Allgemein

Sparkassen-Präsident über Negativzinsen: „Können Kunden nicht ewig vor negativen Effekten bewahren“ (VIDEO)

FMW-Redaktion

Heute fand der Deutscher Sparkassentag 2016 statt. Die Eröffnungsrede hielt Georg Fahrenschon, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). In diesem 44minütigen Video von seiner Rede spricht er u.a. über die soliden und wichtigen Geschäftsmodelle der Sparkassen, die einerseits im öffentlichen Auftrag arbeiten, dennoch nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten (nein, keine Werbung für die Sparkassen, denn das ist ja wirklich so). Auch spricht er klar an, dass die aktuelle Politik der EZB den Keim für die nächste Finanzkrise lege – billiges Geld sorgt für Zockerei. Auch spricht er kritisch die geplante gemeinsame Einlagensicherung für die EU an – damit würden Banken Risiken vergessen können (auch da stimmen wir zu).

Negativzinsen Fahrenschon DSGV
Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Foto: DSGV

Fahrenschon kommt auch erneut auf die Problematik zu sprechen, die sein Verband und auch die Banken schon mehrfach angesprochen haben. Mangels Zinsen und Zinsmarge müssen die Sparkassen weiter sparen, Kosten senken, neue Geschäftsfelder suchen. Anders geht es ja auch nicht. Aber dann kommt er auch zum wichtigsten Punkt für den „kleinen Sparkassen-Kunden“. Die EZB hat Negativzinsen eingeführt. Wie lange können Banken und Sparkassen noch widerstehen sie an den kleinen Privatkunden weiterzureichen? Bisher hieß es stets nein, der kleine Sparer wird keine Negativzinsen zahlen. Jetzt aber die Kehrtwende. Zitat aus dem Video ab Minute 27:

„Wir (die Sparkassen) tragen die Mission des Sparens in uns. Deshalb stemmen sich die Sparkassen mit aller Kraft gegen die Fehlentwicklungen der EZB-Politik. Wir wollen die Sparkultur erhalten. Deshalb werden wir alles tun um die privaten Sparer vor Negativzinsen zu schützen, in Teilen auch zu Lasten unserer eigenen Ertragslage. Wenn dieser Zustand (Negativzinsen der EZB) aber lange und immer länger anhält, dann ist für uns klar: Wir werden die Kunden nicht ewig vor den negativen Effekten bewahren können.“

Nach einer kurzen Pause erhielt er daraufhin von der versammelten Sparkassen-Community einen ganz leisen und vorsichtigen Applaus. Denn diese Aussage ist sozusagen der offizielle Startschuss in die Negativzinsen, verkündet vom Dachverband. Fahrenschon ist zwar nur Verbandschef, hat also keinerlei Kontrolle auf einzelne Sparkassen, aber er spricht ja nach Absprache in ihrem Sinne. Es mag noch eine Weile dauern, aber auch der kleine Sparer könnte also bald bei seiner guten alten Sparkasse Zinsen zahlen (Negativzinsen), wenn er Geld auf sein Sparkonto einzahlt. Ein Dank an die EZB, denn letztlich können die Sparkassen kaum etwas dafür.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

6 Kommentare

  1. Das sollte der Anlass sein, über ein Investment in Edelmetalle oder in Bitcoin nachzudenken. Diese Anlageklassen kennen keine Negativzinsen und dürften sich beim weiteren Fortschreiten der (nie beendeten) Finanzkrise langfristig erfreulich gegen die kranken Währungen wie Dollar oder Euro entwickeln.

    1. Bitcoin? Dann lieber das Geld gleich die Toilette runterspülen…!

      1. Vermutlich verstehen Sie nichts von Bitcoin und Ihr „Wissen“ darüber beschränkt sich auf einige Negativmeldungen welche besagen, Bitcoin sei hier und da für Geldwäsche, Drogengeschäfte etc. missbraucht worden und es sei die Bitcoinbörse mtgox gehackt worden etc. Natürlich gab es diese Dinge. Aber auch Dollar und Euro werden gewaschen und es werden gigantische illegale Geschäfte in diesen Währungen abgewickelt. Auch Banken, die mit Euro oder Dollar handeln wurden und werden gehackt…..Aber niemand kommt darauf, zu verlangen, den Euro oder den Dollar deswegen zu verbieten! So what? Bitcoin zu verstehen ist schwierig und setzt das Studium von Hintergrundwissen voraus. Mit ein paar Propagandafloskeln lässt sich der BTC nicht abtun. Kryptowährungen werden das Finanzsystem dieser Welt völlig umkrempeln. Viele junge Softwareexperten rund um den Globus haben das begriffen – es gibt folglich mittlerweile tausende Unternehemen, die sich dieser komplexen Technologie widmen.

  2. Ausgerechnet die Spasskasse meldet sich zu Wort.War ja klar.Für jede Fingerkrümmung muss der Kunde zahlen damit die Direktoren auch was am Monatsende was zu beissen haben.Die sollen mal lieber veröffendlich was so ein moderner Raubritter so an Gehalt abzockt dann weis der Kunde auch warum er für jede Bewegung zahlt.

  3. die langfristig geplante und skruppellos umgesetzte plan zur enteignung und vollhaftung des blöden bürger lemming, wird gnadenlos durchgezogen. der 500 euro schein kommt weg, bargeld wird entzogen für eine eu diktatorische vollhaftung, begrenzte bargeldzahlungen, dann verbot in bar….ja und hallo, der terrorismus ist endlich besiegt ähm wieso? werden jetzt die politverbrecher in die wüste geschickt? ah… habe ich sicher was falsch verstanden ;-) naja bin auch nur nen lemming der umfassend informiert und ard-zdf regelkonform medial erzogen ist…lol

  4. Helmut Josef Weber

    Macht nichts, habe fasst Alles in Unzen gebunkert.
    Meine Minirente ist jeden Monat sowieso ausgegeben.
    Benötige ich zu meiner Rente etwas hinzu, verkaufe ich mal wieder eine Unze oder eine halbe.
    Was wollen die Leute mir da mit Minuszinsen antun?

    Viele Grüße
    H. J. Weber

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage