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Tesla mit Aktiensplit – der nächste Griff in die Trickkiste

Tesla-Auto Innenansicht

Die Tesla-Aktie steigt heute um 5,7 Prozent auf 1.454 Dollar. Das liegt an der Ankündigung von Tesla gestern Abend nach Börsenschluss. Man führt einen Aktiensplit durch. Für eine bisherige Tesla-Aktie gibt es fünf neue, und somit wird der Aktienkurs durch 5 geteilt. Für den Aktionär eigentlich ein Nullsummenspiel. Also wo soll da ein Vorteil sein? Nun, bei sagen wir mal 1.500 Dollar Aktienkurs hat man dann bald einen Aktienkurs von „nur noch“ 300 Dollar. Kleinstanleger und auch Mitarbeiter bei Tesla haben dann die Möglichkeit auch mal eine oder ein paar Aktien zu kaufen. Das fällt einem schon viel einfacher als bei einem Aktienkurs von weit über 1.000 Dollar.

Tesla mit alt bewährtem Psycho-Trick des Aktiensplits

Auch ist es für aktivere Investoren psychologisch immer gut, wenn die Aktienkurse günstig sind. Dann kann man leichter runde Blöcke von sagen wir mal 10, 50 oder 100 Aktien hin und her handeln. Und grundsätzlich ist es immer besser, wenn ein Aktienkurs optisch günstig aussieht. Da geht es wohl in die Tiefenpsychologie. Was extrem teuer aussieht, wirkt weniger attraktiv. Da spielt es überhaupt keine Rolle, dass die Marktkapitalisierung in beiden Fällen exakt die selbe ist.

Tesla sagt selbst in seiner aktuellen Mitteilung, dass die eigene Aktie Mitarbeitern und Anlegern leichter zugänglich gemacht werden soll. Wer am Stichtag 21. August Aktionär ist, erhält vier zusätzliche Aktien zum Handelsschluss 28. August. Und ab dem 31. August wird die Tesla-Aktie dann zu einem durch 5 geteilten Kurs gehandelt. Die psychologische Wirkung einer optisch günstigeren Aktie sollte man nicht unterschätzen. Gerade viele Anleger, die völlig unbedarft und hohe Fachwissen in die Börse stolpern, können sich davon beeindrucken lassen.

Anreiz für die „Robinhooder“?

Und mal ehrlich. Seit Ausbruch der Coronakrise stürmen vor allem in den USA Millionen der sogenannten „Robinhooder“ (weil viele Anleger beim Broker „Robinhood“ ein Konto aufmachen und dort kräftig zocken) die Börsen. Damit bezeichnet man Erstanleger, die mit sehr kleinen Geldbeträgen und oft ohne jegliches Börsenwissen wild drauf los handeln. Der Turbo-Booster für diese Personengruppe (Millionen neu eröffneter Börsenkonten in der Coronakrise) liegt darin, dass die großen US-Onlinebroker unlängst Tradinggebühren komplett abgeschafft hatten. Damit ermöglicht man es auch den Kleinstanlegern mit winzigen Aktienpositionen hin und her zu handeln, ohne dass die Gebühren die Kontoguthaben auffressen. Für Tesla könnte der Aktiensplit als weiterer Push für die Aktie funktionieren.

Beim Klick an dieser Stelle finden Sie ein hochinteressantes Video zu möglichen Monopolen, die Tesla gerade aufbauen könnte.



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6 Kommentare

  1. Danke für den Artikel.
    Unabhängig was man von dem Wert halten mag, nach einem Aktiensplit wird nicht mehr Geld geschaffen. Es werden lediglich die Aktien aufgeteilt, aus einer werden 5 – das wars auch schon. Mag sein das sich manche Menschen davon beeinflussen lassen aber das sind diese, die sich (meiner Meinung nach) von den Mainstream Medien am Nasenring durch die Straßen führen lassen.
    Ganz schön ist da ein Artikel wie Zerohegde die Situation beschreibt:
    Zitat: „Aber Tesla wurde zerquetscht. Seine Verkäufe über den Siebenmonatszeitraum fielen von 6.816 im Jahr 2019 bis Juli auf 5.306 im gleichen Zeitraum dieses Jahres, und sein Anteil am EV-Markt fiel von 18,4% auf 8,7%.
    Es gibt jetzt drei Autohersteller, die in Deutschland daran vorbeigeschossen sind – Volkswagen Group, Renault und Hyundai Group – während die Daimler Group sogar mit Tesla ins Rennen ging und die BMW Group nicht weit dahinter lag. Dieses Diagramm zeigt die Marktanteile der einzelnen Autohersteller mit all ihren EV-Marken und Modellen zusammen.

    Quelle:
    https://www.zerohedge.com/technology/tesla-crushed-germany-evs-vw-renault-hyundai-group

    1. @Scheer – Danke für den Link. Tesla hatte noch nie eine Chance gegen die großen Autobauer. Letztere haben die absolute Marktmacht und sind nicht so dumm, sich die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Sie haben die Infrastruktur und sie haben Geld. Beides hat Tesla nicht.

      1. Guten Morgen,
        ich sehe das etwas differenzierter. Tesla hat viel Geld. Durch die Aktien die Sie besitzen und durch den hohen Aktienkurs haben Sie durchaus eine Möglichkeit sehr viel Cash zu generieren.
        Tesla ist auch sehr innovativ in den Entwicklungen der eingesetzten Technologien und treibt damit die anderen Hersteller ständig voran. Das ist sehr positiv für uns als Endverbraucher, da sich die anderen großen Hersteller technologisch an Tesla messen müssen.
        Ich würde Tesla mit DeLorean oder ähnlich sehr innovativen Unternehmen vergleichen.
        Viele der innovativen Technologien wurden von den großen Autobauern adaptiert, da Sie vom Endverbraucher verlangt wurden. Auch heute sehe ich diese Entwicklung.
        Das was Tesla nicht hat, was wiederum die großen Hersteller jedoch haben, ist die Expertise im Autobau und das Vertrauen der Autokäufer.
        So etwas braucht meiner Meinung nach viel Zeit.

  2. Ein einfacher Trick, aber er funktioniert. Tesla gerade 9% im Plus. Nach dem Split denken die Robinhooder, Tesla gibt es zum Schnäppchenpreis und kaufen die Aktie gerade noch einmal auf 1.500 USD hoch. So einfach geht Börse. :-)

  3. Haha Trickkiste, schön blöd wenn man short ist.

    1. Falsches Forum -> Ariva oder Bild Zeitung.

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