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Russen-Saudi-Strategie am Ölmarkt: Putin derzeit Gewinner

Wladimir Putin braucht Geld für den Krieg. Aktuelle Daten zeigen: Die Öl-Einnahmen sprudeln kräftig trotz weniger Verkäufen ins Ausland.

Wladimir Putin
Wladimir Putin. Foto: Kremlin.ru CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Weniger Öl exportieren, und dennoch unterm Strich mehr Geld einnehmen – diese Strategie geht derzeit auf für Russland. Das dürfte Wladimir Putin freuen, und gerade jetzt in Zeiten des Ukraine-Kriegs seine Kriegskasse füllen. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat heute ihren Monatsbericht zum Thema Öl veröffentlicht. Dort schreibt sie: „Die russischen Ölexporterlöse stiegen im August um 1,8 Milliarden Dollar auf 17,1 Milliarden Dollar (ein 10-Monatshoch), da die höheren Preise die geringeren Lieferungen mehr als ausglichen. Angeführt von einem Rückgang der Produktlieferungen gingen die gesamten russischen Ölexporte im vergangenen Monat um 150.000 Barrel pro Tag auf 7,2 Millionen Barrel pro Tag zurück und lagen damit um 570.000 Barrel pro Tag unter dem Vorjahreswert. Die Lieferungen nach China und Indien gingen von 4,7 Millionen Barrel pro Tag im April und Mai auf 3,9 Millionen Barrel pro Tag zurück, machten aber mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens aus.“

Putin darf sich freuen über wirkende Strategie mit den Saudis

Saudi-Arabien und Russland verfolgen derzeit eine Strategie der Verknappung des Ölangebots am Weltmarkt, und diese Strategie dürfte aufgehen. Einerseits brauchen die Saudis laut Bloomberg für ihren Staatshaushalt 100 Dollar pro Barrel (aktuell über 92 Dollar im Brent-Öl), und Wladimir Putin braucht Geld für den Krieg in der Ukraine. In diesem TradingView Chart sehen wir den Kursverlauf im amerikanischen WTI-Ölpreis seit Oktober 2022. Die rote Linie zeigt das Kursniveau bei 70 Dollar, ab dem Saudi-Arabien und Russland vor zehn Wochen beschlossen hatten Öl-Fördermengen in deutlichem Ausmaß zu kürzen, beziehungsweise Exportmengen für den Weltmarkt zu drosseln. Seitdem ist der Ölpreis um 19 Dollar pro Barrel gestiegen! Das rechnet sich. Weniger Fördermenge, aber durch den viel höheren Preis unterm Strich deutlich höhere Einnahmen!

Massiv steigender Ölpreis seit Anfang Juli

3 Millionen Barrel pro Tag Unterversorgung mit Öl am Weltmarkt

Wie wir gestern berichteten: Die OPEC erwartet für das ab Oktober beginnende vierte Quartal eine globale Unterversorgung mit Rohöl von 3 Millionen Barrel pro Tag. Diese Verknappung könnte den Ölpreis noch weiter pushen, und damit die Kriegskasse von Wladimir Putin noch mehr auffüllen. Ob es so kommt? Nach aktuellem Stand ist das ein realistisches Szenario, wenn Russland und Saudi-Arabien die Verknappung aufrechterhalten. Erst am 5. September hatte Saudi-Arabien seine 1 Million Barrel pro Tag-Kürzung bis Jahresende verlängert. Dann gab Russland vor fünf Tagen Kürzungen bei Diesel-Exporten bekannt. Das sind Verknappungs-Signale, wie Bullen am Ölmarkt sie lieben.



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13 Kommentare

  1. Hatte ich gestern ja gesagt das Saudi Arabien von Russland ausschließlich für seine Kriegsaktivitäten missbraucht wird. Die haben innerhalb der OPEC überhaupt nichts zu melden.

    1. Es ist einfach nur der dumme Westen und die hervorragende Weitsicht Russlands und sonst gar nichts!!

  2. Nachdem die künftigen BRICS Staaten 80% des Öls kontrollieren wird’s eng für den Westen. Uran wird’s auch nicht mehr umsonst geben, und das afrikanische Gold gibt’s auch nicht mehr.
    Zeit wird’s dass wir für die Verbrechen die der Westen seit Jahrhunderten begeht endlich bezahlen werden, und die Welt ein bisschen gerechter wird!

    1. reine psychologie
      wir werden vllt bezahlen aber ändern wird es nichts, allein die überzeugung der menschen in den ländern gibt den ausschlag. und die flüchten sich aktuell zum gegenpol weil der aktuelle pol ihnen nicht gefällt, irgendwann flüchten die dann wieder zurück. so ist es im kleinen auch mit den trends an den märkten.

  3. Mir ist eine stabile Öl-Allianz OPEC+ generell wichtig. Ich fürchte wegen des aktuellen Russland-Ukraine-Konflikts jedoch einen zusätzlichen Imageschaden der eh schon umstrittenen Ölindustrie.

    1. Ja, nennt man Kriegsgewinnler, wenn jemand gute Geschäfte macht wegen einem Krieg und dem Leid der Menschen.

      1. @ferdl,
        der us-amerikanische militärisch-industrielle-komplex ist dagegen eine subabteilung der caritas,
        nehme ich an, da diese ja die guten sind – bildzeitungsleser?

        1. Waffen und Güter werden immer geliefert in einen Krieg. Bei der Bewertung kommt es auf den Gewinn an. Darum heißt der ja Kriegsgewinnler. Ob man also die Bedrohungslage der Geschäftspartner ausnutzt, obwohl man eigentlich auf deren Seite stehen sollte. Dann hilft man damit dem Feind und macht sich unbeliebt. So wie alle, die am Leid der Anderen sich bereichern.
          Die Ölfirmen konnten wegen dem Krieg nicht nur weltweit mehr für ihre Ölprodukte verlangen bei gestiegenen Rohölpreisen. Sie machten sich noch unbeliebter, weil sie deswegen auch in USA die Preise erhöht und die Inflation völlig unnötig angekurbelt haben. Obwohl sie da das Rohöl selber fördern. Biden hat das scharf kritisiert. Diese Gier nach Kriegsgewinnen, die man dummerweise auch den eigenen Bürgern abknöpfte. Mal sehen was Juristen daraus machen. Wenn nicht, sind sie wegen Klimaschäden sowieso die ersten Ansprechpartner.

  4. Ist das so oder ist es so das Arabien den Krieg in der Ukraine „gegen den Westen“ gut heißt und so daran beiträgt, dass der Westen nicht obermächtig wird?

  5. limitiertes schwarzes öl ist scheint eine wirkungsvollere waffe zu sein,
    als massenhaft grüne, luftige baumwollfetzen zu verbreiten

  6. Hier gibt es eher zwei verschiedene Gründe und ein gemeinsames Interesse: Geld

    Die Saudis benötigen $100 – die sie nun bei Arabic-Light haben.
    Putlers Russland hingegen braucht massig mehr Geld für seinen Terror-Krieg.

    Somit eine Win-Win Situation und denen ist der Rest völlig egal – die haben in Kürze mit geringeren Einnahmen zu rechnen.

    1. @woodyXXL,
      ……sie haben in kürze mit geringeren einnahmen zu rechnen.
      wo kriegt man diese glaskugeln? ich bräuchte die lottozahlen für’s wochenende

      1. Lass Dich nicht erwischen mit der Glaskugel, jetzt wo es so viele Waldbrände gibt. Dass es der Klimawandel war wird Dir keiner glauben.

        Bevor man die Lottozahlen errät wäre es wichtiger zu wissen, ob diese Zahlen überhaupt einen vernünftigen Gewinn versprechen. Wenn 20 Leute die 6 Richtigen mit Zusatzzahl getippt haben, dann ist man trotzdem ein armer Gewinner, der vielleicht schon mehr ausgegeben hat beim Feiern, als der Gewinn dann ausmacht. Zuerst muss man also verhindern, ein armer Gewinner zu werden. Indem man solche Zahlen und Kombinationen nicht tippt, die viele andere tippen könnten. Das sind etwa Zahlen, die in irgendeinem Datum vorkommen, 19, 20. Weil viele Spieler ihren Lottoschein ohne feste Zahlen und ohne Präferenzen mit dem Kugelschreiber ausfüllen, neigen sie dazu, die getippten Zahlen gleichmäßig zu verteilen auf dem Tippfeld. Die tatsächlichen Gewinnzahlen sind eher ungleichmäßig verteilt. So kann man schon im Voraus entscheiden, dass man kein armer Verlierer sein will, wenn man wirklich mal gewinnt. Doch auch bei hoher Gewinnsumme ist Lottospielen nicht erfolgversprechend. Es ist viel wahrscheinlicher, Geld zu verlieren als zu gewinnen. Weil die Gewinnsummen viel niedriger sind als die Einzahlungen der Spieler. Das Spiel ist unfair von der Chancenverteilung her. Zu spielen ist ein verlustreicher Weg, der nur selten funktioniert. Aber das System funktioniert und macht Gewinne. Der Finanzminister jedes Landes vergibt immer wieder mal den Präsidiumsposten für die Lotterieverwaltung der Länder. In der Position wird man ziemlich sicher Lottomillionär.

        Außerdem hat bestimmt schon jemand die Kugeln und die Gabel magnetisch gemacht, so dass die Richtigen Kugeln auf der Gabel bleiben und die anderen zur Seite hüpfen. Ein perfektes Zufallsgerät ist das ja nicht. Echter Zufall wäre es, stattdessen mit Elementarteilchen zu hantieren. Die sind nicht berechenbar, halten sich aber an Wahrscheinlichkeiten.

        Jedoch ohne Zuschauer entscheiden die Elementarteilchen sich erst mal für gar nichts. Sobald aber jemand hinschaut haben sie sich plötzlich entschieden. Daher könnte die Zufallsentscheidung durchaus von den Zuschauern abhängen, ohne die es diese Entscheidung gar nicht gäbe. Vielleicht haben Zuschauer mit ihrer Erwartungshaltung doch irgendeinen Einfluss auf das Ergebnis von Zufällen. Vielleicht richten sich Zufälle nach Zuschauern und wo sich Erwartungen häufen ist dann das wahrscheinlichste Ergebnis. So war man schon öfter erfolgreich mit der Suche nach irgendwas, indem man einfach den Mittelwert der Erwartungen aller Beteiligten ausgerechnet und dort gesucht hat. Die zukünftigen Lottozahlen herauszufinden wäre ähnlich lösbar, wenn man die Meinungen der Zuschauer kennt und diese ihre Meinung nicht mehr ändern. Wenn sie also fest daran glauben. Und wenn dann viele fest an dasselbe glauben, dann ist das ziemlich sicher bald Realität. Erfahrene Spieler können das manchmal bestätigen. An der Börse richten sich die Kurse auch danach, was die meisten Zuschauer glauben. Um Erfolg beim Zufall zu haben muss man also wissen, dass man selber ein Erzeuger des Zufalls ist und dass der erwünschte Ausgang leichter eintritt, wenn viele das so erwarten und nur wenige das Gegenteil. Gibt es zu viele Geisterfahrer, dann liegt man wohl falsch. So wie vor der Wahl sollte es auch vor den Lottoziehungen Meinungsumfragen geben, damit die Spieler mehr gemeinsam und weniger gegeneinander spielen. Aber dann sind die Gewinnsummen wieder bescheiden. Also wäre man mit vorher berechenbaren Lottozahlen auch nicht viel reicher, weil dann Viele in derselben Richtung denken.

        Für alle nicht zufälligen Ereignisse in nicht chaotischen Systemen ohne Überlichtgeschwindigkeit gilt die Kausalität. Jedes Ereignis hat Ursachen und aus Kenntnis von Ursachen lassen sich Ereignisse weitgehend vorhersehen. Allerdings nicht hundertprozentig, weil es immer auch quantenmechanische Zufälle gibt und daher die Kenntnis aller Ursachen unmöglich ist.

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