US-Konjunkturdaten – und die nächste Pleite eines US-Energieunternehemens

FMW-Redaktion

Hier einige berichtenswerte Dinge, für die während der Pressekonferenz Draghis keine Zeit war:

1. Mit SunEdison hat heute das nächste US-Energieunternehmen Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet. Die Firm hat sich, wie so viele andere Unternehmen aus dem Energiesektor, mit Übernahmen überhoben. Monatelang hatte die Firma versichert, dass alles ok sei. Die Firma hat nach eigenen Angaben Verbindlichkeiten von 50 Milliarden US-Dollar!

2. US-Erstanträge so niedrig wie seit 43 Jahren nicht mehr: die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind mit 247.000 Anträgen deutlich geringer als erwartet ausgefallen (Prognose war 264.000; bester Wert seit November 1973). Auch die forgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe (continuing claims) sind um 39.000 zurück gegangen

3. Ganz schwacher Philadelphia Fed Index mit -1,6 (Prognose war +10,0, Vormonat war +12,4). Alle Unterkomponenten schwach, nur die Preise zogen deutlich an – kein gutes Zeichen für die US-Konjunktur:

– bezahlte Preise April 13,2 (März: -0,9)
– erhaltene Preise April 7,4 (März: 3,5)
– Beschäftigung April -18,5 (März: -1,1; vierter Rückgang in Folge!)
– Auftragseingang April 0,0 (März: 15,7)
– Auslieferungen April -10,8 (März: 22,1)
– Lieferzeiten April -9,9 (März: 0,3)
– Lagerbestände April -20,5 (März: -12,7)

4. US-Frühindikatoren März mit +0,2% schwächer als erwartet (Prognose war +0,4%). Gleichzeitig wurde der Vormonat Februar von +0,1% auf nun -0,1% nach unten revidiert.

5. Libyen kann seine Öl-Produktion laut Angaben der neuen Regierung in kurzer Zeit verdoppeln – auf dann eine Millionen Barrel pro Tag. Diese Aussagen sorgen für Druck beim Ölpreis.