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SAP umsatzstärkste Aktie 2021 – aber die Deutsche Börse hat ein Problem: Krypto und ETFs

Die Deutsche Börse hat ein Problem

SAP war auf Xetra die umsatzstärkste Aktie im Jahr 2021 – das berichtet heute die Deutsche Börse. Dabei wurden bei dem deutschen Tech-Konzern 66,2 Milliarden Euro umgesetzt, dahinter folgen die Autokonzerne Volkswagen mit 64,5 Milliarden Euro und Daimler mit 61,2 Milliarden Euro.

Im MDAX lag Lufthansa vorne mit 17,3 Milliarden Euro, im SDAX führte der Broker Flatex Degiro mit 3,1 Milliarden Euro die Umsätze an. Man sieht also klar, wie die Schwergewichte dominieren: SAP als Dax-Schwergewicht hat knapp das 22-fache des Umsatzes erzielt wie der Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDAX.

Die Deutsche Börse und ihr Problem

Ebenso auffallend ist, wie stark der Handel inzwischen elektronisch dominiert ist: so erzielte die elektronische Handelsplattform Xetra einen Umsatz im Jahr 2021 von 1,3246 Billionen Euro, über die Börse Frankfurt wurden hingegen nur 29,7 Milliarden Euro umgesetzt. Über den auf Privatkunden spezialisierten Anbieter Tradegate (mit Sitz in Berlin) wurden dagegen Umsätze im Volumen von 292,8 Milliarden Euro erzielt.

ETFs, ETCs und ETNs erreichten im Jahr 2021 einen Umsatz auf Xetra von 228,9 Milliarden Euro, auf Tradegate hingegen nur 39,4 Milliarden Euro. Damit bleiben vor allem die ETFs als Instrument weit hinter dem physischen Aktien-Handel zurück – das ist an der Wall Street anders. Ebenfalls im Unterschied zu den USA spielten auch Optionen in Deutschland kaum eine Rolle – in den USA hingegen entfallen auf diese Optionen inzwischen größere Umsätze als auf Aktien. Nachteilig für die Deutsche Börse macht sich auch bemerkbar, dass sie bisher keinen Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin anbietet.

An den drei Handelsplätzen Xetra, Börse Frankfurt und Tradegate Exchange wurde im vergangenen Jahr ein Orderbuchumsatz von 1,9 Billionen Euro erzielt – im Vorjahr 2020 waren es noch 2,1 Billionen gewesen. Auch das ist kein Ruhmesblatt angesichts der Tatsache, dass die traditionell eher Spekulations-feindlichen Deutschen im Rahmen der Coronakrise und der Nullzins-Politik durch die EZB sich verstärkt für Aktien als eine Art Flucht gegen die „finanzielle Repression“ interessiert hatten – im Jahr 2020 hatte die Zahl der Aktienbesitzer- und Sparer immerhin um 2,7 Millionen Personen zugelegt (für 2021 liegen hier noch keine Zahlen vor).



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