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Stadtsparkasse München mit EZB-Bazooka Richtung Kunden

Die EZB senkte gerade erst am 12. September die Strafzinsen für Banken von -0,40% auf -0,50%, der Leitzins bleibt bei 0,00%, und es ist keine Besserung in Sicht. Daher hat sich die Stadtsparkasse München wohl nicht aus Zufall jetzt dazu entschieden voll in die Offensive zu gehen. Laut aktuellen Berichten kündigt die Sparkasse noch dieses Jahr 28.000 Prämiensparverträge. Ab nächstem Jahr sollen weitere 15.000 Sparverträge dran glauben. Tja, was, wenn sich der Kunde nicht an Absprachen hält? Dann kriegt er Probleme! Hält sich die Sparkasse nicht an Absprachen, liegt das Problem auch beim Kunden! Aber da sind die Münchner ja nicht die ersten, die lang laufende Sparverträge zu sehr hohen Zinssätzen einfach kündigen. Gesetzgeber und die Gerichte lassen die Bürger hier einfach im Stich, um es mal leicht verallgemeinert auszudrücken (zum Beispiel BGH Az.: XI ZR 345/18).

Aber das ist noch längst nicht alles. Auch hat die Stadtsparkasse München sich entschlossen von neuen Kunden (!), die mehr als 100.000 Euro auf ihr Girokonto oder Sparkonto legen, Negativzinsen zu kassieren. Noch ist nichts verkündet über die Höhe, und dass dies wirklich umgesetzt wird. Aber alle neuen Kunden müssen eine Zusatzvereinbarung unterschreiben, die es ermögliche, ein sogenanntes Verwahrentgelt auf diesen Konten zu einem späteren Zeitpunkt zu belasten. Also, es dürfte klar sein, dass diese neuen Kunden draufzahlen werden. Das tun sie dank Nullzins und Inflation ja ohnehin schon. Aber von nun an wird auch in Euro ein rückläufiger Kontostand sichtbar werden. Also, was ist die Lösung für Kontoinhaber mit 100.000 Euro oder mehr? Gelder auf mehrere Banken verteilen um pro Bank unter 100.000 Euro zu bleiben? Dann wachsen die Guthaben unterm Strich trotzdem bei allen Banken, und die Banker wären wohl gezwungen die runde Summe von 100.000 Euro abzusenken?

Noch deftiger geht die Sparkasse Rotenburg-Osterholz vor. Dort zahlt der Kunde aufs Tagesgeld seit Kurzem einen Negativzins von -0,5 Prozent, allerdings erst für Guthaben ab 1 Million Euro. Also, man kann sagen: Kurz nach der jüngsten Zinssenkung der EZB vom 12. September fängt die Lawine im deutschen Bankensektor an zu rollen. Zahlreiche vor allem eher kleine Banken dürften folgen. Und man darf auch annehmen, dass diese noch relativ hohe Grenze von 100.000 Euro, ab welcher die Negativzinsen oft erst greifen, abgesenkt wird, wenn Madame Lagarde als neue EZB-Chefin den Kurs von Mario Draghi fortsetzt?



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5 Kommentare

  1. Die Sparer sollten sich zusammenschließen und
    alle in einer gemeinsamen Aktion ihr Geld von den
    Konten in Cash auszahlen lassen.
    in der Art „Fridays 9h für Sparer“

  2. Nächsten Monat übernimmt ja die in Gelddingen völlig ahnungslose Juristin (!) LaDingsda die Euro-Notenpresse und führt hoffentlich gleich Negativzinsen für alle Sparkonten ab 1 Euro ein. Auf den dann folgenden größten Bankrun aller Zeiten freu ich mich schon jetzt. Denn da werden bestimmt nicht nur die Bankautomaten gestürmt, sondern alle Schalter. Der Spuk mit dem Konfettigeld ist dann schnell ein für allemal zu Ende.

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  5. Also so wie ich das sehe wurden die Verträge mit einem für beide Parteien gültigen Kündigungsrecht von drei Monaten abgeschlossen. Die Gerichte haben festgelegt dass von Bankseite aber für eine Kündugung mindestens einmal der maximale Bonus gezahlt werden muss. Ich würde sagen, dass da der Privatkunde schon sehr geschützt wird.. Die Kündigung ist für mich nachvollziehbar da wirtschaftlich die Verträge nicht mehr haltbar sind. Würde jeder von uns an der Stelle der Bank auch so machen.

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