bei der Entwicklung ziviler Produkte sind wir uns absolut darüber im Klaren, dass jetzt Importsubstitution erforderlich ist“, unterstrich russischen Medien zufolge Artem Schatrakow, Direktor der Abteilung für zivile Produktentwicklung bei Almaz-Antey im Rahmen des Russland-Afrika-Forums vom 27. bis 28. Juli in St. Petersburg. So entwickle und stelle der staatliche Rüstungskonzern etwa Ausrüstung für den größten Gasprozenten im Land her. „Für Gazprom wurde weder in Russland noch in der Sowjetunion produziert. Das ist reine Importsubstitution, um die Öl- und Gasproduktion von Offshore-Quellen sicherzustellen.“

Auftraggeber Gazprom und die Abteilung für zivile Produktionsentwicklung hätten die technischen Anforderungen an die Produkte festgelegt. Anlagen zur Fertigung der betreffenden Ausrüstung seien vorbereitet worden, erläuterte Schatrakow weiter. „Dieses Jahr werden wir diese Ausrüstung testen und mit der Serienlieferung erster Sets beginnen. In Anbetracht der Tatsache, dass solche Ausrüstung in Russland noch nie gefertigt wurde, ist dies ein ziemlich gewaltiger technologischer Durchbruch“, sagte er. Bereits im Jahr 2019 hatten Gazprom und Almaz-Antey einen langfristigen Vertrag über die Serienproduktion und Lieferung importsubstituierender Ausrüstung zur Öl- und Gasförderung auf dem Meeresgrund geschlossen.

Putin setzt auf Rüstungskonzern

Präsident Putin dürfte mit der Ansage Scharatkows mehr als zufrieden sein. Vor dem Krieg in der Ukraine waren sowohl bei der LNG-Technik als auch der Produktion von Gas- und Ölvorräten vor der Küste westliche Technologie das Nonplusultra. Importsubstitution ist für Putin das Nonplusultra, um der schwächelnden Gaswirtschaft und Haushaltslöchern beizukommen. Dass dabei der führende Hersteller von Waffentechnologie in die Bresche springt, ist die notwendige Konsequenz. Schließlich produziert Almaz-Antey unter seinem Dach von Hause aus nicht nur Präzisionswaffentechnik, sondern auch zivile Produkte wie Navigationsgeräte, Flugverkehrssysteme, Kläranlagen und Lüftungsklappen für Kernkraftwerke.

Auch bei neuen Technologien wie der Elektromobilität will der Almaz-Antey-Konzern Russland auf die Sprünge helfen und teilte am 27. Juli mit, im Jahr 2025 eine Vorserienversion des Elektroautos E-Neva vorzustellen. Laut Dmitri Lebedew, Leiter des Engineering-Zentrums im Obukhov-Werk, das zum Konzern gehört, entwerfen Spezialisten derzeit Muster für die Zertifizierung. Darüber hinaus erwarte die Vorserienversion des Elektroautos E-Neva eine leichte Neugestaltung. Die Serienproduktion der E-Neva-Elektroautos soll Ende 2026 im ehemaligen Toyota-Werk in St. Petersburg beginnen. Der geschätzte Preis des Autos soll 2,5 Millionen Rubel, umgerechnet knapp 25.000 Euro, betragen. Die Reichweite des Autos ist mit einer Stromladung auf 463 km veranschlagt. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 197 km/h liegen.

Boden gegenüber Afrika gut machen

Versprach Putin einigen afrikanischen Staaten kostenlose Getreidelieferungen als Kompensation für das ausgesetzte Getreideexportabkommen mit der Ukraine, ist Almaz-Antey als Brückenkopf für Investitionen und Techniklieferungen vorgesehen. Neueste Produkte für militärische und zivile Zwecke stellte der Rüstungskonzern auf dem offenen Expogelände beim Afrika-Russland-Forum aus. Dazu gehörte die gesamte Modellpalette auf der Basisplattform BAZ-S36A11 mit der Achsfolge 6×6, die Almaz-Antey erstmals öffentlich präsentierte. Serienmodelle solcher Fahrzeuge sind nach Konzernangaben für den Einsatz auf öffentlichen Straßen aller Kategorien und im Gelände konzipiert. Eine hohe Geländegängigkeit der Maschine werde durch den Einsatz speziell konstruierter Achsen mit Einzelradaufhängung erreicht, die jeweils eine Tragfähigkeit von 12 Tonnen aufweisen. Alle Hauptkomponenten und Baugruppen der Fahrzeuge kämen aus inländischer Produktion.

„Afrika hat großes Potenzial. Deshalb müssen wir alles nutzen, was sich seit der Sowjetzeit entwickelt hat, diese sehr guten und vertrauensvollen Beziehungen, und natürlich auf eine neue Art und Weise arbeiten“, erklärte Putin zum Abschluss des Afrika-Russland-Forums gegenüber russischen Journalisten am 29. Juli. Worauf diese Beziehungen basieren, erläuterte Putin auf eine vorausgehende Frage, in der die Sowjetunion als Hauptstimme der nationalen Befreiung Afrikas tituliert wurde. „Die Hauptstimme ist sehr gut, aber die Hauptstimme und das Kalaschnikow-Sturmgewehr waren damals viel effektiver“, antwortete Putin darauf. Waffengeschäfte dürften auch aktuell eine Rolle spielen, wenn es um das Rennen um Bodenschätze geht. Dass Putin diese im Visier der neuen Arbeitsweise hat, machte er zweifelsfrei deutlich. Mängel im eignen Land gilt es in Goldgräbermanier zu kompensieren.

Gaswirtschaft muss für Russland liefern

Hat der größte LNG-Produzent Novatek seinen technischen Durchbruch bei der Gasverflüssigungstechnik unter dem eigenen Dach im LNG-Bauzentrum bei Murmansk selbst geschafft, braucht Gazprom in Technikfragen offenbar die komplette staatliche Rückendeckung. Das Shtokman-Projekt in der Barentssee war seinerzeit an die Offshore-Förderung geknüpft. Mit dem Ausstieg der westlichen Partner, erst Norwegen, dann Frankreich, hat sich das Projekt vor Jahren schon erledigt. Um genügend Gas von der Ostgrenze des Landes, sprich von Vorkommen vor der Küste der Pazifikinsel Sakhalin, nach China liefern zu können, ist die nötige technische Ausstattung gefragt, zumal Wartung und Ersatzteillieferungen wegen der Sanktionen ausbleiben.

Wie Russland im Rennen um die Erschließung von sogenannten weißen, natürlichen Wasserstoffquellen performen wird, ist Zukunftsmusik. Doch erst jüngst setzte das russische Umweltministerium natürlichen Wasserstoff im Erdinnern auf die Liste der nützlichen Rohstoffe. Weltweit hat die Erkundung hier seit dem Krieg in der Ukraine Fahrt aufgenommen. Im Mai entdeckte der französische Energieproduzent FDE in Lothringen ein großes Vorkommen an natürlichem Wasserstoff. Immerhin bietet weißer Wasserstoff den Vorteil, dass keine Energieverluste durch Umwandlungsprozesse eintreten. Zugleich ist er preislich günstiger als grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien über Elektrolyse gewonnen wird. Russland sieht sich offenbar gefordert, den Anschluss an einen künftigen Wasserstoffmarkt nicht zu verlieren. Auch dafür werden Rüstungsindustrie und die führenden Gasproduzenten Gazprom und Novatek dann nötige Lösungen liefern müssen.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

40 Kommentare

  1. Da sieht man Mal wie der angeblich blöde Russe hervorragend dasteht.
    Vor allem der weiße Wasserstoff wird Milliarden in die Kasse spülen,da die Russen ja die besten Bergleute weltweit besitzen.
    Da wird der Westen wieder kotzen das der Russe nicht in die Knie geht,ganz im Gegenteil.

  2. Sanktionen sind für den Sanktionierten ein Entwicklungsschub. Und ein Land, dass auch Atom U- Boote bauen kann, und alle Rohstoffe im eigenen Land hat, dürfte das alles kein Problem sein.
    Der, der sanktioniert, bleibt dagegen auf ewig auf seinem Produkten sitzen, und züchtet sich auch noch seine eigene Konkurrenz am Weltmarkt.
    Es dauert eben alles seine Zeit.
    Das Pipelinegas, was früher nach Deutschland ging, wird Russland locker als LNG der Welt verkaufen können.
    Das teure umweltfeindliche und teure Frackinggas kann ja von den USA an Deutschland verkauft werden.
    Andere Länder (wie Österreich) kaufen aber doch lieber weiter billiges Pipelingas aus Russland.
    Dafür, dass die russische Wirtschaft mit den Sanktionen ruiniert werden sollte, läuft dort aber alles recht gut.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Die Technologie müsste dann ja auch in der russisch-syrischen Offshore-Ölförderung im Mittelmeer einsetzbar sein.

    1. ALLE KOMMENTARE WIEDER SUPER. WENN NICHT BESSER ALS Die……
      RÜSTUNGSINDUSTRIE ,Russland, DER USA HILFT GEGEN DEN NIEDERGANG….WARUM NICHT ?IST AUCH GUT UND DAZU NOCH DIE DEUTSCHE INDUSTRIE INS IMPERIUM. GUT GEMACHT.
      DER VASALL DEUTSCHLAND HAT AUSGEDIENT.
      EINE GUTE DEUTSCHE REGIERUNG WURDE INSTALLIERT. SORRY ALUHUTGEDANKEN. VIELMALS UM ENTSCHULDIGUNG.
      TROTZDEM HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH AN UNSERE USA. DIE ANGELSACHSEN SIND UNS, UND WERDEN IMMER UNS VORAUS SEIN.
      WIR FREUEN UNS AUF EIN GROSSARTIGE MODERNISIERUNG DER US KASERNE KATTERBACH UND EINE BEGEGNUNGSTÄTTE MIT FESTPLATZ FÜR UNS ALLE.
      I LOVE IT…..

  4. in russland gibt es keinen militärisch industriellen komplex, der eine menge an parasiten alimentieren muss und nur überteuerten schaufenstertand herstellt, die andere erzwungenermassen mitbezahlen dürfen.
    vergleiche die rüstungsausgaben usa – russland
    aber die usa haben ja jetzt die unschlagbare alientechnik, wie dieser narr grusch vom geheimdienst im kongress vor einigen tagen behaupten durfte.

  5. ….gegen den Niedergang der Wirtschaft helfen….
    Welchen Niedergang?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Theodor Winalitsch

      @Helmut
      Wenn der Staat der größte und fast einzige Kunde einer Wirtschaft ist, die nur aus Rüstung und fossilen Energiequellen besteht, und dafür seine lange gehorteten Reserven aufbraucht, wird Russland noch ein tiefes dunkles Tal durchlaufen müssen.
      Gut, Arbeitslosigkeit besteht keine mehr, seit die Hochqualifizierten aus dem Land geflohen sind und alle anderen jetzt einen spannenden und abwechslungsreichen Job in der Ukraine erhalten.
      In Moskau gibt es zusehends mehr Gebäude zu sanieren, die Baubranche beginnt also ebenfalls zu boomen.
      Wir werden sehen, was die nächsten 24 Monate bringen.
      Ist wie Kino, live und in Farbe.

      1. Die Hochqualifizierten sind also aus dem Land geflohen,das hat dir natürlich das ARD und ZDF erzählt.
        Merke,die Russen sind anders als der Westen.

        1. Theodor Winalitsch

          @Deutscher
          Ein noch dämlicherer Aliasname ist Ihnen nicht eingefallen?
          Wundert mich gar nicht, Ihnen fallen ja auch keine Argumente ein.
          Außer natürlich, dass alles, was nicht passt, von ARD und ZDF stammen muss und dass alle nicht passenden Mitbürger nur diese beiden Sender schauen und sich sonst nicht informieren.
          Lassen Sie es doch einfach bleiben, es langweilt einfach nur noch.

          Obwohl, eines wäre schon interessant: Was sehen und lesen Sie denn so? Woher beziehen Sie Ihre Infos? Doch hoffentlich nicht nur aus dem selbstdenkenden Apparat unterm Aluhut?

          1. Ich beziehe meine Infos von hervorragenden Journalisten die nicht von der Regierung bezahlt werden und nur regierungskonform schreiben.
            Ich habe z.b. viele Bücher gelesen vom wohl besten Journalisten den die BRD je hatte Peter Scholl Latour,desweiteren von Oliver Janich und mir nahestehenden Personen.
            Auch bin ich im Ausland viel unterwegs gewesen.

          2. Theodor Winalitsch

            @Deutscher
            Den vorbestraften libertären, rassistischen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Rechtextremisten und QAnon-Propagandisten Janich lassen wir lieber mal rechts außen vor 😅
            Auch andere waren schon oft im Urlaub und reden viel mit nahestehenden Personen. Das alleine ist allerdings kein Grund für Glaubwürdigkeit und beweist nicht, dass keine jungen IT-Fachkräfte und andere Hochqualifizierten aus Russland geflohen sind.
            Also nochmal: Woher wollen Sie wissen, dass es anders ist? Hat Peter Scholl Latour dazu ein neues Buch aus dem Jenseits veröffentlicht?

          3. @Deutscher
            DER Peter Scholl-Latour, der Plagiate verbreitet hat und mittlerweile auch im breiten Publikum als Schandfleck des deutschen Journalisum gilt?

        2. Jaaa, was denken denn Sie ? ZDF, ARD das sind DIIIE Nachrichtensender die Sie objektiv und wertfrei über das berichten was in der Welt passiert. Voraussetzung : Sie dürfen keine anderen Quellen lesen, sehen, hören.
          Tja, das dachte ich mal was die sind. Peter Scholl-Latour hatte dies schon viel früher erkannt was die sind. Auch Dirk Pohlmann hatte sich von denen nach jahrelanger Zusammenarbeít losgesagt.

      2. Ja die Baubranche gerade in den neuen Südgebieten der Ukraine um Mariupol. Die Stadt wird im rasanten Tempo neu aufgebaut. Eine wahre Schau das zu sehen. Die Deutschen wäre nicht mal imstande von so einem Baufortschritt nur zu träumen.
        Wir wollten !! 400.000 Wohnungen neu bauen – wollten. Geschafft hat Deutschland so 275.000 .
        Russland hatt 1,25 Mill. Wohnungen letztes Jahr neu gebaut mit 108 MIll. m² Wohnfläche.
        Das sind schon andere Zahlen als die verhungerten in Deutschland. Aber Deutschland will noch Flüchtlinge aufnehmen, jede Menge, weiß aber nicht wohin

        1. Ach Otti, schon wieder Whataboutismen und irgendwelche Fantasiezahlen aus Russland ohne Nachweise.
          Ich weiß ja, süße Träume sind etwas Schönes, aber behalte sie lieber für dich oder teile sie mit deiner Frau oder deinem Mann, meinetwegen auch mit dem Kanarienvogel.
          Ansonsten bitte Quellen, Quellen und nochmal Quellen…

  6. Ja Theodor Winalitsch, die Gefahr ist natürlich groß, dass ein rohstoffreiches Land „die holländische Krankheit“ bekommt. Aber die Sanktionen (seit viele Jahren) werden dafür gesorgt haben, dass die Produktion im Inland hochgefahren wurde.
    Irgendwo müssen die etwa 5x soviel Wirtschaftswachstum wie in Deutschland ja herkommen, wenn Russland angeblich weniger Öl und Gas am Weltmarkt verkaufen kann.
    Und ich denke der IWF wird für Russland nicht die Zahlen schönrechnen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut

      Woher denken Sie bezieht der IWF wohl seine Daten?
      Jede Analyse benötigt irgendeine Datengrundlage. Die Erhebung und Vergleichbarkeit in 190 völlig verschiedenen Ländern dieser Welt stellen, gelinde gesagt, eine ziemlich große Herausforderung dar.
      Vom IWF wurde zu diesem Zweck ein umfangreicher Transparenzkodex entworfen, mit hohen Ansprüchen an die Datenerhebung im jeweiligen Land.
      Für Russland gibt es allerdings großzügige Divergenzen und Besonderheiten. Mit anderen Worten: Irgendetwas braucht der IWF ja, also muss man eben mit dem leben, was Putins Statistikbehörden gerade so schätzen und liefern.

      Der IWF selbst gab zu, dass es „massive Unsicherheiten“ bezüglich der russischen Wirtschaft gibt. Viele relevante Informationen wie Außenhandelsdaten, Kapitalflüsse, ausländische Direktinvestitionen, Öl- und Gasproduktion, sogar die Flugpassagierzahlen werden vom Kreml unter Verschluss gehalten. Anstelle transparenter Zahlen entscheidet das Kreml-Regime ziemlich frei nach eigenem Gutdünken, welche Zahlen es dem IWF zur Analyse zukommen lässt und welche nicht. Aufgrund dieser selektiven und willkürlichen Datengrundlage prognostiziert der IWF derzeit sogar ein höheres Wachstum als die russische Zentralbank selbst!

      https://yale.app.box.com/s/bdxn0dcbg79oiimh3cq7wemi2cg1yj9v
      https://fortune.com/2023/03/06/imf-naively-parroted-putin-fake-statisticsand-botched-economic-forecast-russia-ukraine/
      https://www.cbr.ru/eng/statistics/ddkp/mo_br/?utm_source=The+Bell+%28Eng%29&utm_campaign=5caec384fa-EMAIL_CAMPAIGN_2018_06_01_10_28_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_cc8c2d1cde-5caec384fa-73303725

      Business Insider berichtet:
      „Der IWF hob die Prognose für Russlands Wirtschaft damit bereits zum dritten Mal in Folge kräftig an. Im Juli 2022 hatte die Organisation Russland für 2023 noch einen Einbruch um 3,5 Prozent vorhergesagt. Im Herbst hatte sie die kurzfristige Prognose auf minus 2,3 Prozent abgemildert, im Januar dann überraschend ins Plus gedreht. Jetzt legte der IWF noch einmal 0,4 Prozentpunkte Wachstum darauf.“

      Würfelt denn nun der IWF, raten die, lesen sie im Kaffeesatz, schätzen sie nur?

      Zumindest die russische Statistikbehörde Rosstat scheint dies so zu machen:
      „Weltbank und IWF erstellten ihre Prognosen für Russland auf der Basis der „ersten Schätzung“ der russischen Statistikbehörde Rosstat zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 vom 20. Februar. Danach ist das reale Bruttoinlandsprodukt 2022 gegenüber 2021 um 2,1 Prozent gesunken. Auch in seiner am 07. April veröffentlichten „zweiten Schätzung“ ermittelte Rosstat für 2022 einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion um 2,1 Prozent.
      In der „zweiten Schätzung“ des Statistikamtes zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 ergaben sich in einigen Herstellungs- und Verwendungsbereichen des Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zur ersten Schätzung aber beträchtliche Veränderungen. So veranschlagt Rosstat den Rückgang der Exporte im Jahr 2022 jetzt nicht mehr auf 9,6 Prozent, sondern auf 13,9 Prozent. Die Schätzung für den Rückgang der Importe wurde gleichzeitig ähnlich stark von 9,7 Prozent auf 15,0 Prozent erhöht.
      https://ostexperte.de/iwf-und-weltbank-erhohen-ihre-bip-prognosen-fur-russland/

      Vielleicht sollte man einfach das jeweilige Quartal, Halbjahr, Jahr abwarten und danach die wahren, gemessenen Daten veröffentlichen. Auch wenn raten und schätzen natürlich den menschlichen Spieltrieb viel besser befriedigen. Bei der Gelegenheit fällt mir gerade ein, ich muss die Woche noch meinen Lottoschein ausfüllen 🤩

      Fazit: Nicht der IWF wird für Russland die Zahlen schönrechnen, das machen die schon selber 😃
      Sie sollten echt etwas mehr Quellenkritik walten lassen, statt alles unreflektiert nachzuplappern, was Ihnen gerade gut gefällt.

      1. @Michael
        Das ist eben das Problem, wenn Statistikbehörden dem Propagandaministerium unterstehen.
        An anderer Stelle spricht man so auch gleich begeistert vom Wohnungsbauboom, wenn ein paar Schrottwohnungen mit Plastikfliesen, Plastiktüren, kaputten Aufzügen, herunterhängenden Decken, fehlenden Küchen und geplatzten Tiolettenkästen aus dem Boden gestampft werden 🤣
        https://dpa-factchecking.com/germany/230404-99-204423/
        https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/mitten-im-zerstoerten-mariupol-bewohner-zeigen-wie-russland-bei-propaganda-siedlung-pfuscht_id_183492227.html

      2. Es gibt für alles eine Ausrede und Begründung um etwas schön zu reden.
        Würde der IWF Russland ein Minus von 2% oder -3% sagen würde das jeder glauben.(wollen).
        Aber es geht um Deutschland die von 22 am Ende stehen.

        1. @ottonorma

          Ich bezweifle doch die Daten und rede sie nicht schön. In welcher Parallel-Finanzmarkt-Welt geistern Sie denn herum? 👻

  7. Young Global Leader

    Vorsorglich bastelt man sich schon einmal ein Narrativ für Russlands positives Wirtschaftswachstum in 2023. +2% war die letzte Prognose, die ich gelesen habe. Wenn die Rüstungsindustrie für alles Gute im Land verantwortlich ist, dann sollte es Russland um so besser gehen, je länger der Krieg dauert. Dazu fällt mir eine geniale Strategie ein: warum nicht kapitulieren ( die Ukraine nicht weiterhin finanzieren ), aber die Sanktionen nicht aufheben. Russland muss einfach im Chaos versinken, so ganz ohne uns und Poutin wird endlich gestürzt,

    1. @Young Global Leader
      „Vorsorglich bastelt man sich schon einmal ein Narrativ für Russlands positives Wirtschaftswachstum in 2023. +2% war die letzte Prognose.“
      Wer bastelt dieses Narrativ vom großen Aufschwung, Rosstat, die russische Zentralbank oder „Poutin“?

      1. Young Global Leader

        Ist das für den deutschen Leser nicht alles Poutin?

        1. @Young Global Leader
          Keine Ahnung, sagen Sie es mir. Persönlich bin ich „dem deutschen Leser“ noch nicht begegnet. Oder ist der nur so eine weitere Erfindung überheblicher libertärer Selbstdenker, die die Welt und das Universum in ihren tiefsten innersten Strukturen verstanden haben?

  8. Was mich wundert ist:
    Warum geht der Realitätsverlust so weit, dass aber auch alle Quellen die Russland betreffen angezweifelt werden, selbst wenn sie von einer Quelle kommen, der es andersherum sicherlich lieber wäre, sobald die Nachricht für Russland positiv ist.
    Wer das gerne möchte kann das ja tun.
    Von der deutschen Außenministerin habe ich sogar gehört, dass die Sanktionen die russische Wirtschaft zerstören werden.
    Was soll so ein Gelaber bringen?
    Soll damit davon abgelenkt werden, wie sehr Deutschland unter den Sanktionen leidet?
    Man kann ja alles machen und alles ertragen, um Russland für diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg abzustrafen.
    Aber das Ergebniss zu ignorieren zeugt nicht gerade von Intelligenz.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Hallo @Helmut,

      falls Sie mich mit Ihrem kryptischen Kommentar meinen, ich habe nur die Quellen hinter der Quelle thematisiert.
      Der IWF ist für seine Prognosen auf die Datenübermittlung der einzelnen Länder angewiesen, die rennen dort schließlich nicht selber rum und zählen Geld und Güterströme.

      Haben Sie auch dazu etwas zu sagen?
      Irgendwie gehen Sie nie auf Kommentare und Argumente ein, sondern mosern immer nur mit billigen Allgemeinplätzen und noch billigeren Deutschlandvergleichen herum.

      1. logisch,
        Der IWF ist auf die Zusammenarbeit in den Ländern angewiesen, heißt er muss die gelieferten Daten übernehmen und könnte höchstens oberflächlich prüfen. Ich denke mal Ließchen Müller überreißt das auch.

        1. Toll ich schreibe was an Helmut und ottonorma antwortet. fast so wie vermutet. Einer von diesen Trollen hier wird die Antwort an mich übernehmen 😀

          So etwas ähnliches habe ich heute zumindest irgendwo gelesen:
          https://finanzmarktwelt.de/deutschland-ist-wieder-der-kranke-mann-in-europa-278617/#comment-153437

    2. @Theodor
      Aha antisemitisch usw.,wer schreibt das?Die bunten Schmierblätter?
      Ich bin ein Ostdeutscher der unter einer kommunistischen Herrschaft gelebt hat.Ich weiss was es also bedeutet Der Regierung zu glauben.Diese Buntregierung macht genau das woher ich komme.
      Auch ihr werdet das noch feststellen und eurer von oben herab Mentalität euch vor die Füße fallen.
      Janich passt genau ins Schema dieser Politik.
      Scholl Latour hat mehrere Bücher über Russland geschrieben und daher weiß ich so ziemlich alles über dieses Land.
      Ich werde mich jetzt nicht weiter äussern nur soviel.Die grösste Gefahr für unser Land sitzen im Sessel und schauen die Tagesschau

      1. Theodor Winalitsch

        @Deutscher
        Dass Sie aus dem Osten stammen, hätten Sie nicht extra betonen müssen. Obwohl ich Österreicher bin, war mit das trotzdem klar. Schon alleine deshalb, weil Sie alles Bunte so sehr ablehnen, bunte Schmierblätter, Buntregierungen … im Osten mag man’s eher trist und grau 😥

        Dass Sie durch Scholl-Latours Bücher ganz genau wissen, wie viele junge russische Fachkräfte vor dem Krieg geflohen sind, ist beeindruckend, wenn auch ein wenig spirituell und unheimlich. Stimmen aus dem Jenseits und so.
        Schön, dass Sie sich nicht weiter äußern wollen, denn in Ihren bisherigen Kommentaren haben Sie eigentlich gar nichts ausgesagt. Außer dass mir ARD und ZDF, die ich gar nicht schaue, irgendetwas erzählt haben.

      2. Peter Scholl-Latour war übrigens Sprecher der Regierung des Saarlandes, Afrikakorrespondent der ARD, gründete und leitete das ARD-Studio in Paris. Danach war er WDR-Fernsehdirektor, bevor er als Chefkorrespondent zum ZDF wechselte. Später wurde er Chefredakteur und Herausgeber des STERN und Vorstandsmitglied des im Bertelsmann-Konzern angesiedelten Stern-Verlags Gruner + Jahr. Daneben war er maßgeblich am Aufbau des Senders RTL plus beteiligt. Bis 2010 produzierte er noch Reportagen für das ZDF.

        Sind das nicht alles regierungstreue und bezahlte Buntmedien, oder war früher einfach nur alles besser?

        Um die Jahrtausendwende wandte er sich leider dem rechten Spektrum zu, vertrat zusehends öfter sehr dogmatisch und undifferenziert russlandfreundliche und antiamerikanische Positionen. Dies tat er regelmäßig in der zusehends rechtsextremistischen Zeitschrift Junge Freiheit, die im Laufe der Zeit mehr und mehr zum Parteiblatt der AfD verkam.

        1. @Jonas Tobsch
          Sie meinen wenn Sie Scholl-Latour in die rechte – ja sogar rechtsextrem – rücken können Sie ihn schlecht machen.Als rechtsextrem würde ich eher die NPD einstufen.
          Peter Scholl-Latour war hoch angesehen in der Welt. Als 1979 die iranische Revolution durch marxistisch-leninistische Gruppen aus Studentenkreisen begann, charterten die Bazaris von Teheran eine Boeing, weil Paris den im Exil lebenden Khomeini in den Iran ausreisen ließ. Als einziger Journalist in dem kleinen Gefolge durfte Scholl-Latour mit dem Ayatollah mitreisen. Im Flugzeug gab er Scholl-Latour eine Aktentasche auf die er sehr aufpassen sollte.
          Aus dem Flugzeug ausgestiegen und in die Halle gegangen übergab Scholl-Latour die Aktentasche an Khomeini. Dieser öffnet diese und zeigte den Inhalt. Es war die neue Verfassung für den Iran, die Scholl-Latour bewahren sollte. Wahrscheinlich rechnete Khomeini mit einem Anschlag auf seine Person am Flughafen.
          Aber für Scholl-Latour war es ein unwahrscheinlicher Vertrauensbeweis, dass er als westlicher Journalist mit Khomeini aus dem Exil reisen durfte und ihm die Verfassung anvertraut wurde.

          Was soll jetzt also Ihre kleinkarierte Aufzählung seiner Tätigkeiten ? und dann die Verortung nach rechts ? Scholl-Latour hatte zu recht Abstand von den ÖRR genommen. Die waren nicht mehr sein Niveau.

          1. @ottonorma
            Weiß ich doch alles, steht fast wortwörtlich so in Wikipedia. Schön abgeschrieben ! Hmm, war da nicht kürzlich was mit der Seriosität von Wiki ?

          2. @ottonorma: Ja, die Betonung liegt auf „war“.
            Komisch, dass Sie so einer System-Hure so vertrauen, wo die doch immer Luegen. Aber der Witz ist ja, schon ab den 90ern war klar, dass Scholl-Latur Plagiate herstellte und ansonsten auch nicht so koscher war…

      3. .. schauen die Tagesschau und halten sie senden. Die Journalisten und Redakteure haben ein gewichtetes Maß an der Politik. Aber dazu sind sie im Grunde da : Den Regierungswillen dem Volke beizubringen. Die „vierte Gewalt“ wie sich selber gerne genannt haben war vielleicht zu einem gewissen Grade mal vorhanden, z.B. beim Spiegel, auch ZEIT, FAZ, SZ, auch Politsendungen im TV, aber diese Zeiten sind längst vorbei.

        Als der Buchdruck entstand, entstanden auch aufrührerische und rebellische Schriften gegen die Obrigkeit, die verbreitet wurden und das Volk mobilisieren konnten. Den Herrschenden war das gar nicht recht und es wurde Sabotagetrupps losgeschickt um solche Buchdruckereien zu zerstören.
        Bis ein kluger Herrscher auf den Gedanken kam den Buchdruck für sich und seine Politik zu nutzen. Jetzt konnte nämlich er Schriften drucken lassen die dem Volke erklärten was der Herrscher will, was er für gut und richtig hält. Und auf diese Weise konnte man das Volk bewegen der Herrscher zu verstehen, zu akzeptieren so dass die Rebellen weniger Chancen hatten. Und der Herrscher hatte mehr Geld, konnte auch mehr drucken lassen und die Schreiberlinge besser bezahlen die in seinem Sinne schrieben.
        Die Quintessenz : zerstöre nicht was dir augenscheinlich schadet, sondern versuche es für deine Zwecke zu nutzen.

    3. Hallo Helmut
      Das ist Realitätsverlust insofern, dass man Russland falsch einschätzt. Dieser „Realitätsverlust“ ist Programm, das ist Propaganda. schlechtmachen des anderen um jeden Preis, nur übel Zeugs über den Gegner den Feind reden, sogar mies über dessen Bevölkerung und sich über Tote in deren Bevölkerung auch noch lustig machen,.
      Auch den deutschen Soldaten im 1.WK wurde Übles von den Briten und dann der US Amerikanern nachgesagt. Foltern und Vergewaltigungen nachsagen gehört zum Standardrepertoire, aber dann wurden den Deutschen nachgesagt sie würden Jungs die rechte Hand abhacken damit die kein Gewehr mehr halten können, oder die Soldaten haben auf ihren Bajonetten Babys aufgespießt und durch die Straßen getragen. Dazu wurden Bilder gezeichnet die widerliche Deutsche mit aufgespießten Babys zeigten. Präsident Wilson ließ damals 70.000 Leute ausbilden die in 750.000 Reden die Amis damals 1916, überzeugen sollten gegen die deutschen Bestien in den Krieg zu ziehen. Die Amis hatten vorher nämlich keine Lust gehabt in den Krieg zu ziehen. Also muss man sie zum Sterben „motivieren“.
      Die Angelsachsen waren da viel besser im verleumden wie die braven Deutschen.

      1. Ja Ottonorma, Kriegsverbrechen gibt es leider immer.
        Und Propaganda natürlich auch.
        Nur, ich habe das Gefühl, dass komplett in Deutschland die Realität ignoriert wird.
        Und so wie die deutsche Regierung handelt, glauben sie tatsächlich an ihren Wahn, Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, und zerstören damit eine Menge Vermögen der Menschen in Deutschland.
        Gleichzeitig kassiert die Ukraine noch Milliarden an Transitgebühren für das russische Gas.
        Der Kriegsgegner wird durch russisches Gas von Russland finanziert (!?)
        Österreich und andere europäische Staaten kaufen weiter russisches Pipelinegas, Rohstoffe usw., usw.
        Nur die Deutschen träumen von einem totalen Lieferstopp von Allem was aus Russland kommt, und davon, die Wirtschaft Russlands zu ruinieren.
        Mal sehen, wie lange die Menschen das in Deutschland noch mitmachen werden.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. Sie meinen die Kriegsverbrechen, die es ohne den voelkerechtswidrigen Einmarsch der Russen in die Ukraine nie gegeben haetten?

        2. Demokratie- Prediger

          Es ist leider so ,dass jeder NIXLINKS bei den Toleranzbrocken ein Rechter ist.
          Soeben hat eine grossangelegte EU – Studie aufgezeigt, dass die eher gut gebildeten Linken in den Städten gegenüber der konservativen Landbevölkerung und Andersdenkendnden viel intoleranter sind als umgekehrt. Ja weil sie gebildet sind haben sie wohl die Wahrheit mit Löffeln gefressen.Ebenso ist bewiesen ,dass Linksextreme viel gewalttätiger sind als Rechtsextreme.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage