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Siemens-Quartalszahlen: Aufträge mau, Gewinne steigen, China schwächelt

Die Siemens-Quartalszahlen fallen gemischt aus: Die Aufträge sinken minimal, die Gewinne steigen, das China-Geschäft schwächelt.

Siemens CEO Roland Busch
Siemens CEO Roland Busch. Foto: Bridget Bennett/Bloomberg

Siemens hat vor wenigen Minuten seine Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Kennzahlen. Der Umsatz steigt im Jahresvergleich von 18,07 auf 18,41 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sinkt im Jahresvergleich von 22,62 auf 22,30 Milliarden Euro – aber immerhin: Laut aktueller Aussage der Analysten der Deutschen Bank übertrifft der Auftragseingang die Erwartungen um 9 %. Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten steigt im Jahresvergleich von 1,64 auf 2,54 Milliarden Euro. Die Aktie notiert vorbörslich mit +0,4 % bei Tradegate.

Die aktuelle Headline-Aussage von Siemens zu den Quartalszahlen lautet: „Siemens hat erneut ein starkes Quartal abgeliefert und sein profitables Wachstum fortgesetzt. Wir haben unsere Partnerschaften mit Microsoft und AWS erweitert, um Künstliche Intelligenz noch besser zugänglich zu machen. Unsere Kunden haben vollstes Vertrauen in uns als Technologiepartner für ihre digitale und nachhaltige Transformation“, sagte Roland Busch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. „Der Free Cash Flow stieg auf über eine Milliarde Euro – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahresquartal. Unser Fokus liegt weiter auf unserer Umsetzungsstärke und wir bestätigen unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2024“, sagte Ralf P. Thomas, Finanzvorstand der Siemens AG.

Siemens leidet unter Nachfrageeinbruch in China

Bloomberg berichtet aktuell wie folgt: Der Auftragseingang von Siemens stagnierte im ersten Quartal des Geschäftsjahres weitgehend. Hintergrund war ein starker Nachfragerückgang bei Produkten für die Fabrikautomation in China, der Zuwächse in anderen Bereichen zunichte machte. Der Auftragseingang der Sparte Digital Industries brach um 31% ein, was vor allem auf den schwächeren privaten Konsum in China zurückzuführen ist, teilte das Unternehmen heute  mit. Siemens ließ seinen Ausblick für die Sparte und den Gesamtkonzern unverändert und sagte, dass sich die chinesische Wirtschaft im Laufe dieses Jahres erholen wird.

Aufgrund steigender Inflation und hohen Zinsen halten sich Verbraucher und Unternehmen in China mit ihren Ausgaben zurück. Siemens geht davon aus, dass sich die chinesische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte erholen wird, sobald die Regierung die High-Tech-Produktion wieder ankurbelt.

In den letzten Jahren hat Siemens sein Geschäft umgestaltet, um sich auf softwaregesteuerte Produktlinien mit höherer Profitabilität zu konzentrieren. Konzernchef Roland Busch zufolge könnte Siemens in diesem Jahr größere Übernahmen in diesem Bereich anstreben. Das Unternehmen verfolgt auch Pläne für einen Börsengang oder die Veräußerung von Innomotics, einem Hersteller von Elektromotoren für schwere Nutzfahrzeuge, der mit rund 3 Milliarden Euro bewertet wird.

Der auf Anteilseigner entfallende Nettogewinn belief sich im letzten Quartal auf 2,39 Milliarden Euro, begünstigt durch einen einmaligen Gewinn in Höhe von 500 Millionen Euro aus der Übertragung einer Beteiligung an Siemens Energy.

Ausblick

Zum Ausblick schreibt Siemens aktuell, im Wortlaut: Wir bestätigen unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2024. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die geopolitischen Spannungen nicht weiter zunehmen. Unter dieser Bedingung erwarten wir, dass unser Industrielles Geschäft weiter profitabel wachsen wird. Wir erwarten für den Siemens-Konzern ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von 4% bis 8% und ein Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book-to-Bill-Verhältnis) von über 1.

Digital Industries prognostiziert für das Geschäftsjahr 2024 eine Entwicklung der Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis in einer Bandbreite von 0% bis 3%. Dies basiert auf der Annahme, dass nach Abbau der Vorräte bei Kunden die weltweite Nachfrage in den Automatisierungsgeschäften insbesondere in China in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wieder anziehen wird. Die Ergebnismarge wird zwischen 20% und 23% erwartet.

Smart Infrastructure erwartet im Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 7% und 10% und eine Ergebnismarge in einer Bandbreite von 15% bis 17%.

Mobility beabsichtigt, im Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 8% und 11% zu erzielen. Die Ergebnismarge wird zwischen 8% und 10% erwartet.

Wir gehen davon aus, dass wir im Geschäftsjahr 2024 durch das profitable Wachstum unseres Industriellen Geschäfts ein höheres unverwässertes Ergebnis je Aktie (für den Gewinn nach Steuern) vor Effekten aus der Kaufpreisallokation (EPS pre PPA) in einer Bandbreite von 10,40 € bis 11,00 € erreichen werden, ohne Berücksichtigung von positiven 0,61 € je Aktie aus Siemens Energy Beteiligung im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2024. Nach Beendigung der Bilanzierung nach der Equity-Methode wird Siemens Energy Beteiligung zukünftig voraussichtlich keine zusätzlichen Effekte auf das Ergebnis je Aktie haben. Das EPS pre PPA, ohne Berücksichtigung von Siemens Energy Beteiligung, belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf 9,93 €.

FMW/Bloomberg



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