Nach dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Hamas erreichte der Goldpreis kurzzeitig die Marke von 2.000 Dollar, bevor er zuletzt wieder deutlich nachgab. Allein in der letzten Woche hat der Goldpreis um 2,7% an Wert verloren. Ist nach dem Rücksetzer nun die Zeit gekommen, wieder bei Gold zuzugreifen? Kurzfristig entscheiden die heutigen US-Verbraucherpreise über die Richtung. Mittelfristig dürften vor allem die Aussicht auf ein Ende des Zinszyklus der Fed sowie die anhaltenden geopolitischen Spannungen den Goldpreis stützen. Hinzu kommt ein möglicher Höhepunkt des US-Dollars, der zuletzt ebenso wie die Anleiherenditen in eine Konsolidierungsphase übergegangen ist. Das sind gute Argumente für einen mittelfristig weiter steigenden Goldpreis.
In der Vorwoche nahm die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zum vierten Mal in Folge zu, wie der am Montag veröffentlichte Commitments of Trader-Report (CoT) zeigt. Damit hält das Kaufinteresse unter den Terminmarktspekulanten weiter an. Der niedrigere Goldpreis nach dem jüngsten Rücksetzer dürfte demnach einige Schnäppchenjäger angezogen haben, die zuvor die Rallye verpasst hatten.
Gold: Neue Impulse durch US-Verbraucherpreise
Heute liegt der Fokus der Märkte jedoch erst einmal auf den wichtigen US-Verbraucherpreisen. Ein weiterer signifikanter Rückgang der Teuerung würde den Druck auf die Fed mindern, die Zinsen weiter zu erhöhen. Zudem dürften die Renditen und der Dollar die Korrektur ausweiten, was wiederum dem Goldpreis Auftrieb verleiht. Laut den Konsensschätzungen der Analysten sollen sich die Verbraucherpreise um 3,3 Prozent p.a. verteuert haben, während die Kerninflation unverändert auf 4,1% verbleiben soll. Je geringer die Daten ausfallen, desto besser für Gold, und umgekehrt.
Goldpreis: Nächste Aufwärtswelle?
Der Goldpreis hat, wie im jüngsten Ausblick beschrieben – Goldpreis im Sinkflug – aber es gibt gute Comeback-Chancen – die Unterstützung bei 1.924 und die EMA200 bei 1.917 Dollar getestet. Von der Durchschnittslinie prallte Gold schließlich nach oben ab. Die anschließende Stabilisierung (Umkehrkerze im Tageschart) macht zudem Hoffnung auf eine Ausweitung der Erholung. Solange sich der Goldpreis nun über der Marke von 1.930 Dollar hält, könnten wieder höhere Notierungen angestrebt werden. Im kurzen Zeitfenster stehen die Marken bei 1.957 (EMA20) sowie 1.965 USD (Zwischenhoch) im Fokus. Bei einem Tagesschlusskurs über 1.980 USD würde sich das Chartbild weiter aufhellen, sodass die runde Marke von 2.000 USD ins Visier rückt.
Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der Goldpreis unter 1.930 Dollar fällt. Dann könnte es zum erneuten Test der 200-Tage-Linie kommen und eventuell zum Durchbruch nach unten. Die nächste markante Haltezone befindet sich erst bei 1.886 Dollar, gleichzeitig das 61,8% Retracement der letzten Aufwärtsbewegung.
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