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Zeit für Gewinnmitnahmen? S&P 500: Darum hat die Jahresendrallye noch nicht begonnen

Wall Street - Foto: Vwalakte - Freepik.com
Wall Street - Foto: Vwalakte - Freepik.com

An der Wall Street herrscht weiterhin gute Laune, wie die jüngsten Gewinnserien im S&P 500 und Nasdaq zeigen. Die US-Börsen blenden mal wieder alle Risiken wie den Nahostkonflikt, durchwachsene Unternehmensbilanzen und die sich abzeichnende Konjunkturschwäche aus. Stattdessen widmen sie sich voll und ganz der vermeintlichen Zinswende. Es gibt zwar erste Zweifel, dennoch rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer nach der jüngsten Fed-Sitzung und den Aussagen von Powell nicht mehr mit steigenden Zinsen. Zudem erwartet sie nun eine erste Zinssenkung im Mai bzw. spätestens im Juni 2024. In Anbetracht des spürbaren Stimmungsumschwungs an der Wall Street wächst folglich die Hoffnung, dass sich eine Jahresendrallye entfalten könnte.

Die US-Börsen schlossen gestern erneut im Plus und haben damit ihre Gewinnserie ausgebaut. Während der marktbreite S&P 500 sieben Handelstage in Folge zulegen konnte, schaffte der Tech-Index Nasdaq 100 bereits den achten Tag. Ist das schon der Start einer verfrühten Jahresendrallye? Saisonal gesehen sind November und Dezember bekanntlich gute Monate für den S&P 500, wobei es Mitte November noch einen Durchhänger gibt. Doch in diesem Jahr ist der Gegenwind für die Aktienmärkte groß und die Nachrichtenlage eher schlecht. Es könnte also die Zeit gekommen sein, ein paar Gewinne mitzunehmen.

Jahresendrallye: Ja oder nein?

Ungeachtet der Euphorie über ein Ende des Zinszyklus dürften die Fed-Zinsen erst einmal hoch bleiben, so auch die Anleiherenditen. Wenn die Zinssätze hoch bleiben, ist das schlecht für Aktien, da der geschätzte Wert der zukünftigen Unternehmensgewinne sinkt. Ob es sich bei dem laufenden Aufwärtsimpuls also um den Beginn der Jahresendrallye handelt oder nur eine impulsive Eindeckungsrallye, wird sich schon bald zeigen.

So oder so: Eine Konsolidierung der starken Rallye an der Wall Street wird immer wahrscheinlicher. Aus technischer Perspektive sind der S&P 500 und Nasdaq 100 kurzfristig deutlich überkauft und weisen zudem RSI-Divergenzen auf. Eine baldige Korrektur des massiven Anstiegs dürfte schließlich mehr Hinweise darüber liefern, ob es sich wirklich um eine Jahresendrallye handelt.

S&P 500 trifft auf Widerstand

Sowohl der Nasdaq 100 als auch der S&P 500 stehen vor wichtigen Widerständen, und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Indizes auf 4-Stunden-Basis überkauft sind. Wie der H4-Chart zeigt, steuert der S&P 500 Futures auf eine markante Widerstandszone im Bereich von 4.420 bis 4.435 Punkten zu. Während der Index am Dienstag auf ein neues Hoch angestiegen ist, hat sich eine RSI-Divergenz im überkauften Bereich (>70) ausgebildet. Nichtsdestotrotz hätte der S&P 500 noch Spielraum bis an die genannte Widerstandszone. Spätestens an dieser Stelle könnte es jedoch zu einer Konsolidierung der Rallye kommen.

Bricht der Index das Doppeltief bei 4.366, könnte es schnell bis an die SMA200 bei 4.313/4.300 abwärts gehen. Hier müssen die Bullen dann Stärke zeigen, andernfalls drohen weitere Rücksetzer bis an die Zone um 4.280/65. Sollte der S&P 500 unter 4.214 fallen, würde die Wahrscheinlichkeit einer Jahresendrallye zusehends abnehmen. Vor allem, wenn der Index unter das Oktober-Tief fällt.

Wall Street: S&P 500 und Nasdaq Jahresendrallye? - Erst einmal eine Konsolidierung

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1 Kommentar

  1. Wenn die Zinsen hoch bleiben ist es schlecht für Aktien, wenn die Zinsen wegen Rezession gesenkt werden ist es auch schlecht für Aktien.Fugmann hat es schon tausendmal erklärt. Glaubt es endlich, das Bankkonto wird es euch verdanken.
    Warum hat denn der allseits gefeierte Buffett soviel Cash?

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