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Ukraine-Krieg: „Dummheit die gefährlichste Massenvernichtungswaffe“

Ein US-Professor mit einer anderen Sicht auf den Ukraine-Krieg

Ukraine-Krieg und John Mearsheimer

Auf dem chinesischen Sender CGTN (China Global Television Network) lief am 16. April im Format „World insight“ ein Interview mit dem mittlerweile wegen seiner Sichtweise auf den Ukraine-Krieg umstrittenen amerikanischen Professor John Mearsheimer. „

target="_blank" rel="noopener">World Insight“ ist ein wöchentlich ausgestrahltes Interview-Format mit der Moderatorin Tian Wie, die hochkarätige Experten zu brisanten internationalen Themen befragt.

Professor John Mearsheimer, geboren am 14. Dezember 1947, ist ein amerikanischer Politikwissenschaftler, der an der University of Chicago forscht und lehrt. Er ist Autor verschiedener Bücher über „internationale Politik“. Mit seinem 2001 veröffentlichten Buch „The Tragedy of Great Power Politics“ wurde Mearsheimer einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Fast kultartigen Status erlangte er mit einem YouTube-Video der University of Chicago, das seine Vorlesung „Warum die Ukraine westliches Versagen ist“, zeigt. Es wurde bereits über 25 Millionen Mal angeklickt.

Welche wissenschaftliche Theorie steht hinter Professor Mearsheimers Perspektive?

Professor Mearsheimer ist einer der führenden Vertreter des sogenannten „Offensiven Neoliberalismus“, einer einflussreichen politikwissenschaftlichen Theorie, die in der politologischen Disziplin „Internationale Beziehungen“ gewonnen wurde. Kenneth Waltz fasste deren Grundlagen in seinem 1979 erschienenen Buch „Theory of International Politics“ zusammen. Diese politikwissenschaftliche Theorie legt das Hauptgewicht internationaler Beziehungen auf die Konkurrenz der Großmächte um Sicherheit innerhalb eines anarchischen, internationalen Systems. Diese abstrakt klingende Formel bedeutet einfach formuliert: Die eigene geostrategische Sicherheit steht über allem, auch über dem Völkerrecht. Sie ist der innerste Kompass, der den Kurs aller internationalen Beziehungen bestimmt, weil in diesem Mit- oder Gegeneinander der Völker keine allgemeingültigen, zum Guten für alle geltenden Rechte herrschen, auf die Verlass wäre.

Welche Perspektive hat Mearsheimer auf den Ukraine-Krieg?

Am 19. März veröffentlichte der „The Economist“ einen Artikel von John Mearsheimer zum Ukraine-Krieg. Der Professor legte hier seine Thesen zur Entstehung und Entwicklung des Ukraine-Kriegs dar.

Er sieht Russland ganz klar als den derzeitigen Aggressor, betrachtet jedoch die Entwicklung bis zum Ausbruch des Krieges anders, als im Westen derzeit üblich. Den Ukraine-Krieg beurteilt er als die international gefährlichste Krise seit der Kuba-Krise 1962.

Den Beginn der gefährlichen Entwicklung in und um die Ukraine datiert er auf das Jahr 2008, dem Zeitpunkt des NATO-Gipfeltreffens in Bukarest. Die Bush-Regierung hatte die NATO davon überzeugt, den zukünftigen Beitritt Georgiens und der Ukraine zu verkünden. Die russische Führung reagierte mit unmissverständlicher, scharfer Rhetorik, denn sie sah ihre Sicherheitsinteressen existentiell bedroht. Der russische Präsident Putin und sein Außenminister, Sergej Lavrov, brachten unzählige Male öffentlich ihren Unmut über diese Entwicklung zum Ausdruck und zogen sprichwörtlich „rote Linien“.

Die US-Regierung verfolgte aber weiterhin ihren Plan, die Ukraine gegen potentielle russische Aggressionen auszurüsten und sie näher an die EU heranzurücken sowie eine pro-amerikanische Regierung einzusetzen. (Anmerkung des Autors: Angela Merkel und Nicola Sarkozy waren gegen die NATO-Aufnahme Georgiens und der Ukraine, da sie schon damals einen Konflikt mit Russland befürchteten.) Die nächste Eskalationsstufe war laut Mearsheimer die Ukraine-Krise 2014, die zur Annexion der Krim führte. Den Maidan-Aufstand sieht Mearsheimer als von den USA unterstützt an.

„Ukraine seit 2017 de facto NATO-Mitglied“

Laut Mearsheimer ist die Ukraine bereits seit 2017 de facto NATO-Mitglied, seitdem die Trump-Regierung entschied, der ukrainischen Regierung defensive Waffen zu verkaufen. „Defensiv“ ist nach Mearsheimer ein sehr dehnbarer und verharmlosender Begriff, da defensive Waffen genauso offensiv eingesetzt werden können. Die ukrainische Armee wurde zudem von weiteren NATO-Mitgliedern ausgebildet und nahm an gemeinsamen Manövern teil.

So etwa im Juli 2021, als unter amerikanisch-ukrainischer Führung ein Luft-See-Manöver im Schwarzen Meer, Operation Sea Breeze, stattfand, an dem Schiffe aus 32 Nationen teilnahmen. Es kam zu zwei Zwischenfällen, bei denen ein britisches und ein Kriegsschiff der Niederlande in russische Gewässer eindrangen und von der russischen Marine mit Schüssen vor den Bug abgedrängt wurden. Den Gipfel der Eskalation türmte aber die Biden-Regierung auf mit ihrem Dokument „US-Ukraine Charter on Strategic Partnership”.

Diese Vereinbarung wurde von Antony Blinken, dem amerikanischen Außenminister, und seinem ukrainischen Amtskollegen, Dmytro Kuleba, im vergangenen November unterzeichnet. (Es finden sich interessanter Weise kaum deutschsprachige Kommentare oder Berichte zu diesem bemerkenswerten Dokument im Internet.). Daraufhin fing Russland sofort an, seine Truppen an der ukrainischen Grenze zusammen zu ziehen. Im Dezember wurden alle diplomatischen Beziehungen zur Ukraine abgebrochen, Sergej Lavrov sagte: „Der Siedepunkt ist endgültig erreicht!“

Russland verlangte eine schriftliche Garantie, dass die Ukraine niemals NATO-Mitglied werde und den Rückbau aller militärischen Infrastrukturen, die die NATO seit 1997 in Ost-Europa aufgebaut hat. Als Blinken klar machte: „There is no change. There will be no change“, kam es einen Monat später, am 24. Februar 2022, zum Einmarsch russischer Truppen und zum Ukraine-Krieg.

„Der Dumme sucht einen Schuldigen, der Intelligente eine Lösung“ – Albert Einstein

Das ist in Kürze die Sicht Mearsheimers auf die Entstehung und Entwicklung des Ukraine-Kriegs. Mearsheimer bleibt Realist, er möchte nicht Recht haben, sondern sieht die Gefahr der Eskalation als so groß an, dass er insbesondere an den Westen appellieren möchte, seine Ignoranz historischer Fakten und die massive Verdrehung der Entstehungsgeschichte des Ukraine-Krieges aufzugeben, da sie keinen Ausweg außer der gegenseitigen Vernichtung bieten.

Selbst wenn die NATO immer wieder öffentlich verkünde, sie sei ein defensives Bündnis und stelle keine Bedrohung für Russland dar, sei entscheidend, wie Moskau die Taten der NATO bewerte und einschätze, so die Perspektive des Professors. Der Schlüssel zur Beendigung der Krise sei die – fehlende – Garantie der NATO, ihre Osterweiterung aufzugeben. Ein erster Schritt zu einer Entspannung wäre laut Mearsheimer, dass die ukrainische Regierung ihre Zusammenarbeit mit den USA beenden würde. Aktuell werde der Ukraine-Krieg nur verlängert, zum Preis der wohlmöglich völligen Zerstörung der Ukraine und noch mehr Elend, Leid und Tod. Auch der Einsatz von Massenvernichtungswaffen sei mittlerweile denkbar geworden.

Warum spricht Mearsheimer im chinesischen Fernsehen?

Professor Mearsheimer vertritt eine hier im Westen wenig gehörte und oft umstrittene Position zum Ukraine-Krieg. Seiner Auffassung nach ist für den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland vor allem die Außenpolitik der USA verantwortlich. Das prädestiniert ihn förmlich für das chinesische Fernsehen und kürt ihn zu einem dort gerne eingeladenen Gast, denn die chinesische Regierung verurteilt den Angriff Russlands nicht und ist bekanntermaßen eher pro-russisch eingestellt.



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25 Kommentare

  1. Ja, aber das kann man doch in Deutschland nicht vermitteln.
    Wer auch nur versucht zu erklären, dass Russland vielleicht auch Sichetrheitsinteressen haben könnte, ist ein Nazi, Putinvertsteher, Rechter, zusammenfassend, ein Unmensch.
    Natürlich hätten die USA einen Atomkrieg angefangen, wenn die Raketen aus Kuba nicht abgezogen worden wären.
    Aber das sind ja auch die Guten, die dürfen das.
    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Das ist natürlich auch eine Sichtweise, die viele Fragen aufwirft. Russland das Recht zuzusprechen, festzulegen wer in die NATO darf und wer nicht, ist nicht akzeptabel. Vielmehr sollten sich Russland, Europa und die USA im Vorfeld mehr Mühe gegeben haben Konflikte zu beherrschen ohne Waffen. Wenn Staaten an Russlands Grenzen, aus Sicherheitsgründen in der NATO gegenüber Russland Schutz suchen, ist das doch nachvollziehbar, wenn man sieht wozu Russland fähig ist. Kein NATO Land hat Truppen aufgefahren wie Russland. Wo ist da die Bedrohung gewesen? Putin hat Angst vor einer richtigen Demokratie und den Verlust der eigenen Pfründe. Was wäre es doch schön bei nur Handel mit Wandel zu einem friedlichen Miteinander!

  2. Bravo!
    Jedes Problem hat mehrere Facetten! Unbedingt weiter machen um objektive Berichtserstattung zu ermöglichen!
    Der Spruch von Einstein ist der Schlüssel zur Lösung!

  3. Sehr guter Artikel und ein Lichtblick bzgl. Geopolitik auf Finanzmarktwelt.

    Was meiner Meinung nach noch fehlt:

    – 8 Jahre lang weigert sich die ukrainische Führung mit den Vertretern der Donbassrepubliken zu verhandeln. Statt dessen wird eine militärische „Lösung“ angestrebt. Die Folge sind ca. 14.000 Tote – haupsächlich auf Seiten der Separatisten inkl. zahlreicher Zivilisten.

    – die ukrainische Regierung verweigert bis heute die Veröffentlichung wichtiger Dokumente zum MH17-Flugzeugabsturz. U.a. soll der Funkverkehr unter Verschluß bleiben. Indonesien rügt offiziell die einseitige, unbegründete Schuldzuweisung an Russland.

    – 2 Wochen vor dem russsischen Einmarsch im Donbass gab es stark erhöhte Bombardierungen durch die ukraninische Seite (Bericht der OSZE). Daraufhin erfolgte dann auch die Evakuierung der Bevölkerung die im Westen als erzwungene Umsiedlungen dargestellt wurden.

    – konkrete Angriffpläne 2021 für die Rückeroberung der Krim werden bekannt. Begleitet durch ukrainische Truppenverlagerungen.

    – Selenski verkündete noch 2021 den Wunsch, den atomwaffenfreien Status der Ukraine aufzugeben.

    – ebenfalls 2021 werden Aufrüstungspläne der USA für die Ukraine bekannt um diese mit atomwaffentauglichen Raketen-„Abwehrsystemen“ auszurüsten.

    – Forderungen seitens Russlands nach militärischer Neutralität der Ukraine werden vom Westen strikt abgelehnt.

    – das „Butscha“-Massaker wird ohne Prüfung gemäß ukrainischer Interpretation sofort Russland in die Schuhe geschoben. Einige Details sprechen für eine Strafaktion faschistischer Teile des ukrainischen Militärs gegenüber „Kollaborateuren“. Eine unabhängige Untersuchung erfolgt nicht. Folgen des Massakers sind u.a. weitere Zusagen für Waffenlieferungen und Sanktionen gegen Russland.

    – Folterungen russischer Kriegsgefangener werden auf verschiedenen Videoplattformen publik und von ukrainischer Seite teilweise sogar bestätigt.

    – das russische Militär verschont zunächst die Infrastruktur der Ukraine (siehe Kiew u.a.). Nach zunehmenden Waffenlieferungen seitens des Westens auch schwerer Geräte sieht man hier gerade leider einen Strategiewechsel.

    1. Ich bin für diesen Artikel und für diesen Kommentar sehr dankbar. Hinzu kommen noch die 30 Virus-Labore, die schreckliche erforschen.
      Die Ukraine scheint völlig in der Hand der USA zu sein. Diese sehen eine große Chance, den Chinesen sehr direkt auf die Pelle rücken zu können. Leider, leider wird die Ukraine geopfert. Aktuell dürfte sie jetzt schon weniger als 40 Mio. Einwohner haben. Nach dem Krieg werden es voraussichtlich weniger als 35 Mio. sein. Ich schreibe mal die Abwanderung der letzten 5 Jahre weiter. Es gibt schon heute viele Dörfer, in den nur alte Menschen leben.
      Die Ukraine blutet buchstäblich aus. Durch den Krieg noch viel, viel schneller. Selenskyj ist aus meiner Sicht ein amerikanischer Söldner, der sein Volk opfert.
      Natürlich ist der Einmarsch der Russen absolut nicht akzeptabel. Doch deshalb ein Volk zu opfern ist es auch nicht. Niemand hat aus Afghanistan, Libyen, Syrien, Irak hat die Menschheit gelernt.
      Deutschland sehnt sich einen Krieg herbei – wir Deutsche wollen unbedingt dabei sein. Wer dagegen ist wird gemobbt. Diesbezüglich haben wir nun auch viel Erfahrung gesammelt, während der Corona Zeit.
      Der Ukraine-Krieg entwickelt sich zu einem Machtkampf zwischen dem Westen und Eurasien plus dem arabischen Raum.
      Und dies letztlich nur, um die Weltwährung Dollar aufrecht zu halten. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Hoffen wir, dass die Gift-Labore nicht angegriffen werden. Über diese Sorge schweigt sich unsere Presse aus.

  4. Mindestens diskussionswürdig, das obige Statement von Prof. John Mearsheimer zum Ukraine-Krieg. Das Statement bekräftigt meine Auffassung, daß Staatspräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin nicht die Ursache des Ukraine-Konflikts zu verantworten hat, aber die Eskalation des Konflikts mitzuverantworten hat. Von daher setze ich darauf, daß Ministerpräsident Viktor Orban weiterhin zum einen ein russisches Öl-Embargo im Europäischen Rat ablehnt, und sich weiterhin für ein Normandie-Format-Treffen in Ungarn ausspricht.

  5. „…Die eigene geostrategische Sicherheit steht über allem, auch über dem Völkerrecht…“

    Wie damals, als wir noch in den Bäumen lebten.
    In gelegentlichen Anfällen von Optimismus dachte ich mir manchmal, wir hätten diesen „Baum-Zustand“ wenigstens ansatzweise überwunden (Gandhi, Jesus, Mutter Teresa, Ärzte ohne Grenzen…).
    Haben wir aber nicht.

    1. @Columbo
      Jetzt komm schon, Gandhi, Jesus, Mutter Teresa, Ärzte ohne Grenzen, durch die Bank alles links-grüne Hüpfer und Spinner.
      Eine Frau in leitender Position ist auch noch dabei. Hast du dir schon mal deren Ungenauigkeiten im Lebenslauf angeschaut, schauderhaft!
      Wenn du in dieser Welt überleben und erfolgreich sein willst, musst du schon darauf hören, was ein offensiver Neoliberaler vom Baum herunter kreischt.

  6. @Peter

    Ich bin auch sehr dankbar für diesen aufschlußreichen Artikel und auch für Ihren Kommentar.

    Wenn man bedenkt, wie Deutschland damals in den 1.WK reingeraten ist, so müssten wir eigentlich daraus gelernt haben. Österreich-Ungarn hatte damals einen Konflikt mit Russland und Deutschland hatte Österreich-Ungarn militärischen Beistand zugesagt. Als der Krieg dann losging, waren wir automatisch mit dabei. Die Auswirkungen spüren wir doch bis heute.
    Und genau so wie damals, könnten wir auch heute schnell in den aktuellen Konflikt reinschlittern.
    Ist evt. schon passiert.
    Für ein Ukraine-Regime, welches für einen Dollar-Geldregen das eigene Land mitsamt der Bevölkerung verraten und verkauft hat. Profitiert hat doch nur deren Regierungsclique, die Bevölkerung war doch immer sehr arm. Und ist jetzt noch ärmer.
    Die Feindschaft zwischen den Ukrainern und Russen ist auch sehr durch Erfahrungen aus der Vergangenheit entstanden. Einfach mal nach Holodomor googeln. Das war eiskalter Völkermord.
    Ein grosser Teil der ukrainischen Bevölkerung war damals zum Hungertod verdammt, trotz der besten Ackerböden der Welt. Es kam noch eine Mißernte dazu was die Tragödie zusätzlich verschlimmerte.
    Das vergisst ein Volk nicht, auch wenn es schon ca. 100 Jahre her ist.

    Ich hätte mir von unserer Aussenministerin auch etwas mehr Diplomatie erwartet.
    Wie kann man in solch einer brisanten Situation so eine Äusserung von sich geben, Russland wirtschaftlich vernichten zu wollen. Das war nicht konstruktiv. Diese Äusserung war total unnötig und heizte die Situation weiter auf.
    Auch sollte man hier bedenken, dass die politischen Führer der Konfliktparteien, auch keine Roboter sind.
    Meint hier wirklich jemand, dass z.B. ein Herr Putin in den vergangen Wochen auch nur eine Nacht gut schlafen konnte? Der wird mittlerweile da ganz sicher ein großes Defizit haben, der Herr Selenskyj sicherlich auch. Das hat in dieser komplexen Lage zur Folge, dass ganz sicher auch mal Fehlentscheidungen getroffen werden, welche sehr folgenreich sein könnten, trotz Beraterstab.
    Solch eine Fehlentscheidung könnte z.B. der Einsatz nuklearer Waffen sein, einfach wegen Schlafmangel.
    Oder wegen Realitätsverlust durch die Einnahme aufputschende Sustanzen.
    Ich bin nicht religiös, aber z.Zt. hilft wahrscheinlich nur Beten.

    Nochmal zur Corona-Pandemie:
    Ich bin immer noch ungeimpft, hatte zwischenzeitlich Corona, habe es gut überstanden, hatte diesbezüglich evt. auch Glück. Aber die gesellschaftlichen Erfahrungen waren erschreckend.
    Wurde 2 Jahre lang angefeindet und angpöbelt, übelst, von Famielienmitgliedern und auch von Bekannten.
    Als Nazi und Schwurbler beschimpft, behandelt wie ein Aussätziger. Musste viele Dinge auf Vorrat kaufen, weil ich dann wieder für Monate nicht in den Baumarkt durfte, oder nicht in ein Textilgeschäft. Durfte nicht ins Museum, nicht ins Restaurant, nicht auf den Weihnachtsmarkt, usw. usw., total ausgegrenzt.
    Hatte das geduldig ertragen, es hatte psychisch sehr belastet. Da musste man schon ein dickes Fell haben.
    Es war ja nichtmal klar, ob ich evt. auch noch aus den Supermärkten ausgesperrt werde.
    So hatte sich die ganze Situation hochgeschaukelt, befeuert durch die meisten Medien.
    Diskussionen waren unmöglich. Es fühlte sich an, als wäre ich aus Versehen in eine üble Sekte geraten.
    Diese üble Sekte hatte dann aber hemmungslos Karneval gefeiert, das soll einer verstehen.
    Mal sehen, was im kommenden Herbst wieder an Maßnahmen kommen wird.

    Nette Grüsse

    Euer Gerry

    1. Ja es scheint die meisten sind komplett verrückt geworden. Ich wurde auch zwei Jahre ausgegrenzt, natürlich auch meine Kinder, weil man ja nichts mehr unternehmen konnte mit ihnen ohne 2G. Jetzt wird einfach wieder so getan als sei alles in Ordnung und das was passiert ist und was man den Menschen angetan hat wird unter den Tisch gekehrt, immerhin haben wir ja jetzt den Krieg in der Ukraine. Es ist unglaublich was hier abgeht und wie die ganzen Leute, die vorher das c Theater mitgemacht haben jetzt das nächste Theater mitmachen. Es scheint das bisschen Hirn ist komplett abgestorben. Ich liebe mein Land und ich habe viel ertragen, aber es scheint es soll mit Absicht in den Krieg gezogen werden und zerstört werden. Die Bevölkerung tut nichts um diese geisteskranke Regierung zu stoppen, nein, man geht noch für die Ukraine auf die Straße. Grüne für Waffen. Es ist alles so absurd. Ich denke es wird so laufen wie der Friedman es gesagt hat. Es soll keine guten deutschen Beziehungen zu Russland geben, weil zusammen sind wir stark und das stört die Amis. Europa soll destabilisert werden. Und ein Krieg lenkt vom Finanzchrash, der jetzt kommen würde, wieder schön ab.

      1. Es ist doch eigentlich schizophren,dass der gemeine Russe nicht kapieren will,dass es ihm paradiesisch ergehen wird,wenn er den American Way of Life mit Dollars,Fazzebook-Meta,Demokratie der oberen 10 % Oligarchenähnlich,auch in seinem Riesenland einführt.Warum haben so viele Russen Angst vor einem Leben wie die „Nigger“ in God’s own Country?Totaler Kapitalismus für die smarten,skrupellosen Selbstverwirklicher,Kommunismus für die „Nigger „Ist es das?Ich hoffe nicht.Der Planet verträgt keine Lebensweise amerikanischer Art im grössten Land der Erde.Hoffentlich scheitern auch die Napoleon-Hitler-Nachfolger am russischen Wesen!

  7. Die zivilen Opfer tun im Herzen weh, aber die Schuld daran würde ich weniger Putin anlasten als den USA und Selensky, der für mich wie ein amerikanischer Agent handelt. Es gab den kalten Krieg, dann den Zerfall der Sowjetunion und ab Anfang der 2000er Jahre letztendlich vergebliche Annäherungsversuche von Putin an Europa. So wie die USA auf Kuba keine Raketen duldeten, so wenig kann Putin die Schwarzmeerflotte isolieren lassen, also auf die Krim verzichten und sowenig kann er amerikanische Raketen in der Ukraine dulden. Die Nato-Mitgliedschaft in der ukrainischen Verfassung zu verankern, das hat bei ihm die Alarmglocken schrillen lassen. Dieser Entwicklung musste er zuvorkommen, denn sonst hätten die USA Russland für alle Zukunft vollständig im Griff gehabt. Eine Regierung die als direkter Nachbar der einen Großmacht sich der weit entfernten gegnerischen Großmacht an den Hals wirft, der handelt nicht verantwortungsvoll sondern feindlich und scheinheilig unter dem Deckmantel des sog. Völkerrechts. Putin hat geglaubt, mit einem großen Einmarsch die Gegenseite einzuschüchtern, schnell zu besiegen und die Regierung abzusetzen zu können. Aber das System Selensky hatte schon vorher die USA in der Hinterhand und die Europäer sind zu blöde oder eben auch USA-zugewandt. Bei den USA spielen zivile Kollateralschäden keine Rolle, siehe Drohnenkrieg im Jemen, Napalmbomben auf Millionen Koreaner, Free-Fire-Zones über zig Quadratkilometer in Vietnam. Nach diesem Muster ist auch dieser Krieg entartet. Biden hätte jederzeit Verhandlungen aufnehmen können, aber das ist nicht Interesse der USA und des Handlangers Selensky. In der Logik des Krieges kann Putin nicht aufhören ohne zählbares Ergebnis. 20.000 russische Soldaten tot für nichts, das geht nicht. Also muss er gezwungenermaßen eskalieren weil die USA und die Europäer Waffen liefern. Ich respektiere die bisherige Besonnenheit von Putin. Mit einer Mini-Atombombe auf Kiew wird wohl die letzte Eskalationsstufe eingeleitet falls die scheinheiligen westlichen Friedensstifter ihn weit genug in die Enge treiben. Es ist brandgefährlich weil es so logisch ist.

    1. Young Global Leader

      Ich glaube eher, dass die USA Zelensky gehorcht, dass er ihr sagt, was sie zu tun hat und sie vieles, wenn auch nicht alles, bereitwillig erfüllt. Die USA glaubt doch selbst nicht mehr an ihre eigene Mission als „liberaler Hegemon“ (Mearsheimer) und nur Zelensky, dessen emotionale Energie, Charisma und visuelle Präsenz, geben dem noch irgendeinen Sinn. Die „Bush Doktrin“ lebt nur noch durch ihn, nicht durch Zyniker und Karrieristen in Washington, die auch nicht bekloppt sind und wissen, dass Prof. Mearsheimer im Prinzip Recht hat, aber mit „Great Power Analysis“ können sie keinen Blumentopf gewinnen und sie können auch keine Gutmenschen im eigenen Lager von irgendwas überzeugen. Natürlich sponsern sie Zelensky auch gerne, wen denn sonst?

      1. @YGL Vergessen Sie nicht dass Zelensky als Schauspieler Bekanntheit erlangte und vom schillernden Oligarchen Kolomojskyj aufgebaut wurde. Ausserdem sind Joe und Hunter Biden seit dem Maidan sehr aktiv in der Ukraine und sicher nicht als Befehlsempfänger.

        1. Young Global Leader

          @Paul, warum sollte ich das vergessen haben?

          Die Leute denken zu mechanistisch über Macht und Einfluss. Sie glauben, weil jemand über mehr Kapital oder über einen höheren Rang verfügt, oder der Spieler einen reichen Sponsor hat, ist der Spieler im Grunde nicht so wichtig. Man muss nur die Einflussgrößen bestimmen und kann daraus ableiten, was passiert. Das ist ein business as usual scenario.

          Aber dann wird der Spieler unerwartet zum medialen Shooting Star. Plötzlich berühmt richten sich alle Blicke auf ihn und er ist omnipräsent wie ein Rockstar. Hunter Biden? … ach ja, da war doch mal was. Zelensky kann Sachen raushauen wie „fürchtet euch nicht vor einem Atomkrieg, bereitet euch auf ihn vor“ und wird von den Medien mit Milde behandelt. Gegen den regiert kein demokratischer US Präsident. Er wüsste nicht einmal wie. Der gleiche Konformitätszwang bei der Opposition, den Republikanern im Kongress, wo es nur 10 Gegenstimmen gegen einen 33 Mrd $ Kredit für die Ukraine gab. Bei Trump wäre ich mir da nicht so sicher. Der muss vorher in aller Öffentlichkeit einen Rangordnungskampf ausfechten. Er muss persönlich klar machen, dass er Alpha ist. Ein formaler Titel reicht ihm nicht.

  8. Ich meine nicht, dass man Prof. Mearsheimer zuhören muss. Er denkt in Einfluss- und Interessensphären. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker interessiert ihn nicht. Ob unter einem interessengeleiteten System die Leute besser oder schlechter dran sind: auch nicht. Ihn interessiert Macht als solche. Prof. Mearsheimer ist der Hohepriester des Nihilismus.

  9. Kriegmann statt Friedman

    Einmal auch die Vorgeschichte beleuchtet.Ich bin kein AmiFan, es erstaunt immerhin dass amerikanische Professoren regierungsunfreundliche Ansichten ( Wahrheiten) verbreiten dürfen. Was würde wohl im SCHOLZENLAND mit solchen Leuten passieren? Dazu passt auch das Video von STRATFOR- Georg Friedmann, – US Hauptziel war es immer , BündnisDeutschland und Russland zu verhindern. Friedmann sagte vor 6Jahren voraus washeute passiert.Schade, dass die Laienpolitiker die Einschätzungen nicht ernst nahmen.

    1. „Schade, dass die Laienpolitiker die Einschätzungen nicht ernst nahmen.“

      Hier ein passendes Erich Fromm Zitat: „Das fast phobische Desinteresse an jeglicher Tradition und dem Denken der bedeutendsten Köpfe, die die Menschheit hervorgebracht hat, ist eine Art von naivem Narzißmuss. Man glaubt, alles Entdeckungswerte selbst entdecken zu können.“

      Vielen Dank für Ihren Kommentar!

    2. Young Global Leader

      @Kriegmann, vergessen Sie nicht, dass John Mearsheimer einer Generation angehört, wo ein Wissenschaftler noch „interesselos“ sein konnte, statt als Aktivist das Gute zu tun. Dafür bekommt er ja auch öffentlich Haue. Ich fand übrigens auch seine chinesische Interviewpartnerin ziemlich gut.

  10. Kriegmann statt Friedmann

    Kriegmann @ YGL, ja früher war anscheinend das Selberdenken und freie Meinungsverbreitung noch möglich, heutige Professoren und 3fach Doktoren müssen der Regierungsideologie nachschleimen um an wichtige Posten zu gelangen.( Gruss an Marcello) Vielleicht liegt es auch daran, dass ältere, finanziell unabhängige Leute auch unbeliebte Meinungen vertreten können.Ich denke da an den geschätzten H.W.Sinn, der im Ruhestand auch kritischer geworden ist.
    Dass heute alles von Ideologie geprägt ist und es nur noch schwarz und weiss gibt verheisst Nichts Gutes.Leute wie Arne Trautmann ,die als einzige die Wahrheit kennen und meinen Leuten wie Prof.Mearsheimer müsse man nicht einmal zuhören sind ein gutes Beispiel.
    Sehr oft gehört diese Menscheklasse des Guten der heuchlerischen Klasse der Minderheiten- Schützer an, verachten aber Meinungen von grossen Teilen der Bevölkerung.

  11. „Wir können nicht zulassen, dass der Kreml und seine zwielichtigen Troll-Farmen mit ihren Lügen über Putins illegalen Krieg unsere Online-Räume erobern“, erklärte heute die britische Außenministerin Liz Truss.

    Auf Telegram, Twitter und Facebook, vor allem aber Instagram, Youtube und Tiktok torpedieren russische Internet-Trolle massiv die Beiträge von Kreml-Kritikern, indem sie die Profile mit Kommentaren voller Falschinformationen überfluten.
    Dies gilt auch für die FMW. Ein Ausbau der Cyber- und Informationssicherheit wird empfohlen, um dieser Trollbande aufzuzeigen, was sie in Wirklichkeit ist: Ein erbärmliches und stets unzufriedenes Häuflein wohlstandsverwöhnter Kreml-Vasallen, einzig geleitet von ihrer pathologischen Sucht nach Kritik westlicher Staaten und Regierungen. Eine reaktionäre und identitäre Anti-Alles-Allianz, eine demokratiezersetzende Ansammlung egozentrischer Vandalen unter dem falschen und zerfledderten Fähnlein von Meinungsfreiheit und Selbstdenkertum.

    1. Für gegen Liz Truss gerichtete Shitposts braucht man keine russischen Internet-Trolle.

      „Eine reaktionäre und identitäre Anti-Alles-Allianz, eine demokratiezersetzende Ansammlung egozentrischer Vandalen unter dem falschen und zerfledderten Fähnlein von Meinungsfreiheit und Selbstdenkertum.“

      Was ’n Geschwurbel.

  12. Wagenknecht for President

    Interessant wie die Laienpolitiker damals auf Friemann und Wagenknecht reagierten.
    Googeln: Sarah Wagenknecht, Stratfor Video im Deutschen Bundestag.

  13. Lost in Propaganda

    Wie auch immer sie aussehen mag (darf/soll? – LOL..), ich bin wirklich gespannt, wie still es um diese langersehnte Wahrheit später einmal sein wird, wenn doch dieses Thema mal aufgeklärt wird. Wann auch immer und in welchem Umfang auch immer das sein wird. Selbst der zweite Weltkrieg scheint noch nicht zu 100% aufgeklärt, wenn auch fast, aber fast ist eben nicht komplett. Punkt.
    Insofern: Sehr interessant ist, wie allmählich der Wind ein wenig zu drehen beginnt, oder sagen wir, eher etwas nervös weht. Zumindest in den Massenmedien. Wer sich traut, auch mal ein paar unkonventionelle Sachen zu lesen, bei denen gewiss auch nicht nur die Wahrheit verbreitet wird, dem geht schnell noch ein weiteres Lichtlein auf. Diese achso korrekte und gute Welt des Wertewestens ist eben nichts mehr als eine zum Teil erbaute kleine Welt, aus der man sich ersteinmal heraus wagen muss. Wer diesen Schritt macht, der ist eben erst einmal Aussenseiter, doch der Mut könnte sich lohnen.

    Sobald jemand sagt: „Alles, was XY sagt, ist gelogen“, müsste man sich fragen, wie das eigentlich sein kann.

    Über generationen wurde uns ins Hirn gehämmert das die da drüber im Osten Europas einfach nicht so gut sind wie wir, manche sogar einfach nur schlecht. Und heute, so ganz plötzlich, sind sie fast alle doch so gut (bis auf den einen ausnahmslos bösen und blutrünstigen), wie wir. So gut, dass sie in die EU sollen und in die NATO! Ganz egal, ob man einige von ihnen noch vor wenigen Jahres bombardiert hat (und die Ukraine hat ebenfalls bombardiert, aber wen juckt das schon), deren eigene Souveränitäten von den UN nicht anerkannt wurden (Kosovo), was einfach nur darin begründet ist, dass andernfalls das ganze Koknstrukt zusammenfallen würde. Man muss nur Erinnerungen hervorgraben und sie dem HEUTE gegenüberstellen und sich fragen, wie das alles denn zusammen geht. Nein, man muss nicht, aber man könnte.

    Wie auch immer, wir bleiben gespannt!

  14. Was Professor John Mearsheimer sagt und schreibt entspricht den Tatsachen. Den Beweis dafür findet man in dem Buch „Die einzige Weltmacht“, von Zbigniew Brzezinski, dem ehemaligen Berater amerikanischer Präsidenten. – Dieses Buch durfte nicht mehr in deutscher Sprache aufgelegt werden. Man findet es aber noch als PDF-Datei, im Internet.

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