Indizes

S&P500: Die Gefahren an den US-Aktienmärkten

S&P500: Die Gefahren an den US-Aktienmärkten

Die Aussicht auf steigende Zinsen hat die US-Aktienmärkte – S&P500, Nasdaq und Dow Jones – zuletzt auf Talfahrt geschickt. Neben den akuten Inflationssorgen beherrscht die Nachrichtenlage rund um den Ukraine-Krieg ebenfalls das Geschehen an den Aktienmärkten. Seit Wochen kehrt daher keine Ruhe ein an den Märkten, ganz im Gegenteil, es geht derzeit volatil zu. Jede neue Meldung, sei es im Ukraine-Konflikt oder über den steigenden Preisdruck, führt zu starken Kursschwankungen.

Im Gegensatz zum Deutschen Aktienindex, der zuletzt deutliche Verluste verbuchen musste, hat sich im Leitindex S&P500 gut gehalten. Das liegt in erster Linie daran, dass sich der Krieg in Europa abspielt. Während Europa direkt von den Sanktionen betroffen ist, sind die Amerikaner vor allem im Energiesektor unabhängiger von dem Geschehen in der Ukraine. In den USA blickt man indessen mit Sorge auf die Inflationsentwicklung und Zinswende der Fed.

Was beeinflusst die Märkte?

Bei den Investoren kommt die Aussicht auf eine Zinswende der Fed gar nicht gut an, auch wenn diese behutsam vonstattengeht. Der S&P500 musste infolge des eingeleiteten hawkishen Kurs der US-Notenbank in der Spitze Kursverluste von knapp 15 Prozent verdauen. Bereits vor Beginn des Ukraine-Kriegs notierte die Inflationsrate bei 7,5 Prozent. Jetzt kommt zusätzlich der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dazu, der die Preissteigerungen besonders im Energiesektor nochmal antreibt. Die bevorstehende Zinswende liegt wie ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten.

Zuletzt gab es Hoffnungen, dass wegen der mit dem Ukraine-Krieg verbundenen Risiken die Zinswende verschoben werden könnte. Seit den Aussagen von Fed-Chef Powell vor dem Ausschuss des Senats dürften diese jedoch verflogen sein. Denn die US-Notenbank treibt ihre Pläne für die Zinswende ungeachtet des Krieges in Europa voran. Was soll sie auch anderes tun, bei dem enormen Preisdruck?

Es bleibt also dabei: Der Ukraine-Krieg, die daraus resultierenden Lieferkettenprobleme sowie die immer weiter steigenden Energiepreise belasten den S&P500 und die Aktienmärkte weltweit. Es ist aber nicht nur die ungebremste Energiehausse, die Sorgen bereitet, sondern auch die historischen Preisaufschläge für Lebensmittel wie etwa Weizen oder Mais. Zudem treiben die Sanktionen gegen Russland die Ölpreise weiter nach oben. Wenn die US-Notenbank nicht konsequent die Zinswende einleitet, könnte sie komplett aus der Kurve fliegen. Unter dem Strich muss man also festhalten, dass sich das Klima an den Aktienmärkten grundlegend verändert hat. Die kommenden Monate und gegebenenfalls Jahre könnte durchaus schwieriger werden.

Blick auf den US-Arbeitsmarktbericht

Der US-Arbeitsmarktbericht sorgt immer wieder für Kursschwankungen im S&P500 – so auch heute. Die Daten sind mit 654.000 Stellen besser als erwartet ausgefallen. Dies spricht zunächst für eine robuste Wirtschaftsentwicklung. Währenddessen sind die US-Stundenlöhne mit 0,0% zum Vormonat und mit +5,1% zum Vorjahresmonat tiefer als erwartet ausgefallen (Prognose war +0,5% zum Vormonat und +5,2% zum Vorjahresmonat). Die starken Arbeitsmarktdaten setzen die Fed weiter unter Druck.

S&P500: Charttechnik

Im Gegensatz zum Dax sieht die technische Lage im S&P500 etwas besser aus. Hier hat sich zuletzt die Trendstruktur geändert. Während der Dax tiefer Tiefs markiert, hat sich im S&P500 eine Seitwärtsphase etabliert. Auf der Oberseite liegt im Bereich von 4.400 Punkten der Deckel drauf. Dementgegen wirkt die Zone bei 4.280 Punkten unterstützend. Hier kam es immer wieder zu Gegenbewegungen. Erst ein Ausbruch aus der Seitwärtsphase könnte einen neuen Impuls einleiten. Kommt es zu einem Bruch der lokalen Tiefs, müssen Händler mit Rücksetzern bis 4.212 und 4.115 Punkten rechnen. Fällt der S&P500 sogar unter das Verlaufstief bei 4.106 Punkten, ist mittelfristig ein Kurseinbruch bis in den Bereich bei 3.730/3660 Zählern denkbar. Damit die Bullen das Ruder übernehmen, müsste der S&P500 die Hochpunkte bei 4.400 Punkten nachhaltig überwinden. Hier verlaufen auch die 200- und 20-Tage-Linie. Dann rücken Erholungsziele bis 4.490 und 4.583 Punkte in den Fokus.

S&P500: Richtungsentscheidung - Erholung oder Absturz

Disclaimer

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte:
Der Autor dieser Veröffentlichung erklärt, dass er jederzeit in einem der genannten und analysierten bzw. kommentierten Finanzinstrumente investiert sein kann. Dadurch besteht möglicherweise ein Interessenkonflikt. Der Autor versichert jedoch, jede Analyse und jeden Marktkommentar unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erstellt zu haben.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Risikohinweis:
CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 72% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage